Zu Fuß von Marburg nach Köln – Gedenklauf mit drei Bullterriern

Von Axel Keil und Daniela Weiland

Zum Gedenken an einen von drei Männern auf ­offener Straße zu Tode geprügelten Bullterrier haben sich die beiden Bullterrier-Freunde Axel Keil und Daniela Weiland zu Fuß auf den Weg ­begeben – und zwar von Marburg nach Köln. Ihre drei Bullterrier hatten sie mit dabei.

Es begann so: Im Jahr 2013 tauchte aus dem asiatischen Raum im Internet ein Video auf, in dem drei Männer einen Bullterrier auf der Straße mit Knüppeln auf brutalste Weise totschlugen. Dieses Video hat uns so entsetzt, dass wir irgendetwas machen mussten, um das zu verarbeiten. Nach ein paar Tagen kam uns in der Nacht die Idee, einen Gedenklauf für diesen Bullterrier zu machen. Da wir den Namen von diesem Bullterrier nicht kannten, haben wir diesem Hund symbolisch den Namen „Little Angel“ gegeben.

Zu Fuß von Marburg nach Köln
Im Sommer dieses Jahres beschlossen wir, Daniela Weiland (35) und Axel Keil (48), mit unseren drei Bullterriern Lisa, Trixi und Atze von Marburg nach Köln den Elisabethpfad (ein Pilgerpfad) entlangzuwandern. Nach einem Jahr Vorbereitungszeit sind wir am Morgen des 13. Juli 2014 mit dem Zug von Treysa nach Marburg gefahren und haben dort vor der Elisabethkirche unsere siebentägige Wanderung nach Köln gestartet.

Überall, wo wir hinkamen, wurden wir herzlich empfangen, und als wir den Leuten unsere Geschichte erzählten, warum wir unterwegs waren, bekamen wir immer zur Antwort: Respekt! Kurz vor unserer Zwei-Tagesetappe in Irmgarteichen ist uns der Rahmen von unserem Hundebuggy gebrochen. Als wir in ein Dorf kamen und dort bei einer Metallbaufirma fragten, ob sie uns helfen könnten, war es keine Frage für die Mitarbeiter. „Na klar, wir helfen euch“ – und haben uns den Rahmen von unserem Hundebuggy geschweißt.

Als wir kurz vor Siegen aus dem Wald herauskamen, bemerkten wir, dass wir von unseren Hunden zwei Leinen verloren hatten. Wir beschlossen in Siegen neue Leinen zu kaufen. Als wir an einem Hundeladen in Siegen Halt machten und wir kurz die Geschichte erzählten, griff die Verkäuferin in das Schaufenster und schenkte uns zwei Hundeleinen.

Ab dem dritten Tag hatten unsere Hunde leider so starken Muskelkater vom Laufen, dass wir sie alle drei in unseren Hundebuggy gesetzt haben und sie den Rest der Strecke geschoben haben. Wir sind in den sieben Tagen insgesamt 180 Kilometer gelaufen, haben im Zelt übernachtet und uns im Bach gewaschen. Als wir dann am 19. Juli in Köln ­ankamen, haben wir noch an einer Gedenkveranstaltung für alle getöteten Listenhunde der Welt teilgenommen.

Für 2016 haben wir auch schon unseren nächsten „Little Angel Gedenk-Lauf“ geplant. Diesmal werden wir mit dem Fahrrad und einem Hängerchen für unsere Hunde von Kassel nach Paris fahren.

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