Think Big – Ein Amerikaner in Europa

Von Anke Muenker

Der American Bulldog ist der fast unveränderte Nachfahre der heutigen „Englischen Bulldogge“. Im frühen 17. Jahrhundert wurde der Bulldog mit den Siedlern aus England nach Amerika umgesiedelt. Diese Hunde wurden zum Schutz von Haus und Hof, sowie für die Jagd eingesetzt. Die meisten Engländer siedelten sich im Süden von Amerika an. Der Süden wurde jedoch immer schon als arm und ungebildet angesehen. Das hat wahrscheinlich den American Bulldog vor Überzüchtungen gerettet, da die „Reichen Leute“ lieber auf ausländische „chicke“ Hunde zurückgriffen, nicht aber auf einen American Bulldog. Dieser musste sich sein täglich Brot hart erarbeiten. Nachdem beim „AKC“ (American Kennel Club) der Name „Bulldog“ jedoch schon vergeben war, musste ein neuer Name gefunden werden. Nun war der „American Bulldog“ geboren.

Der Vielseitige
Der American Bulldog ist ein freundlicher, verspielter und sehr anhänglicher Zeitgenosse, tritt Fremden gegenüber jedoch manchmal etwas reserviert auf. Er hat sich seinen Charme und seine ursprüngliche Freude an der Arbeit bis in die heutige Zeit bewahrt. Er ist sehr sportlich, wachsam und kinderlieb. Wenn man den American Bulldog mit Geduld, Lob, Konsequenz und Liebe erzieht, wird man einen wunderbaren Begleiter bekommen. Der Bulldog ist robust und wesensfest, daher auch für die Arbeit im Schutzdienst ohne weiteres geeignet. Er ist bei uns noch nicht so bekannt, was sicherlich der Grund dafür ist, dass er oft mit anderen Rassen verwechselt wird. Ich meine allerdings, dass er sich hinsichtlich Größe, Gewicht und Wesen ganz entschieden von anderen Rassen unterscheidet.

American Bulldog in den USA
Einer der ersten bekannten „American Bulldog Züchter“ in den USA ist John D. Johnson. Ihm ist der Erhalt dieser Rasse hauptsächlich zu verdanken. Viele andere Züchter taten es ihm nach. Sie züchteten, bildeten Clubs und veranstalteten Ausstellungen. Somit wurde der American Bulldog in den USA bekannter. Einige dieser Züchter begannen in ihrem Zuchtprogramm nun auch auf Gesundheit und nicht nur auf Arbeitsfähigkeit zu achten. Aus diesen Zuchtprogrammen entstammen die einzelnen Blutlinien wie z.B. „Johnson“, „Scott“ oder „Painter“. Aus Platzgründen soll hier nicht näher darauf eingegangen werden. Anzumerken ist jedoch noch, dass der größte Verband in den USA die ABA (American Bulldog Association) ist, welche seit vielen Jahren das Zuchtbuch führt.

Die Zucht in Europa
Seit einigen Jahren ist der American Bulldog auch in Europa ein beliebter Familienhund. Auch hier wurden in den letzten Jahren einige Clubs und Vereine gegründet, um den American Bulldog zu fördern. Mittlerweile finden jährlich einige Bulldog-Ausstellungen statt, sodaß jeder American Bulldog Besitzer die Möglichkeit hat, seinen „Liebling“ dort vorzustellen. Das Zuchtpotenzial in Deutschland ist mittlerweile, was HD (Hüftgelenksdysplasie) und Gesundheit der Tiere anbelangt, besser als in den USA, da die einzelnen Vereine und Clubs höhere Anforderungen an einen zur Zucht zugelassenen Hund stellen. Wie in den USA unterscheiden wir auch in Europa in „STANDARD“ und „BULLY“- Typ. Diese Hunde erlangen eine Schulterhöhe zwischen 56-62 cm (Hündin) / 60-64 cm (Rüde) bei einem Gewicht von 32-40 kg (Hündin) / 45-55 kg (Rüden).

„White Bull´s“ American Bulldogs
Da mir persönlich weder ein reiner „Bully“ noch ein reiner „Standard“-Hund zusagt, habe ich mir den Mittelweg ausgesucht und züchte seit 1994 den in den USA vielgeliebten „HYBREED“- Typ. Alle unsere Zuchthunde stammen aus US-Importen. Da viele unserer Nachzuchten, sowie unsere Zuchthunde bisher auf sämtlichen Bulldog-Ausstellungen in Europa vordere Plätze belegten, gibt mir diese Entscheidung Recht. Wir schauen heute mit Stolz auf unseren Deutschen-, Europäischen- und Internationalen Champion „Sergeant Sloughter of Boyd“. Alle unsere Zuchthunde stammen von HD-ausgewerteten Elterntieren. American Bulldogs sind sehr gute Familienhunde, eignen sich ebenfalls sehr gut für den Hundesport. Jeder Bulldog-Besitzer sollte sich im Vorfeld über die jeweiligen Blutlinien bei geeigneten Züchtern informieren. Nicht jeder Hund passt zu jedem Besitzer und nicht jeder Züchter ist an dem Erhalt der Rasse interessiert. Jeder Welpenbesitzer sollte eine gute Welpenschule besuchen. Dies ist besonders wichtig im ersten halben Lebensjahr!

>>> WUFF – INFORMATION

Kontakt:

American Bulldog Association Europe
Anke Münker
Tel.: 0049-271-381536
Fax: 0049-271-3500576
E-Mail: Ambull001@aol.com
www.aba-europe.com
www.american-bulldog.com

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