Was Wohnen mit Haustieren bedeutet

Von Monica Sterle

Bonn (APA/dpa) – Kein Haustier ist wie das andere. Trotzdem lassen sich ganz grundsätzlich ein paar Tipps für all jene geben, die darüber nachdenken, sich einen tierischen Gefährten zu holen.

Braucht ein Tier viel Platz?

Hunde zum Beispiel brauchen viel Bewegung und Raum zum Toben. Toll wäre also ein großer Garten, aber es geht auch ohne. „Selbst ein größerer Hund wie zum Beispiel ein Boxer kann in der Studentenbude gehalten werden, da die Wohnung auch für das Tier der Ort ist, an dem es Ruhe findet – und dafür braucht es nicht viel Platz“, sagt der Hundezüchter Udo Kopernik.

Für alle Tiere gilt: Ihr Ruheplatz sollte nicht mitten im familiären Trubel stehen. Die Haushaltsexpertin Elke Wieczorek rät zum Beispiel für Hunde: „Es darf nicht zu laut sein. Auch sollte er sich fern von Zugluft und Türen befinden, die ständig auf- und zugehen.“

Für Katzen empfiehlt der Heimtierexperte Detlef Nolte eine etwas dunklere Behausung. Aber die sehr eigenwilligen Tiere werden auch andere Plätze zum Schlafen wählen, so der Fachmann. Für reine Wohnungskatzen ist zudem wichtig, dass sie einigen ihrer natürlichen Bedürfnisse wie Klettern und Kratzen nachgehen können. Hier eignet sich ein Kratzbaum.

Das hilft ihren Besitzern beim Erhalt der Einrichtung. Denn: Ist kein Kratzbaum vorhanden, sucht sich die Katze andere Objekte wie das Sofa oder ein Stuhlbein, erzählt Nolte. Es schadet aber grundsätzlich nicht, beim Kauf einer Couch auf einen robusten Stoff zu achten. „Leder ist als Bezug nicht geeignet, weil es schwer zu reparieren ist und man die Krallenspuren deutlich sieht“, sagt Wieczorek.

Worauf muss ich bei meiner Einrichtung noch achten?

„In dem Raum, wo sich das Haustier am meisten aufhält, sollte man den Bodenbelag feucht wischen können“, sagt Wieczorek. Sie empfiehlt Fliesen oder versiegelten Kork für den Boden. Parkett und Laminat sind auch möglich. „Wenn es ein Hund aber eilig hat und einen Blitzstart in der Wohnung hinlegt, können ein paar Kratzer im Holz landen. Das muss man aushalten“, sagt Tierexperte Kopernik. Für einen Welpen ist ein glatter Untergrund noch nicht geeignet. „Dieser rutscht darauf aus, weil Gelenke und Muskulatur noch nicht vollständig ausgebildet sind“, erklärt Kopernik. Temporär kann ein Teppich helfen. Als preiswerte Methode empfiehlt er, ein Malervlies auf den Boden zu legen.

Wer eine dauerhafte und ansprechendere Lösung sucht, kann einen Veloursteppich verlegen. Daran bleiben Krallen weniger hängen, erklärt Sophia Gelderblom, Expertin für Bodensysteme. Ihr Tipp: Flecken sofort behandeln, um den Teppich besser sauber zu halten.

Sollte man die Futterstelle an bestimmten Orten einrichten?

Für Hunde und Katzen sind feste Orte für Wasser- und Futternapf eine gute Orientierung. „Meistens wird dafür eine Ecke in der Küche genutzt, da der Boden gut zu wischen ist“, erklärt Nolte. Die Näpfe sollten zudem auf einer rutschfesten Unterlage stehen. Auch wichtig: „Die Katzentoilette sollte aus hygienischen Gründen nicht in der Küche stehen“, sagt Wieczorek. Eine Ecke im Bad ist besser geeignet, zumal man dort den Boden einfach wischen kann, der Ort eher ruhig und die Katze oft ungestört ist.

Muss ich bei Nagern auch etwas beachten?

„Bei allen Nagern sollte man dabei sein, wenn sie in der Wohnung frei herumlaufen“, sagt Nolte. Sie sind nicht stubenrein und knabbern an Kabeln und anderen Dingen, die sie auf dem Boden finden. Um den Boden zu schützen, sollte unter dem Käfig eine Unterlage liegen, die Feuchtigkeit aufnehmen kann. „Der Standort sollte so gewählt sein, dass es dort nicht zugig ist, denn auch Nagetiere können sich erkälten“, ergänzt Nolte. Wichtig sei eine gleichbleibende Zimmertemperatur.

Welchen Gefahren sind Haustiere im Haushalt ausgesetzt?

Für Katzen können Kippfenster riskant werden, und ein Balkon verheißt einen Sprung in die Freiheit. Entsprechende Netze verhindern das – auch über dem Gitter der Balkonbrüstung, wenn der Kopf der Katze hindurchpasst. Kopernik rät außerdem, die Steckdosen zu sichern und ein Gitter an der Treppe anzubringen, damit sich vor allem junge Tiere nicht verletzen. Eine Gefahr für alle Haustiere geht von Zimmerpflanzen und Blumensträußen aus. „Ein häufiges Problem sind Katzen, die Lilien fressen. Dies kann zu Niereninsuffizienz führen“, erklärt die Tierschützerin Moira Gerlach. Auch Dieffenbachien und Alpenveilchen sind stark giftig. „Zu Weihnachten werden auch Vergiftungen durch den Weihnachtsstern verursacht“, so die Expertin.

 

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