Wie eine Studie der Tierverhaltensexperten Dr. Paul Morris und Christina Doe von der Universität Portsmouth in Großbritannien ergab, können Hunde außerordentlich eifersüchtig werden, wenn sie glauben, dass sich jemand zwischen sie und Frauchen oder Herrchen stellt. In diesen Fällen würden sich Hunde wie ein vernachlässigter Partner in einer Dreiecksbeziehung fühlen, so Morris.
Wenn beispielsweise das Frauchen eine neue Romanze beginnt, würde der Vierbeiner eine Strategie entwickeln mit dem Ziel, das Paar in seiner Zweisamkeit zu stören. Teil dieser kürzlich veröffentlichten Studie war eine Befragung von 1.000 Hundebesitzern im Süden Großbritanniens, wobei diese in mehr als 80 Prozent der Fälle in „bemerkenswerter Übereinstimmung" vom eifersüchtigen Verhalten ihrer Tiere berichtet hätten.
Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass Hunde, Katzen und Pferde nur sog. „primäre" Gefühle wie Wut, Angst und Überraschung entwickeln können. So genannte „sekundäre" Gefühle wie Eifersucht, Stolz, Verlegenheit, Schuld und Scham wurden dagegen nur Menschen und möglicherweise Schimpansen zugeschrieben, da nur sie die dazu nötigen kognitiven Fähigkeiten hätten. Die Daten der Studie, darunter die von Hunden, würden aber ganz deutlich zeigen, „dass weitaus mehr Tierarten komplexe Gefühle entwickeln können als bisher angenommen", sagte Paul Morris.
„Neben der Eifersucht untersuchte die Studie eine große Bandbreite von weiteren Gefühlen, darunter Stolz und Schuldgefühl", sagte Morris. Wie Anne Stanford von der Universität Portsmouth WUFF gegenüber mitteilte, wurde die Studie unter dem Titel „Proud Horses and Jealous Dogs" (Stolze Pferde und eifersüchtige Hunde) bei der jährlichen Tagung der „International Society for Research on Emotions"(Intern. Gesellschaft für Emotionsforschung) am 6. August 2006 in Atlanta, USA, präsentiert.
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