Im Wiener Tierschutzverein warten aktuell 188 Hunde auf neue Herrchen und Frauchen.
(Vösendorf/OTS) – Adopt, don’t shop: So das Statement des Wiener Tierschutzvereins (WTV) zum Welthundetag am 10. Oktober 2019. Denn es muss nicht unbedingt immer ein Rassetier vom Züchter sein. Im WTV warten derzeit 188 Hunde auf neue Herrchen oder Frauchen. Einer davon ist Mentes. Der rund sechsjährige Staffordshire Terrier-Mischling stammt ursprünglich aus Ungarn und wurde dort schwer verletzt in einer Hütte gefunden. Der Verdacht liegt nahe, dass er eigentlich für Hundekämpfe herhalten sollte, allerdings auf Grund seines sanften Wesens dafür nicht geeignet war und dann dort quasi „entsorgt“ wurde. Er konnte zum Glück gefunden und medizinisch versorgt werden. Ansonsten wäre der Rüde sicherlich seinen Verletzungen erlegen. Tiefe Narben an seinem Hals und seine verstümmelten Ohren zeugen heute noch davon. Die Verletzungen dürften durch Menschenhand entstanden sein. Dennoch ist der Rüde, auch wenn es beinahe unfassbar klingt, extrem menschenfreundlich geblieben und besitzt eine sehr liebesbedürftige und gutmütige Art. Ein Umstand, der eines der vielen Klischees, welche den so genannten Listenhunden nicht zuletzt durch unsinnige Gesetzgebungen in der letzten Zeit anhaften, Lügen straft. Im WTV hat er sich längst in die Herzen des Personals und in jene der Besucher geschmust. Was Mentes nun noch fehlt, ist ein neues Zuhause. Er wartet im WTV nun schon knapp ein Jahr darauf.
Insgesamt wurden im WTV 2018 675 Hunde neu aufgenommen, 687 Hunde fanden im vergangenen Jahr ein neues Zuhause. Im Jahr 2019 kamen bisher 559 Hunde hinzu, 465 Tiere fanden neue Herrchen oder Frauchen. „Tierheimhunde sind oft die treusten Begleiter und vergelten es ihren Menschen mit bedingungsloser Liebe“, sagt Madeleine Petrovic, Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (WTV). Lernen, den Hund richtig zu lesen Eines der Hauptprobleme, weshalb es immer wieder zu Zwischenfällen mit Hunden kommt, ist, dass viele Hundebesitzer die Sprache ihres Hundes nicht verstehen und die Zeichen, die ihnen ihr Vierbeiner gibt, nicht richtig lesen oder deuten können. „Ein schwanzwedelnder Hund ist zum Beispiel nicht automatisch ein freundlicher Hund. Ein weit verbreiteter Irrtum. Es bedeutet lediglich, dass der Hund aufgeregt ist. Um genau beurteilen zu können, was der Hund wirklich gerade empfindet, muss man die komplette Körpersprache des Hundes näher betrachten. Daher unser Appell: Lernen Sie, Ihren Hund richtig zu verstehen und geben Sie dies auch Ihren Kindern mit auf den Weg“, so Petrovic. Sachkundenachweis im WTV Seit dem 1. Juli 2019 ist etwa in Wien ein so genannter Sachkundenachweis bei der Anschaffung eines Hundes vorgesehen. Neben den völlig verkorksten Regelungen für so genannte Listenhunde die einzig gute Neuerung in der Wiener Tierhalteverordnung. Auch im Wiener Tierschutzverein werden diese Kurse seit dem Sommer angeboten. Das Team der WTV-Hundetrainerinnen ist bemüht, alle Inhalte, die für einen zukünftigen Hundehalter wichtig sind, einfach, verständlich und lebhaft zu präsentieren. Die nächsten Termine sind der 18. Oktober sowie der 27. November 2019. Anmeldung und mehr Infos unter www.wiener-tierschutzverein.org
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