Tiroler LK-Präsident Hechenberger kann sich hingegen „gesonderte Ausweisung von Wegen, die solche Weiden kreuzen“ vorstellen
Erl/Innsbruck (APA) – Tirols Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger hat sich nach der tödlichen Kuh-Attacke auf eine 70-Jährige in Erl gegen ein diskutiertes generelles Hunderverbot auf Almen ausgesprochen. „Davon halte ich wenig, schließlich profitieren Almwirtschaft, Tourismus und Freizeitwirtschaft von einem guten Miteinander, das auch in Zukunft möglich sein muss“, sagte Hechenberger auf APA-Anfrage.
Vorstellen kann sich der LK-Präsident hingegen eine „gesonderte Ausweisung von Wegen, die solche Weiden kreuzen“. Dies deshalb, da die bisher angebrachten Hinweisschilder oft wenig Beachtung finden würden. „Gerade auf Weiden mit Mutterkuhherden kann es aufgrund des ausgeprägten Schutzinstinktes der Tiere zu Zwischenfällen bei Begegnungen mit Hunden kommen“, betonte Hechenberger. „Es kann nicht sein, dass die Almwirtschaft infrage gestellt wird. Vielmehr werden wir noch stärker auf Bewusstseinsbildung setzen und ich appelliere einmal mehr an die Eigenverantwortung der Wanderer, nach Möglichkeit Abstand zum Weidevieh zu halten“, meinte der Präsident zudem.
Die 70-Jährige sowie eine weitere Frau waren am Mittwoch mit ihren Hunden nahe der Kranzhornalm unterwegs. Als sie eine eingezäunten Weide querten, auf der sich zehn Mutterkühe mit ihren Kälbern befunden hatten, wurden die beiden von den Tieren angegriffen. Während die andere Frau unverletzt blieb, erlitt die zweite tödliche Verletzungen. Sie verstarb noch an Ort und Stelle.
Die Ermittlungen der Exekutive dauerten indes an. Nach deren Abschluss werde Anzeige an die Staatsanwaltschaft erstattet. Dies könne jedoch noch zwei bis drei Wochen dauern.