Weichei oder Macho? Schmerztoleranz als Charakterfrage?

Von Sylke Schulte

Man muss kein Fußballfan sein, um die Bandbreite des menschlichen Schmerzverhaltens zu kennen, und doch zeigt sich auf dem Platz oft das komplette Spektrum der menschlichen Persönlichkeiten – von der Drama-Queen bis zum Stoiker. Einige Spieler brechen bei einer scheinbar leichten Berührung schon mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen, andere laufen mit offensichtlichen Verletzungen scheinbar unbeeindruckt weiter über den Platz. Auch außerhalb des Sports zeigen Menschen unterschiedliches Verhalten auf Schmerz. Doch wie sieht das eigentlich bei Hunden aus? Reflektiert ihr Charakter auch ihren Umgang mit Schmerzen?

Die Tatsache, dass auch unsere Hunde über eine ganz individuelle Persönlichkeit verfügen, ist für Hundehalter nichts Neues und auch die Wissenschaft hat in zahlreichen Studien bewiesen, dass Hundecharaktere einzigartig sind. Dabei spiegelt die Persönlichkeit bei Mensch und Tier individuelle Unterschiede in der Art und Weise wider, wie wir auf unsere Umwelt reagieren. Extrovertierte Individuen neigen vermehrt dazu, ihre Gefühle und Erfahrungen mitzuteilen. Für diese Charaktertypen ist es wichtig, dass andere ihr Leiden erkennen und auch anerkennen, und so wird eine Reaktion der Umwelt oft mit übertriebenem Schmerzverhalten mitgeteilt. Introvertierte, also in sich gekehrte Persönlichkeiten leiden im Gegensatz dazu eher im Stillen und vermeiden es, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dabei hat die Art, wie Leiden kommuniziert wird, wenig damit zu tun, wie der Schmerz tatsächlich empfunden wird. Doch gibt es auch unter Vierbeinern unterschiedliche Arten mit Schmerz umzugehen? Und warum ist diese Unterscheidung überhaupt wichtig? Eine neue Studie aus Großbritannien hat sich nun dieser Fragen angenommen.

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