Was gegen tierische Panik in der Silvesternacht hilft

Von Monica Sterle

München/Berlin (APA/dpa) – „Weglauftag des Jahres“ – so nennt das Tierheim München den Silvestertag. Denn an keinem anderen Tag im Jahr melden mehr Halter ihre Tiere als vermisst.

Welche Tipps helfen gegen das Ausbüxen?
Für Haustiere ist der letzte Tag des Jahres besonders stressig. „Zu Silvester gibt es einen Riesen-Peak“, sagt Kristina Berchtold, die sich in der Vermisstenstelle des Münchner Tierheims um die Suche nach entlaufenen Tieren kümmert. Schon vor Mitternacht werde ja geknallt, und da nehmen die ersten Vierbeiner bereits Reißaus. Mehr als 20 Ausgebüxte zählt Berchtold im Schnitt in der Silvesternacht in München. Doch was kann man als Halter tun, außer dorthin zu reisen, wo gar nicht geknallt werden darf wie auf einigen Nordseeinseln?

Beruhigungsmittel nur in Absprache mit Tierarzt geben
Tatsächlich könnte man auch bei Vierbeinern zu sanften Beruhigungsmitteln greifen, erklärt das Tierheim. Es warnt aber vor Selbstmedikation und empfiehlt stattdessen den Besuch beim Tierarzt. Tierheimleiterin Dalia Zohni rät bei furchtsamen Hunden zudem zu einem speziellen Angstgeschirr: „Wer nicht sicher ist, wie sein Hund auf die Böllerei reagiert, sollte sich das rechtzeitig besorgen.“ Das Geschirr bietet einen zusätzlichen Gurt am Bauch, so dass sich das Tier bei Panik nicht so einfach aus den Riemen winden kann.

Freilaufkatzen sollten rund um die Silvesternacht im Haus gehalten werden. Ohnehin gilt es bei Vierbeinern, sie keinesfalls in der meist lautesten Nacht des Jahres allein zu lassen oder sie gar zum Knallen von Böllern und Raketen mit auf die Straße zu nehmen. Stattdessen gilt es, alle Fenster zu schließen und das Tier zu trösten.

Das Auto als Schutzraum für den Hund
Allen, die selbst für Feuerwerk und Böller nicht viel übrighaben, rät das Tierheim, vor Mitternacht mit Tier und Auto die Flucht zu ergreifen und an einen Ort zu fahren, an dem es ruhig ist. Eine Fahrt zum Beispiel über die Autobahn empfiehlt auch die Welttierschutzgesellschaft (WTG): „In deren Nähe wird zumeist deutlich weniger gezündet, außerdem wird das Auto vom Tier oft als Schutzraum wahrgenommen“, erklärt WTG-Tierärztin Daniela Schrudde.

 

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