Nein, WUFF ist nicht in das Metier der Klatschreporter gewechselt – es ist zwar eine Geschichte, die dort sicher gerne gesehen (und geschrieben) würde, aber es ist eine wirklich entzückende, wahre Begebenheit, die Ihnen hier berichtet werden soll.
In der Aprilausgabe (WUFF 4/2003) erschien die Reportage von WUFF-Redakteurin Andrea Specht über die Tragödie von Pommersdorf. Im Vorspann zu diesem Artikel stand: „23. Februar 2003. Eine schwer kranke Frau liegt in ihren eigenen Exkrementen. Als viel zu spät Hilfe gerufen wird, verstirbt die 63-jährige noch am selben Tag am Weg ins Krankenhaus. Mit ihr auf 15 Quadratmetern hausten fast 80 verwahrloste Hunde, einige bereits tot und halb verwest“. Einer dieser Hunde, der vom Tierheim Krems aufgenommen worden war, lebt nun am Chiemsee in einem fürstlichen Haushalt bei Peter, einem Mitglied des Hochadels. (Seinen vollen Namen wollen wir mit Rücksicht auf den Wunsch des glücklichen Hundebesitzers verschweigen).
Zwei gewinnen
Als Prinzessin Michaela von Sayn-Wittgenstein – um den Hundewunsch ihres Bekannten wissend – die WUFF-Reportage über die Tragödie in Pommersdorf las, meinte sie spontan: „Für zumindest einen dieser Hunde müsste ich doch ein wunderbares Zuhause finden können“. Gedacht, getan – nach mehreren Telefonaten mit dem Tierheim Krems, wo einige dieser Hunde saßen und resozialisiert wurden, stand fest, da können zwei nur gewinnen: Emily, eine etwa 3-jährige Pudelhündin aus der Pommersdorfer Katastrophenhaltung, weil sie ein schönes Zuhause, und Hundefreund Peter, weil ihm sein Wunsch erfüllt würde.
Prinzessin Michaela von Sayn-Wittgenstein ist WUFF-Lesern der ersten Jahrgänge als Autorin von Reiseberichten mit ihrem damaligen Hund Bärli, einem Königspudel-Hirtenhundmischling, wohl bekannt. Seit Bärli verstorben ist, begleitet die 12-jährige Vizslahündin Bianca die Prinzessin, eine engagierte international tätige Tierschützerin. Bianca stammt aus miserabelsten Haltungsbedingungen in New York – und versteht auch noch heute nur Englisch.
Liebe auf den ersten Blick
Nachdem also entschieden war, dass Peter eine „Pommersdorferin“ aufnehmen würde, organisierte die Prinzessin die Reise, und am 17. Mai traf man sich im Tierheim Krems. Die ca. 3-jährige Hündin, die die Kremser Tierpfleger mit viel Geduld und Liebe mittlerweile leinenführig machen konnten, wurde Peter vorgestellt – und es war Liebe auf den ersten Blick … Zur Erinnerung an ihre Herkunft und in memoriam einer anderen „fürstlichen Hündin“ erhielt sie den Namen „Poemmi von Pommersdorf“.
Drei Hunde unterm Tisch im Schlossrestaurant
Seinen ersten Tag als frischgebackener Hundebesitzer ließ Peter im Restaurant des Schlosshotels Dürnstein in der schönen Wachau ausklingen, und Poemmi saß unter dem Tisch, gemeinsam mit Bianca, der Hündin der Prinzessin, und Toni, dem WUFF-Redaktionshund. Am nächsten Tag besuchten die Herrschaften mit Poemmi dann noch Maria Taferl und dann übersiedelte Poemmi endgültig in ihr neues Zuhause an den Chiemsee.