Windelpflicht für Hunde?

Von dogodu-Redaktion

Das kleine Mischlingshündchen Karlchen ist über sein Herrchen, den Berliner Aktionskünstler Karl-Friedrich Lenze, derzeit sicher nicht erfreut. Verlangt doch Lenze in seiner am 11.2.2006 verfassten Eingabe an das Berliner Abgeordnetenhaus eine Windelpflicht für Hunde: „Ich fordere Sie auf, dass die Hunde Berlins zukünftig nur noch entsprechend gewindelt, mit entsprechenden festen Höschen, zum Gassigehen ausgeführt werden dürfen. Für die Hunde vermutlich gewöhnungsbedürftig, überwiegen doch die Vorteile. Unsere 150.000 Hunde verkoten nicht mehr ganze Straßenzüge, die Gehwege werden benutzerfreundlicher und verströmen nicht mehr diesen typischen strengen Berliner Duft." Zudem weist Lenze darauf hin, dass mit der Produktion der neuen Windeln und Höschen, wobei immerhin 150.000 Konsumenten betroffen wären, neue Arbeitsplätze geschaffen würden.

Wer den Künstler, über dessen Aktivitäten schon in WUFF berichtet wurde, kennt, kennt auch seine aktionistischen Eingaben an die Behörden, die oft nicht so wirklich wissen, wie sie reagieren sollen. So erstattete er beim Generalbundesanwalt beim deutschen Bundesgerichtshof in Kassel kürzlich Anzeige gegen den Osterhasen wegen des Verdachtes auf schwere Körperverletzung, zum Teil mit Todesfolge. Verursacht werde dies durch die „harmlos aussehenden Hühnereier, Schokoeier, auch mit Alkoholika gefüllt, Schokoskulpturen", die den Menschen zu willenlosen süchtigen Opfern machen würden. Diese „getarnten Cholesterin-, Kalorien- und Zuckerbomben" würden Herzinfarkte, Fettleibigkeit und Schlaganfälle verursachen. Wie der Generalbundesanwalt auf die Eingabe Lenzes reagieren wird, wissen wir (noch) nicht.

Was wir jedoch wissen, ist das Ergebnis der Eingabe nach einer Windelpflicht für Hunde. Dem Berliner Abgeordnetenhaus soll niemand nachsagen können, es nehme seine Bürger nicht ernst. Und so wurde dem Aktionisten am 1.3.2006 in einem Schreiben bestätigt, dass seine Eingabe „Windelpflicht für Hunde" unter der Geschäftszeichen 8834/15 dem für die Behandlung von Eingaben eingesetzten Petitionsausschuss zugewiesen wurde. Die Berliner Abgeordneten werden sich vielleicht bald mit dem Thema befassen müssen. Dass Lenzes Hund Karlchen die Eingabe nicht befürwortet, ist anzunehmen. Die – tatsächlich eingetroffene – ausführliche Antwort des Berliner Abgeordnetenhauses, die erst nach Redaktionsschluss eingetroffen ist, erfahren Sie im nächsten WUFF.

Das könnte Sie auch interessieren: