Nicht nur bei uns Menschen hat Stress einen großen Einfluss auf unser Lernen, sondern auch bei Hunden. Stehen diese unter Stress, so kann der Lernprozess negativ beeinflusst werden. Dabei gibt es Stress, der als positiv empfunden wird, den sogenannten Eustress, z.B. im Spiel mit anderen Hunden oder einem herausfordernden Agilityparcours, der gemeistert wird. Aber auch Stress, der negativ wahrgenommen wird, der sogenannte Distress, z.B. bei einer Hundebegegnung an der Leine oder in einer unklaren Trainingssituation.
Unser Alltag ist häufig sehr hektisch, wir hetzen von Termin zu Termin, versuchen nichts zu vergessen und all unsere Aufgaben unter einen Hut zu bekommen. Schaffen wir es dann noch, das Training mit dem Vierbeiner einzuschieben, bringen wir unseren persönlichen Stress, welcher sich meist gedanklich abspielt, mit ins Training. Dieser überträgt sich nun auf unseren Hund. Sicher versuchen wir, es uns nicht anmerken zu lassen und möglichst positiv und gut gelaunt zu beginnen, aber als sensibles Lebewesen, welches uns extrem nah steht, nimmt unser Hund auch die kleinsten Verhaltensänderungen und hormonellen Prozesse wahr. Vormachen können wir unseren Tieren also nichts. Müssen wir auch gar nicht, denn ein gewisses Maß an Stress ist ganz normal und auch Hunde haben sich an ein bestimmtes Stresslevel gewöhnt, welches nicht schädlich ist.