Wunderkammer Oberösterreich ist in Linz auf den Hund gekommen

Von Monica Sterle

Ausstellung „Wiar a Hünderl sein Herrn“ bis 13. Oktober im Kulturquartier – Linz 09-Intendant Heller kuratierte mit Stefanie Stoff

Linz (APA) – Wunderkammer Oberösterreich – diese Idee hatten OÖ Kulturquartier-Direktor Martin Sturm und Linz 09-Intendant Martin Heller für die Europäische Kulturhauptstadt bereits vor zehn Jahren. Nun ist daraus Realität geworden. Heller kuratierte gemeinsam mit Julia Stoff „Wiar a Hünderl sein Herrn“. Präsentiert wird in dem 60 quadratmetergroßen Raum eine Annäherung an Oberösterreich über die Landeshymne.

Seit sie in der Volksschule die Landeshymne auswendig gelernt hatte, sang Stoff sie immer ohne großes Nachdenken. Erst Nicht-Oberösterreicher hätten sie darauf gestoßen, dass jene Zeile „Wiar a Hünderl sein Herrn“ doch etwas „irritierend“ sei, erzählte die Kuratorin am Freitag in Linz einer Pressekonferenz. Damit war das erste Thema der Wunderkammer gefunden. Ein derartiges Ausstellungsformat, in dem die verschiedene Facetten Oberösterreichs beleuchtet werden, dachte Sturm mit Heller für die Europäische Kulturhauptstadt 2009 an. Ab Samstag steht die Wunderkammer, die auf den Hund gekommen ist, im Foyer des Kulturquartiers gratis für Besucher offen. Heller wird zur Eröffnung am Freitagabend nach Linz kommen.

Die erste Ausstellung selbst spanne einerseits ein Assoziationsfeld „zwischen der Landeshymne, ihrer Entstehung und ihrem historischen Kontext“ auf. Andererseits werde auch „eine Fülle von Verweisen auf Geschichte und Gegenwart der Hunde und ihrer Menschen im Bundesland“ gezeigt, erklärte die Kuratorin in der Pressekonferenz. So wird bei einer Audiostation die Landeshymne in 20 verschiedenen Sprachen gesungen. Sonst liegen und hängen in dem dunklen Raum dicht gedrängt unzählige Exponate. Leihgaben von Museen aber auch private Devotionalien oder Beiträge von zeitgenössischen Künstlern sind ausgestellt. Der Nachbau eines originalgetreuen Modells einer Hütte für einen Deutschen Schäferhund des Architekten Ernst Neufert von 1936 steht neben einem Dobermann-Skelett. An einer weiteren Audiostation wird der Auszug aus der Hundebissstatistik von 2014 verlesen. Mehrere Plüschtiere haben in der Kammer Platz genommen, vor ihnen liegen Utensilien der Krebshundestaffel (die Tiere können Krebszellen erschnüffeln). Und natürlich fehlt auch das Sackerl für’s Gackerl nicht.

Nach dem hymnischen Hundeauftakt widmet sich dann die Wunderkammer Oberösterreich ab Herbst dem Thema „Bunte Steine“ von Adalbert Stifter. Nächstes Jahr soll sich dann alles um „Gold“ drehen.

(S E R V I C E – Wunderkammer Oberösterreich: „Wiar a Hünderl sein Herrn“ , OK-Platz Linz, von 11. Mai bis 13. Oktober, Infos unter www.kulturquartier.at)

 

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