Immer wieder freuen wir uns, wenn wir Unternehmen entdecken, die mit den Hunden ihrer Mitarbeiter gerne das Büro teilen. Durch Zufall haben wir erfahren, dass die Druckerei, in der WUFF seit vielen Jahren gedruckt wird, auch zu den hundefreundlichen Unternehmen gehört und stets einige Hunde mit im Büro sind. WUFF hat das Unternehmen besucht und ist mehrfach „hundefündig“ geworden.
Amy begrüßt mich selbstbewusst an der Rezeption des Niederösterreichischen Pressehauses mit hoch erhobener, federnd wippender Rute. Sie läuft noch schnell vor die Tür, schnüffelt mein Auto ab und das eines Mitarbeiters, der gerade das Haus verlassen hat, und kehrt anschließend schnellen Schrittes zu ihrem Frauchen Sandra Zoubek zurück. Ich bleibe keine Sekunde länger darüber im Unklaren, wer hier der vierbeinige Chef im Haus ist. So, jetzt hat Amy Zeit für mich und ich darf sie begrüßen. Ich mache mich ganz klein und bekomme Küsschen auf Nase und Ohr. Die zweijährige Französisch-Bulldog-Mix-Hündin ist sozusagen hier aufgewachsen und seit ihrer siebenten Lebenswoche Bürohund.
Mit 7 Wochen ins Tierheim?
Die kleine Amy sollte im zarten Alter von sieben Wochen bereits im Tierheim landen, weil ihre Vorbesitzerin sie nicht in den Urlaub mitnehmen konnte. Als Sandra Zoubek davon erfährt, fragt sie sofort ihren Chef im Pressehaus, ob sie einen Hund ins Büro mitnehmen dürfe. Das ist nicht so selbstverständlich, da Sandra in einem Großraumbüro in der Auftragsabwicklung arbeitet. Dennoch ist Sandras Chef davon überzeugt, dass so ein Hund die Atmosphäre im Büro verbessern kann, und willigt nach einem Probetag ein. Amy wird adoptiert und zum Bürohund. Da das Büro einen direkten Ausgang ins Freie hat, ist es ideal für Amy und das Erlernen der Stubenreinheit.
Heute macht Amy jeden Morgen ihre Runde von Tisch zu Tisch und holt sich ihr Frühstück. Über den Tag begleitet sie alle möglichen Kollegen von Sandra ins Freie, wenn sie etwa „eine rauchen“ gehen oder einfach frische Luft schnappen wollen. Sandra erzählt mir schmunzelnd: „Amy ist so beliebt, dass das Büro fast ‚leer‘ wirkt, wenn ich auf Urlaub bin und Amy nur mit eigenem Urlaubsschein fernbleiben darf …“ Ich habe überhaupt das Gefühl, dass hier eine sehr entspannte Stimmung herrscht, was sicherlich auf die Anwesenheit der Hunde zurückzuführen ist.
Connor – der „Lagerhund“
Fließbänder, Gabelstapler, Papierverarbeitungsmaschinen und reges Treiben erwarten mich im sog. Expedit (Versandabteilung/Lager) des Pressehauses. Hier wird übrigens auch WUFF Monat für Monat nach dem Druck weiterverarbeitet und an unsere Abonnenten verschickt. Mittendrin ein Schreibtisch mit Hundebettchen, welches vom Französischen Bulldogrüden Connor bewohnt wird. Ich lasse erstmal ein freudig-heftiges Begrüßungsritual über mich ergehen. Allerdings höre ich kein Grunzen und kein Röcheln. Ich sehe einen gesunden Bulldog ohne Atemprobleme vor mir stehen und bin überrascht. Alle Französischen Bulldoggen in meinem Freundeskreis sind bereits am Gaumensegel operiert oder haben es noch vor sich. Es gibt also noch gesunde Exemplare …
Der zweijährige Connor war der große Wunsch der Frau von Thomas Steinböck, dem Herrchen von Connor. „Meine Frau wollte unbedingt einen solchen Hund. Ich durfte dafür die Farbe und das Geschlecht aussuchen“, erzählt mir Connors Herrchen, während sich der fesche Bully in seinem Bettchen räkelt. Connor führt ein abwechslungsreiches Leben, denn gelegentlich darf er auch mit seinem Frauchen ins Büro. Dort geht es allerdings wesentlich ruhiger zu als im Pressehaus. Ein wenig beeindruckt ist Connor schon von dem Treiben in der Versandabteilung. „Er hat den ganzen Tag etwas zu schauen, und wenn er abends zuhause ist, fällt er todmüde ins Bett“, erzählt mir Thomas. Obwohl Thomas früher gar nicht so sehr an einem Hund interessiert war, sondern seine Frau die treibende Kraft war, kann er sich heute ein Leben ohne Hund gar nicht mehr vorstellen, sagt er. „Und der Bulldog war die richtige Entscheidung, denn er passt zu meinem gemütlichen Wesen“, resümiert Thomas Steinböck abschließend.
