Urlaub im Hotel? – Nicht ohne meine Hunde!

Von Martina Zuengel-Hein

Mit der letzten Ausgabe starteten wir das neue WUFF ­Blogger-Special. In jeder Ausgabe schreibt ein Blogger mit Hund einen Kommentar zu einem bestimmten Thema. In ­dieser Ausgabe schreibt Bloggerin Martina Züngel-Hein über das ­Thema Reisen mit dem Hund und ihre persönlichen ­Erfahrungen, wenn man mit zwei großen Hunden unterwegs ist.

Reisen mit Hunden und noch dazu mit zwei großen Rhodesian ­Ridgebacks. Geht das überhaupt oder ist das nicht einfach nur der pure Stress? Das werde ich oft gefragt, und mindestens genauso oft staunen die Menschen und darunter auch viele Hunde­halter, wenn ich ihnen erzähle, dass ich sogar am liebsten Urlaub in ­Hotels mache – natürlich nicht ohne Dayo und Suri. Beide sind von klein auf daran gewöhnt, mit Frauchen und Herrchen auf Reisen zu gehen. Sie sind daher relativ entspannt, wenn sie in eine neue Umgebung kommen.

Urlaub im Hotel ist für mich ideal, weil ich mich beispielsweise morgens an den gedeckten Frühstückstisch setzen kann und abends in ein geputztes Zimmer zurückkomme, ohne selbst einen Finger krumm gemacht zu haben. Natürlich ist es manchmal gar nicht so leicht, die passende Unterkunft zu finden, weil ich nicht nur mit einem großen Hund unterwegs bin, sondern gleich mit zweien.

Gute Planung ist (meistens) alles
Ich bin inzwischen dazu übergegangen, mich vor jeder Reservierung genau zu erkundigen, was „Hunde willkommen“ bedeutet. In der Regel funktioniert das gut über das Internet. Wenn nicht, dann rufe ich auch schon einmal im Hotel an. Mittlerweile entdecken immer mehr Hotels – von der einfachen Pension bis hin zur Nobelherberge – den reisenden Hundehalter als zahlungskräftige Zielgruppe. So hat auch das Angebot an speziellen Übernachtungsarrangements für Mensch und Hund zugenommen. Das reicht von sehr luxuriösen Angeboten mit hausgemachten Hundemenüs oder speziellem Unterhaltungsprogramm für Vierbeiner und geht über Vorschläge, was mit Hund in der Umgebung oder der Region alles unternommen werden kann, bis hin zum schlichten „der Hund darf im Hotelzimmer übernachten“.

Alles hat seinen Preis
Das alles hat natürlich seinen Preis: Von kostenfrei über 5 Euro pro Hund und Nacht bis hin zu 21 Euro und mehr – ­alles ist drin. Und oftmals frage ich mich, was ich wohl für 21 Euro pro Hund und Übernachtung (bei zwei Hunden sind das satte 42 Euro pro Nacht zusätzlich) erhalte. Meistens eben nichts! Denn laut Aussage vieler Hoteliers wird die zusätzliche Gebühr für den erhöhten Reinigungsaufwand benötigt, was ja hin und wieder wohl wahr ist.

Ich habe kein Problem damit, dass ich für die Übernachtung von Dayo und Suri eine extra Gebühr zahle, wenn die Kosten im Rahmen bleiben. Ich erwarte auch nicht, dass Trinknäpfe, Decken oder Leckerlis bei unserer Ankunft bereitstehen. Aber ich freue mich immer sehr, wenn sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, wie man Gästen, die mit Hunden verreisen, eine ­Freude machen kann und zum Ausdruck bringt, dass auch der bzw. die Vier­beiner herzlich willkommen sind. So haben Dayo und Suri schon persönlich an sie gerichtete Willkommensschreiben vorgefunden, hausgemachte Hundekuchen oder Kotbeutel in hübschen Verpackungen sowie Informationen zu Gassirunden in der näheren Umgebung. Und das gefällt mir immer sehr gut!

