Sommerzeit ist Wanderzeit. Ist man mit seinem Vierbeiner auf Wanderausflug, sind eine gute Planung und Vorbereitung das A und O. Neben der Auswahl der passenden Wanderroute(n) sollten HundehalterInnen auf eine angemessenen Ausrüstung für das Tier sowie auf einen ausreichenden Wasservorrat achten. Muss während der Wanderung eine Weide überquert werden, gilt es, wichtige Verhaltensregeln zu befolgen. Die Tipps fürs Tier der Vetmeduni Vienna zeigen u. a., nach welchen Gesichtspunkten Wanderwege für den Hund am besten gewählt werden und informieren über die wichtigsten Punkte, wenn es um Almsicherheit geht.
Gute Vorbereitung
- Passende Wanderwege wählen
- Spielregeln beachten: Nicht alle Wege sind für Hunde offen. Es empfiehlt sich, auf ausgewiesenen Wegen zu bleiben.
- Fitness-Check: Manche Hunde sind körperlich nicht für anstrengende Wanderungen geeignet. Selbst wenn sie normalerweise treue Partner beim Radfahren oder Joggen im Wald sind – die Überwindung von Höhenmetern und direktes Sonnenlicht beanspruchen Hunde auf andere Art und Weise. Deshalb mit einem leichten Wanderweg beginnen und sich langsam vortasten.
- Augen offen halten! Giftige Pflanzen und Tiere oder spitze Felsen könnten Hunde verletzen.
Ausreichend Wasser mitnehmen
- Verdunstung: Hunde verlieren durch Hecheln (Verdunstung) eine beträchtliche Menge Flüssigkeit.
- Faustregel: Mindestens 1–2 Liter Wasser für den Hund mitnehmen, an heißen Tagen mehr. Es kann auch auf natürliche Wasserressourcen wie z.B. Bäche zurückgegriffen werden. Das Wasser sollte dem Hund mindestens alle 30 Minuten angeboten werden.
Richtige Temperatur abwarten
- Tageszeit: Die Wanderung in der Früh beginnen, um die größte Hitze des Tages zu vermeiden.
- Wetter: Lieber einen bewölkten Tag wählen, statt bei starker Hitze und direktem Sonnenschein loszumarschieren. Angemessene Ausrüstung einpacken.
- Leine: Hunde an der Leine führen, um die Sicherheit von Wildtieren und Hunden zu gewährleisten.
- Hundeschuhe: Je nach Gelände Hundeschuhe zum Schutz der Pfoten verwenden.
- Pfoten überprüfen: Regelmäßig die Pfoten des Hundes überprüfen.
Almsicherheit – richtiges Verhalten mit Weiderindern
Vor einer Wanderung sollte man sich informieren, ob dabei eine Weide überquert werden muss – ist dies der Fall, sind folgende Punkte zu beachten:
- Ruhe: Ruhig verhalten, zum Beispiel nicht schreien (keine Muh-Laute nachmachen) oder rennen, flatternde Kleidungsstücke vermeiden.
- Im Blick behalten: Rinder immer im Blick behalten, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen – ihnen dabei aber nicht in die Augen starren.
- Leine: Hunde konsequent an der Leine führen – auch sie dürfen nicht aufgeregt herumlaufen, bellen oder sich den Kühen oder Kälbern nähern. Ein schnelles Ableinen muss möglich sein.
Ableinen nur bei Gefahr
Bahnt sich ein Angriff durch ein Rind an, müssen Hunde sofort abgeleint werden. Sie sind oft der Auslöser für die Aggressionen bei Weidetieren und können sich im Normalfall (je nach Kondition/Alter des Hundes) selbst leicht in Sicherheit bringen. In der Zwischenzeit können HundehalterInnen sich selbst aus der Gefahrenzone bewegen.
Gefahren erkennen
In der Regel sind Rinder friedliche Tiere. Angriffe von Weidetieren sind dann zu befürchten, wenn die Tiere eine Bedrohung im Menschen oder im begleitenden Hund sehen und Drohgesten, die einem Angriff vorausgehen, übersehen oder missachtet werden.
Drohgesten
Drohgesten müssen ernst genommen werden! Dazu gehört:
- Senken des Kopfes mit Präsentieren der Stirn, eventuell mit weit aufgerissenen Augen
- Ggf. kombiniert mit Präsentieren der Seite durch Querstellen auf dem Weg
- Scharren am Boden
- Bei geringerer Distanz auch schnelle Bewegung des Kopfes mit der Stirn Richtung Menschen („Kopfschlagen“)
Richtig reagieren
Zeigen die Tiere Drohgesten, sollte man sich ihnen keinesfalls weiter nähern, sondern mit ruhigen Bewegungen den Abstand vergrößern. Dabei die Tiere im Blick behalten, aber nicht in die Augen starren.
(Quelle Text und Info-Grafik: Vetmeduni Vienna)