Tierschützer schlagen Alarm: 700.000 streunende Hunde in Italien

Von Monica Sterle

Zahl der herrenlosen Tiere hat sich in vergangenen fünf Jahren verdoppelt

Rom (APA) – In Italien macht man sich wegen streunender Hunde zunehmend Sorgen. In fünf Jahren habe sie die Zahl der herrenlosen Vierbeiner auf den Straßen des Landes auf 700.000 verdoppelt, klagte der Gewerkschaftsverband der italienischen Tierärzte laut der Tageszeitung „La Stampa“ (Freitagsausgabe).

Mangel an effizienten Sterilisierungskampagnen und an Tierheimen seien die Ursache des vor allem in Süditalien akuten Problems. Immer wieder kommt es im Süden zu tragischen, manchmal sogar tödlichen Vorfällen. Nach Schätzungen der Behörden laufen allein auf Sizilien rund 60.000 Hunde frei herum, oft auch in Rudeln. Dabei geben die Gemeinden in Italien jährlich rund 100 Millionen Euro für Hundeheime aus.

Obwohl laut Gesetz jeder Hund sterilisiert werden muss, der in einem Tierschutzheim landet, geschieht dies nur in 60 Prozent der Fälle, klagen Tierschützer. 2016 sei die Zahl der Hundeadoptionen um 8,5 Prozent zurückgegangen. Der Tierschutzverband LAV will sich für obligatorische Mikrochips samt Registrierung der Vierbeiner im Meldeamt einsetzen.

Rückendeckung bekam der Verband vom Chef der italienischen Mitte-rechts-Allianz Silvio Berlusconi. In seinem Wahlprogramm für die Parlamentswahlen am 4. März zeigt Italiens viermaliger Premier ein Herz für Tiere. Er will sich für bessere Lebensbedingungen in Hunde- und Katzenheimen einsetzen. Die Adoption ausgesetzter Tiere soll gefördert werden. Acht Millionen Italiener besitzen laut Schätzungen einen Hund.

 

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