Auch wir Hundehalter sind in der Pflicht
Leider ist es oftmals das (Fehl-)Verhalten der Zweibeiner, das die Vierbeiner zu unerwünschten Gästen in einem ­Hotel macht. Und da reichen schon ein oder zwei negative Erfahrungen, die dazu führen, Vierbeiner aus dem Gästekreis auszuschließen. Da ich beruflich sehr nahe an der Hotellerie dran bin, habe ich einiges schon selbst erlebt und vieles erzählt bekommen. Und da stehen mir immer wieder die Haare zu Berge, über das, was ich zu hören bekomme. Hundehaare im Hotelbett, Häufchen mitten im Hotelflur oder leere Futter­dosen, die bei einer Außentemperatur von 30 Grad auf dem Balkon schmoren. Da muss sich keiner wundern, wenn wir Hundehalter nicht zu den gern ge­sehenen Gästen zählen.

Dabei kann ein Aufenthalt mit Hund im Hotel mit ein wenig mehr Respekt, Verständnis und Nachdenken sehr an­genehm sein!

Meine 5 Tipps:

1. Jeder Hund kann krank werden und dabei auch die eine oder andere Unsauberkeit hinterlassen – auch im Hotel. Wenn Ihr nicht in der Lage seid, das „Unglück“ zu beseitigen, gebt direkt an der Rezeption Bescheid und bittet um Hilfe. Niemand wird deswegen sauer sein.
2. Hunde, die laut jammern oder bellen, wenn sie alleine in einem fremden Zimmer sind, sollten nicht alleine gelassen werden.
3. Bitte benutzt die (meistens) weißen Hotelhandtücher nicht zum Reinigen von schmutzigen Pfoten. Nehmt einfach ein oder zwei Hundehandtücher von zuhause mit.
4. Sorgt dafür, dass Rüden nicht die Blumenrabatten, Sträucher, Zäune oder Wände rund um das Hotel anpinkeln … gehört sich sowieso nicht!
5. Beeindruckt sowohl Hotelmitarbeiter als auch andere Hotelgäste mit gut ­erzogenen Hunden. Dayo und Suri sind oftmals „Eisbrecher“, weil sie beim Einchecken gerne wie ange­nagelt nebeneinander sitzen und mit einem extrem verhungerten Gesichtsausdruck so gut wie jeden um den Finger wickeln.

Ich habe bisher meistens gute Erfahrungen gemacht und hoffe, das bleibt auch in Zukunft so. Ob ich nicht doch einmal einen Urlaub in einem Ferienhaus ins Auge fasse? Doch, natürlich. Wenn es einen Frühstücksservice gibt … 😉

Wer ist Martina Züngel-Hein?

Hallo, ich bin Martina und lebe mit meinem Mann und zwei Rhodesian Ridgebacks im südlichen Westerwald. Auf meinem Blog HundeReisenMehr schreibe ich über das Reisen mit Hunden. Das geht von Urlaubs- und Reisegeschichten über Hotel- und ­Produkttests bis hin zu Wanderungen und sonstigen Erlebnissen.
https://hunde-reisen-mehr.com/

Wir beginnen ein paar Sätze, die Martina Züngel-Hein vervoll­ständigt:

Mit meinen Hunden mache ich am liebsten … ausgedehnte Spaziergänge und lange Wanderungen, und danach kuscheln wir alle gemeinsam auf der Couch.

Mein tollstes Erlebnis mit meinen Hunden war …, dass ich miterleben durfte, wie Dayo Papa werden durfte und ich das erste Mal die Welpen be­suchen und auf den Arm nehmen durfte.

Wenn ich einen Wunsch frei hätte …, würde ich mir wünschen, dass Dayo und Suri mich noch viele, viele Jahre gesund und munter begleiten können.

An Hunden fasziniert mich …, dass sie so treue Begleiter sind, die ihre Zweibeiner ohne Kompromisse lieben und so nehmen, wie sie sind.

An anderen Hundehaltern ärgert mich am meisten … die Gedanken- und Respektlosigkeit von anderen Hundehaltern bei Begegnungen mit fremden Hunden.

Pdf zu diesem Artikel: blog_leser_07_2017

 

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