Die schöne Maya …
Nur unweit von Connor wird ein Zweierbüro von der schönen Magyar Vizsla-Hündin Maya bewohnt. Als Jäger wollte Mayas Herrchen Markus Schärmann einerseits einen Jagdhund und andererseits einen vollwertigen Familienhund, der auch im Alltag gut händelbar ist. Bei seinen Recherchen vor der Anschaffung von Maya ist er dabei auf den Magyar Vizsla gestoßen, der genau diese Eigenschaften erfüllt. „Maya ist eine ganz liebe, kinderfreundliche und sanfte Hündin, die aber auch bei der Jagd ein perfekter Begleiter ist“, schwärmt Markus Schärmann über seine zwanzig Monate junge Bürogesellin. Einen Jagdhund als reines „Arbeitswerkzeug“ und im Zwinger zu haben, ist ihm zuwider, stellt er klar. Für ihn ist der Hund ein Teil der Familie und dass der Hund auch zu seiner Jagdpassion passt, ist ein erwünschter Nebeneffekt. Das ist sicher eine ideale Voraussetzung für die Haltung eines Jagdhundes.
Maya teilt sich ihr Büro noch mit einem zweiten Hund, der aber bei meinem Besuch gerade nicht im Büro war. Auch Maya ist nicht jeden Tag im Büro, aber immer wieder einmal, wenn sie ansonsten zuhause allein wäre. Im Pressehaus gibt es noch weitere Hunde, die gelegentlich einmal ins Büro mitkommen. In einem so großen Unternehmen ist es nicht selbstverständlich, dass den Mitarbeitern so etwas ermöglicht wird. Jetzt, nach diesem Besuch, bin ich mir sicher, dass WUFF nicht nur aufgrund der guten Qualität und der zuverlässigen Bearbeitung bei der richtigen Druckerei hergestellt wird, sondern auch in einem sehr hundefreundlichen Betrieb.
Das Unternehmen
Das 1874 gegründete und heute 230 Mitarbeiter zählende Niederösterreichische Pressehaus als Medienunternehmen ist ein Produktions-, Dienstleistungs- und Handelsunternehmen. Die darin befindliche Druckerei – NP Druck – ist Spezialist für die Produktion von mittleren bis Millionen-Auflagen und stellt rund 300 verschiedene Zeitungs- und Zeitschriftentitel her – darunter auch das Hundemagazin WUFF. Die Pressehaus-Marketingabteilung gegenüber WUFF: „Die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter ist uns sehr wichtig und ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Ein großer Handlungs- und Entscheidungsfreiraum motiviert zusätzlich und führt, unternehmerisch gedacht, wieder zurück zur bestmöglichen Unterstützung des Kunden in seinen Anliegen – und es wird ein angenehmes und kreatives Arbeitsumfeld geschaffen.“
Ich habe bei meinem Besuch im Pressehaus den Eindruck gewonnen, dass dies keine leeren Worte sind, sondern der Realität entspricht. Die Freiheit, seinen Hund in die Firma mitnehmen zu können, ist für Hundehalter nun einmal ein wichtiger Aspekt und für viele Hundehalter überhaupt ein entscheidender Grund, sich in einem Unternehmen zu bewerben. Abgesehen davon ist das Niederösterreichische Pressehaus ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein paar Hunde im Unternehmen die gesamte Arbeitsatmosphäre auflockern und verbessern. Wer würde sonst schon mal zwischendurch aufstehen, hinausgehen und dem Hund ein paar Mal sein Bällchen werfen? Die paar verlorenen Minuten Arbeitszeit holt man dafür nachher mit frisch getankter Energie wieder um ein Vielfaches auf.