Mit dem Hund gemeinsam in den Urlaub zu fahren ist eine großartige Idee und bringt Abwechslung in den Alltag von Zwei- und Vierbeinern. Allerdings ist es nicht ganz einfach, einen solchen Urlaub zu organisieren. Mit einem einzelnen Hund ist es eine kleine Herausforderung, mit mehreren Hunden aber wird es richtig kompliziert, vor allem was den Transport und die Unterkunft angeht. Der Beitrag liefert Tipps zur Planung eines Urlaubs mit mehreren Hunden.
Der Transport: Zu Wasser, zu Lande und in der Luft mit Hund
Die beste, komfortabelste und stressfreieste Möglichkeit des Transports erfolgt mit dem eigenen Auto. Die Hunde kennen das Auto in der Regel aus ihrem Alltag, sind mit ihrer Box vertraut und die Umgebungsgeräusche sind ihnen bekannt. Deshalb lautet der erste wichtige Tipp, nach Möglichkeit ein Urlaubsziel auszuwählen, welches mit dem Fahrzeug angesteuert werden kann.
Der Transport im Zug mit mehreren Hunden erfordert eine kleine logistische Meisterleistung. Abhängig von den geltenden Vorschriften im Urlaubsland müssen Hunde in Zügen mit einem Maulkorb versehen werden und unter dem Sitz warten. Es versteht sich von selbst, dass die Vierbeiner andere Mitreisende nicht stören oder belästigen dürfen. Zugfahrten mit großen Hunden sind besonders herausfordernd, weil die Tiere nicht unter dem Sitz liegen können. Die beste Option für Zugreisen mit mehreren Hunden ist, ein Abteil komplett zu reservieren. So haben die Tiere und ihre Menschen eine erheblich entspanntere An- und Abreise. Zudem zeigt die Erfahrung, dass sich auf Zugreisen zwei um die Tiere kümmern sollten. Die Vorteile:
- Eine Person kann sich ums Gepäck kümmern, die andere um die Tiere.
- Bei langen Fahrten bleibt stets eine Aufsichtsperson bei den Hunden, während die andere etwa zur Toilette oder in den Speisewagen gehen kann.
- Bei einem längeren Zwischenstopp kann einer der beiden die Hunde ggf. hinausbringen, damit sie sich lösen können.
Eine Fährfahrt mit Hund ist vergleichbar mit einer Zugreise, allerdings etwas komfortabler. Auf einer Fähre gibt es mehr Platz und das ganze Rudel kann sich in einem weniger häufig frequentierten Bereich aufhalten, an dem es die Zeit verbringen kann. Falls die Fährfahrt mit Auto stattfindet, können die Tiere auf vielen Fähren auch im Pkw bleiben. Maulkorbpflicht, Vermeiden von Belästigung anderer Passagiere und reisen mit mindestens zwei Begleitpersonen gilt auf der Fähre genauso wie im Zug. Der ADAC hat einen informativen Ratgeber zum Thema Fährreisen mit Hund erarbeitet, der sich mit den Einzelheiten beschäftigt.
Mit Hunden zu fliegen ist grundsätzlich keine gute Idee. Fliegen ist für Vierbeiner enorm stressig. Können die Tiere nicht in einer Box im Passagierraum mitgenommen werden, werden sie im kalten Frachtraum untergebracht. Die Hunde sind über Stunden eingesperrt. Manche Tiere erleben den Flug allein in ihrer Box in fremder Umgebung als sehr beängstigend. Wenn es unbedingt eine Flugreise mit Hunden sein muss, ist es hilfreich, die Tiere vorab bereits an die stundenlange Unterbringung in einer Transportbox zu gewöhnen. Der Beitrag „Fliegen mit Hund und Katze: Das müssen Tierhalter wissen“ liefert viele hilfreiche Informationen rund um das Thema.
Andere Länder, andere Regeln
Jedes Land hat bezüglich der Einreisebestimmungen spezifische Vorschriften. Diese sind in jedem Fall zu beachten, damit die Einreise problemlos verläuft. Hunde dürfen in der Regel nur dann in ein anderes Land reisen, wenn sie gegen Tollwut geimpft sind. Die Impfung muss mindestens 21 Tage zurückliegen, deshalb ist eine rechtzeitige Vorbereitung für Reisen mit Hund ins Ausland unverzichtbaren. Der Impftermin ist auf Verlangen mit dem EU-Heimtierausweis nachzuweisen. Können Halter die Impfung nicht nachweisen, droht die Quarantäne. Darüber hinaus sind eine Reihe von gesetzlichen Vorschriften zu beachten, die auf einer speziellen Website der Europäischen Union zum Thema Reisen mit Haustieren bereitgestellt werden. Für Reisen mit mehr als 5 Hunden gelten besondere Regeln, die ebenfalls dort zu finden sind.
Vierbeinerfreundliche Unterkunft gesucht!
Eine hundefreundliche Unterkunft zu finden, erfordert Geduld und viel Zeit. An dieser Stelle verzweifeln viele, denn haustierfreundliche Ferienhäuser oder Campingplätze sind rar, und vor allem mit mehreren Hunden wird es oft schwierig. Zwar gibt es auch einige ausgewiesene Hundehotels, bei denen sogar Betreuung für die vierbeinigen Feriengäste angeboten wird, doch diese haben echten Seltenheitswert. In Hotels oder Pensionen sind Feriengäste mit mehreren Hunden in der Regel nicht erwünscht. Ideal sind Ferienhäuser oder Campingplätze, weil sich die Hunde dort freier bewegen können als anderswo.
