Nach England 1999 wurde die letzte World-Grooming-Team-Championship wieder in Europa veranstaltet, am 26. Oktober 2003 in Barcelona. Sieben Nationen haben teilgenommen: Kanada, Deutschland, England, Frankreich, Italien, Spanien und die USA. Zwar gab es auch aus anderen Ländern Hundefrisöre, die bei der Weltmeisterschaft gerne mitgemacht hätten, das Problem liegt aber darin, dass eine Mannschaft immer aus vier Teilnehmern bestehen muss, und davon je einer aus den Kategorien „Spaniels & Setter“, „Hand-Trimmen“, „Pudel“ und „andere Schneide-Rassen“ (z. B. Bichon à poil frisé, Lakeland-, Bedlington-, Russ. Terrier usw.). Vor allem für Länder, die hinsichtlich der Hundepflege kaum Tradition haben bzw. klein sind, wie Österreich, Schweiz, Holland u.a., ist die Teilnahme an der Team-WM daher häufig nicht realisierbar.
Siesta vor dem Wettbewerb
Bereits um 6 Uhr am Sonntagmorgen waren die traditionellen Top-Teams in den Messehallen in Barcelona eingetroffen. Ausführlich wurden die Hunde vorbereitet, immer und immer wieder kontrolliert, ob sich nicht doch irgendwo noch Knötchen im Fell befanden. Mit den Vorbereitungen wird gerne früh begonnen, damit die Hunde noch ein wenig „Siesta“ halten können, bevor’s los geht. Kurz vor dem Start wurden die Tiere noch einmal ausgeführt. Leider regnete es am Sonntag-Morgen, sodass der Spaziergang meist recht kurz ausfiel. Von einigen Team-Captains gab es noch letzte Tipps für die Mannschaft. Die Anspannung war den Teilnehmern anzusehen, diesmal besonders – schließlich ging es um das große Renommee Weltmeister zu werden. Außerdem war auch jedem bewusst, dass hier die Crème de la Crème gegeneinander antritt.
Entsprechend dem Anlass war auch das Aufgebot an Richtern. Das siebenköpfige Jury-Pannel, unter dem Vorsitz von Umberto Lehmann aus Italien, bestand aus den renommiertesten Richtern weltweit, sie kamen aus Frankreich, Italien, Belgien, USA, Spanien und Russland. Normalerweise geht es bei einer International-Grooming-Competition meist recht beengt zu, bei der Ciseaux d’Or in Frankreich beispielsweise nehmen an zwei Tagen fast dreihundert Hunde-Coiffeure teil. Nicht so bei dieser WM. Es waren insgesamt 28 Teilnehmer (7 Länder) am Start und diese wurden auf Vormittag und Nachmittag aufgeteilt, sodass jeweils nur 14 Bewerber im Ring waren. Nach dem Ende des Wettbewerbes vergingen fast zwei Stunden, bis die Richter fertig waren. Gegen 18 Uhr war es soweit, die Ergebnisse wurden bekannt gegeben. Weltmeister wurde Italien mit 32 Punkten, vor den USA mit 28 und Frankreich mit 19 Punkten.
Die italienischen Kolleginnen und Kollegen haben nun zwei Jahre Zeit, ihren Erfolg zu genießen. Das alle zwei Jahre stattfindende Event wird 2005 wahrscheinlich in den USA stattfinden. Mit der deutschen Mannschaft war nun erstmalig der deutsche Sprachraum bei der WM vertreten. Im Rahmen der Anfang 2003 gegründeten „HuM-Performance-Group“ (HuM, Hund und Mode) trainieren einige Top-Hundecoiffeure nun alle sechs Wochen – nicht zuletzt auch mit Hinblick auf die nächste WM im Jahr 2005. Unter den Mitwirkenden der Performance-Groups sind auch zwei Kolleginnen aus Österreich. Wir möchten hoffen, dass es der neu gegründeten Austrian-Grooming-Association (www.a-g-a.at) gelingt, bis 2005 ebenfalls ein Team „auf die Beine zu stellen“ – wir drücken die Daumen.
>>> WUFF – INFORMATION
Die Autoren
Simone V.-Liewig und Childrik Lennartz sind professionelle Hundecoiffeure in Wiesbaden, denen auch die Aus- und Fortbildung ihrer Kollegen sehr am Herzen liegt.
Hundesalon und Mode
Eine Interessensgemeinschaft mit dem Ziel, in Sachen Hundecoiffeur sowohl im Bereich der kommerziellen Hundepflege im Salon, als auch im Show-Grooming – der Präsenz auf internationalen Hundecoiffeur-Meisterschaften – höchstes Niveau zu etablieren.
– www.hundesalon-und-mode.de
– www.germangroomingmasters.de
Austrian Grooming Association
Mitte 2003 wurde die „Austrian Grooming Association“ gegründet, um die professionelle Hundepflege in Österreich auf internationales Niveau anzuheben.
– www.a-g-a.at