Der Stellplatz in Eggenburg liegt direkt am Rande der kleinen Mittelalterstadt am Übergang zwischen Wein- und Waldviertel und ist auch im Winter benutzbar. Die Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten sind, bis auf die Wasser-Entnahme, auch in der kalten Jahreszeit gegeben. So passt dieser Platz zu jeder Zeit gut für ein Wochenende.
Die Geschichte der Stadt geht bis in die Steinzeit zurück – viele interessante Infotafeln und Sehenswürdigkeiten geben einen Überblick über die Entstehung und Entwicklung. Vom Stellplatz zu Fuß erreichbar ist das Krahuletz-Museum. Von hier aus kann man den Wegweisern folgend auf den Vitusberg wandern. Bei der Vitus-Kapelle angekommen, wird man mit einem großartigen Weitblick belohnt. Wir begnügten uns diesmal mit einem gemütlichen Freitag-Abend im Wohnmobil und einem Bummel durch und um die Stadt, standen in Gedanken an die aktuell brodelnden Kriegsherde vor dem Friedensturm an der Stadtmauer und lasen einmal mehr die vielen Info-Tafeln zu Kultur und Geschichte dieser Stadt.
Danach ging es für uns weiter nach Retz.Die Weinstadt nahe der Grenze zu Tschechien hat natürlich noch viel mehr als nur guten Wein zu bieten. Sie wurde als kleines Dorf schon um 1180 erwähnt. Viele Sehenswürdigkeiten sind Zeugen ihrer Geschichte. Uns zog es dennoch zum Biowinzer Riemel, der über »Schau aufs Land« Stellplätze zur Verfügung stellt. Wir wurden sehr freundlich begrüßt, bekamen diverses Info-Material über Retz und die Umgebung und bald schon spazierten wir zur Windmühle, dem 1772 erbauten Wahrzeichen von Retz. Seit 2010 ist die Mühle wieder in Betrieb und in der Backstube wird Brot gebacken. Wenige Gehminuten weiter erreicht man den Soldatenfriedhof. Das Naturschutzgebiet rund um die Mühle bietet vielen Tier- und Pflanzenarten kostbaren Lebensraum.
Selbstverständlich mussten wir den Bio-Wein und Traubensaft probieren. Beide waren wirklich gut und natürlich kommen wir bald einmal wieder hierher! Es gibt allerdings auch einen öffentlichen Wohnmobilstellplatz beim Friedhof. Auch dort kann man bei Münzautomaten Strom und Wasser nehmen, Grauwasser und WC entleeren und in der Ferne sieht man sogar die Windmühle. Über die umliegenden Weinberge führen unzählige Wanderwege, die alle irgendwann und irgendwo bei einem Weinkeller vorbeiführen …
Für die dritte Nacht dieses Wochenendes haben wir uns den Stellplatz im Nationalpark Thayatal ausgesucht. Unkompliziert funktioniert auch hier alles über »Zapfsäulen«. Strom und Wasser gibt es gegen den Einwurf von 1-Euro-Münzen, Grauwasser und WC kann man an einem bestimmten Platz entleeren. Somit steht der Bewegung in frischer Luft nichts mehr im Wege und Wandermöglichkeiten gibt es hier wirklich viele! Ob man anfangs nur den eher kurzen Hennerweg entlangspaziert und sich beim Aussichtspunkt über den Blick auf Hardegg, die kleinste Stadt Österreichs, freut oder ob man eine der längeren Touren wählt und sogar über die Thaya-Brücke die Grenze zu Tschechien überquert, bleibt jedem selbst überlassen. Sicher ist, dass der Nationalpark für alle interessierten Menschen viel zu bieten hat. Uns zieht es als Erstes immer an die Thaya, die hier die Grenze zwischen Österreich und Tschechien bildet. Dieser Weg ist der Wildkatzen-Themenweg und informiert über das Leben der Wildkatzen in Österreich. Neben dem Nationalparkhaus befindet sich auch ein Gehege, in dem zwei Wildkatzen leben. Mit ein bisschen Glück kann man sie auch manchmal entdecken. Im Wald findet man nur Katzen aus Metall. Einer echten Wildkatze sind wir hier noch nie begegnet.
Weil wir aber auch diesmal nicht nur zur Thaya und wieder zurück wandern wollten, schlugen wir am Rückweg den Einsiedlerweg ein. Dieser führt über den Rücken des Hügels an mehreren Aussichtspunkten hoch über der Thaya in die kleine Stadt Hardegg. Hier überquerten wir den Fluss und wanderten auf tschechischem Gebiet noch ein Stück weiter und bergauf in den Wald hinein und blickten nun wieder auf die Burg, die Kirche und die Häuser der kleinen Grenzstadt in Österreich, bevor wir uns auf den Weg zurück zum Stellplatz beim Nationalparkhaus machten.
Es war wieder einmal ein sehr erfülltes und interessantes Wochenende, das uns wie ein kleiner Urlaub vorkam.