Wenn der Hund zum Trainingspartner wird

Von Monica Sterle

Frankfurt/Main (APA/dpa) – Sport mit dem Hund ist beliebt. Das sogenannte Dogging sollte allerdings auch zu den Tieren passen: Nicht jeder Hund eignet sich für jede Sportart. Vorsicht ist zudem geboten bei sehr jungen und bei chronisch kranken Tieren.

Hunde lieben es, sich zu bewegen und sich gemeinsam mit ihrem Halter auszutoben. Dabei muss man sich nicht auf Spaziergänge beschränken: Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Sportarten, die Herrchen und Frauchen gemeinsam mit ihrem Hund ausüben können. Zum sogenannten Dogging – eine Kombination aus Dog und Jogging – zählen zum einen klassische Sportarten wie Laufen oder Walking. Aber auch Stand-up-Paddling und Yoga für Hunde.

Allerdings sollten Hundehalter vorab einige Dinge bedenken. „Mit Welpen oder sehr jungen Hunden sollte man noch keinen Sport machen“, sagt die Tierärztin Astrid Behr. Die Knochen und Gelenke der Hundebabys wachsen noch und sind nicht stabil genug für den Sport. Bei kleinen Hunden beträgt diese Phase etwa ein Jahr. „Großwüchsige Hunde sind zum Teil aber auch erst mit drei Jahren ausgewachsen.“
Nicht jede Sportart eignet sich für jeden Hund. Möpse und andere Rassen mit einer kurzen Schnauze bekommen etwa nur schlecht Luft. Große und schwere Rassen wiederum eignen sich eher nicht für Sportarten, bei denen sie viel springen müssen, weil das schnell die Gelenke belastet.

Um den passenden Sport zu finden, sollten Halter den Charakter ihres Hundes berücksichtigen. „Man muss schauen, was für ein Typ der Hund ist“, sagt Behr. „Ist er zum Beispiel eher ein Hüte-, Schutz-, Wach- oder ein Jagdhund?“ Für Jagdhunde biete sich ein Sport an, bei dem sie ihre gute Nase einsetzen können. Dazu zählt zum Beispiel das Mantrailing, bei dem die Hunde nach Personen suchen.

„Wenn man den Hund an der Leine am Fahrrad führen will, sollte man ein Gestell nutzen“, rät Behr. Das sorgt dafür, dass der Hund nicht schräg neben dem Rad laufen muss. Auch das Schwimmen ist gut geeignet, weil es die Gelenke entlastet. Sportarten wie Frisbee, bei denen die Hunde springen und Drehungen vollführen, können hingegen die Wirbelsäule belasten.

Wie aber beginnt man mit dem Sport? Eigentlich ist es gar nicht so viel anders als bei Menschen: War man vorher unsportlich, muss man die Ausdauer erst langsam und Stück für Stück aufbauen – das gilt auch für den Hund. „Dass ein Hund Muskelkater hat, merkt man zum Beispiel daran, dass er eine Weile nach dem Sport gar nicht mehr aufstehen will“, sagt die Tierphysiotherapeutin Petra Seidl. Dann hat man es übertrieben und sollte es beim nächsten Mal behutsamer angehen lassen. Auch ein Hund, der langsam hinter dem Fahrrad hertrottet, ist müde.

Für alle Hundearten ist es wichtig, dass sie vor dem Sport ihre Muskeln gut aufwärmen. Dazu bietet es sich zum Beispiel an, mit dem Hund ein Stück zu gehen, zu rennen oder ihn Schlangenlinien durch die Beine laufen zu lassen. „Auch Kommandospiele mit Sitz, Platz und Stopp eignen sich dazu hervorragend“, sagt Seidl. Das Aufwärmen sollte laut der Tierphysiologin etwa 15 bis 20 Minuten dauern. Ebenso wichtig ist es, nach dem Sport Zeit für den Cool Down einzuplanen. „Ansonsten sitzt der Hund im Auto und kühlt dann plötzlich stark ab“, sagt Seidl. Das kann ähnlich wie bei Menschen das Immunsystem schwächen oder dazu führen, dass die Muskeln schmerzen und sollte entsprechend vermieden werden.

 

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