Grundsätzlich ist es ratsam, sich vor Buchung noch einmal ausdrücklich danach zu erkundigen, ob die Mitnahme mehrerer Hunde wirklich gestattet ist. Angaben über Rasse und Größe sind auf jeden Fall hilfreich, um die Rahmenbedingungen mit den Vermietern abzustimmen.
Unterkunft mit abgesichertem Grundstück wählen
Egal, in welchem Land ein Ferienhaus gemietet wird, kommen mehrere Hunde mit in den Urlaub, sollte das Grundstück abgesichert sein. Eine Umzäunung in ausreichender Höhe, abhängig von der Größe der mitgeführten Hunde, sollte auf jeden Fall gegeben sein. So können die vierbeinigen Feriengäste sich frei auf dem Gelände bewegen, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie weglaufen. Ein umzäuntes Grundstück dient der Sicherheit. Es reduziert beispielsweise das Risiko, dass Hunde unverhofft in den Straßenverkehr geraten und etwa von einem Auto erfasst werden.
Ruhige Lage in natürlicher Umgebung ideal
Wer die Wahl hat, sollte einen hundefreundliches Ferienhaus wählen, dass auf dem Land in ruhiger Umgebung liegt. Auf diese Weise startet der entspannte Spaziergang direkt vor der Tür, denn es gibt keine stressige städtische Umgebung, die die Hunde irritiert. die folgenden Orte sind für den Urlaub mit mehreren Hunden besonders geeignet:
Smaland in Südschweden
Ein Ferienhausurlaub mit Hund in Smaland ist eine gute Wahl, weil das Land ideale Voraussetzungen für Hundeurlaub bietet. In Südschweden finden Halter zahlreiche Hundestrände, ausgedehnte Wanderwege und ein Klima, das für einen Urlaub mit Hund nicht zu warm und nicht zu kalt ist. Zudem ist Südschweden mit dem Auto gut erreichbar, was die Anreise für Zwei- und Vierbeiner stressfreier macht. Badeurlaub mit Hund ist am Meer und auch an den zahlreichen Binnengewässern gut möglich. Teils dürfen die Tiere am Strand sogar ohne Leine laufen.
Tipp: Wer einen Städtetrip nach Malmö plant, kann sich nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten freuen, sondern auch auf den drittgrößten Strand des Landes. Dort sind auch Vierbeiner herzlich willkommen.
Fischland-Darß-Zingst in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland)
Eine Alternative in Deutschland ist Ostseeurlaub mit Hund auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Die Region ist schwach besiedelt und verfügt über eine abwechslungsreiche Natur, denn sie liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Wälder und Wiesen, Bodden und Ostsee laden zu ausgedehnten Entdeckungstouren ein. Insgesamt 15 Hundestrände und ein ausgewiesener Hundewald warten auf die Vierbeiner.
Zeeland in den Niederlanden
Das niederländische Zeeland ist die südlichste Provinz des kleinen Nachbarlandes. Es wartet mit endlos langen Stränden, einem waldreichen Hinterland und begehbaren Dünen auf. Der North-Sea-Trail führt auch an der Küste Zeelands entlang. Er verbindet die kleinen Küstenorte, die sich wie Perlen aufreihen. Es gibt ausgewiesene Hundestrände und zusätzlich dürfen Hunde an vielen Stränden frühmorgens oder abends ohne Leine laufen. Ausgedehnte Spaziergänge bei angenehmen Temperaturen für Hund und Halter gehören in Zeeland zum täglichen Urlaubsprogramm.
Westflandern in Belgien
Westflandern liegt an Belgiens Küste, die ebenso wie die niederländische Küste zahlreiche Hundestrände sowie hundefreundliche Unterkünfte bietet. An vielen Stränden dürfen Vierbeiner zwischen Oktober und April grundsätzlich frei laufen. Rund ums Jahr stehen die speziell ausgewiesenen Hundestrände zur Verfügung. In Westflandern können Urlaubsgäste mit ihren Hunden stundenlang an der Küste entlangwandern oder im üppigen Hinterland Ausflüge unternehmen. Es bieten sich Radtouren inklusive praktischem Hunde-Anhänger an der die Mitnahme der Vierbeiner unkompliziert ermöglicht. Übrigens haben Belgier ein ganz besonderes Verhältnis zu Hunden, schließlich stammt das in Comic-Kreisen berühmte Reporter-Hunde-Team „Tim und Struppi“ aus der Feder des belgischen Zeichners Georges Remi, bekannt unter dem Namen Hergé.
Mit Hund in die Berge
Wen es in die Berge zieht, findet in den deutschen Mittelgebirgen geeignete Ferienwohnungen, aber auch die französischen Vogesen halten zahlreiche Ferienhäuser in ruhiger Lage für Reisende mit mehreren Hunden bereit. Der Vorteil von Ferien in Deutschland und Europa von Smaland bis zu den Vogesen ist: Die Unterkünfte sind relativ stressfrei mit dem Auto erreichbar. Bei längeren Fahrten empfiehlt sich eine Übernachtung auf einem hundefreundlichen Campingplatz.