Wenn der Hund für immer wegläuft

Von Susanne Bock

Richtig reagieren rettet Hunde-Leben

Sazou war eine ­wunderschöne, ­sanfte und charmante Malinois-­Hündin. Sie war mein Schatten, mein wundervoller Hund, den ich ab der 8. Lebenswoche bei mir ­hatte und der seitdem keinen Tag ohne mich war. Ihr habe ich alles, was ich an Hundewissen besitze, ­gegeben. Sie war für mich der Inbegriff des gut erzogenen Hundes – nie ­weiter als 10 Meter von mir entfernt, ­perfekter Rückruf, überall ablegbar, umwelt­sicher und sozial. Ja, ich war stolz auf sie und auf das Team, das wir waren.

Sazou ist nicht mehr in meinem Leben. Am 4. August 2015 ist sie gegangen. Aber wohin, das weiß ich nicht.

Es war der letzte Spaziergang nach einem Kurztrip in Deutschland, Hessen (ich lebe in Österreich). Vier meiner fünf Hunde hatte ich für diese Zeit zuhause bei einer Freundin gelassen – nur Sazou war dabei. Denn sie hätte ohne mich gelitten. Ich wollte an diesem Abend zurück nach Österreich fahren. Mein heutiger Verlobter und ich haben mit seinen Hunden und Sazou noch eine letzte Spazier-Runde gedreht. Wir waren schon auf dem Rückweg zum Auto, es war noch hell. Sazou war wie so oft wenige Meter vor mir und entspannt. Dann schaute sie unvermittelt in den Wald und schoss hinein. Ich war wie ­paralysiert. Das habe ich in den 4 ­Jahren, die wir das Leben gemeinsam teilten, noch nicht erlebt. Ich habe Hunde mit jagdlicher Ambition – Sazou hat nicht dazu gehört. Da die anderen Hunde nicht reagiert haben, war es auch unwahrscheinlich, dass sie jagen gegangen war. Denn einige der Hunde, die dabei waren, hätten Wild eindeutig angezeigt – aber selbst die haben uns regelrecht fragend angeschaut.

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