Steirischer Tierschutz 2017: Mehr Anzeigen und weniger Übertretungen

Von Monica Sterle

Tätigkeitsbericht der Tierschutzombudsstelle listet 344 Anzeigen – Fiala-Köck: „Menschen kümmern sich vermehrt um Missstände“

Graz (APA) – Mehr Anzeigen, aber weniger Übertretungen: Die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck hat am Donnerstag in Graz den Tätigkeitsbericht 2017 vorgelegt und zeigte sich betroffen, „dass es immer noch so viele Fälle von Tierquälerei gibt“. Im Vorjahr wurden 196 Fälle geahndet, darunter eine Steirerin, der 28 Katzen abgenommen wurden, oder auch die Besitzer eines kupierten Hundewelpen.

2017 gingen bei der Tierschutzombudsstelle 344 Anzeigen ein. 2016 waren es 308, von denen 219 tatsächliche Übertretungen waren. Die steigende Zahl an Anzeigen sei laut Fiala-Köck wohl darauf zurückzuführen, „dass sich die Menschen vermehrt um Missstände kümmern“ und auch die Bezirkshauptmannschaften aktiver sind. Die Stelle, sie besteht neben der Ombudsfrau aus vier weiteren Mitarbeiterinnen, hat sich 2017 um 331 Anfragen gekümmert und diese schriftlich beantwortet. Mit mehr als 50 betrafen die meisten Auskünfte das Projekt Streunerkatzen. Das seit 2006 laufende Projekt sei ein Erfolg, denn bisher wurden 20.869 Streunerkatzen kastriert, so Fiala-Köck. Viele Anfragen gab es auch wegen der Novellierung des Tierschutzgesetzes.

Die Ombudsstelle vertritt nicht nur die Interessen der Tiere und hat dabei Parteistellung, sondern begleitet auch Prozesse nach Tierquälereien. Im vergangenen Jahr wurden 410 Verfahren begleitet (2016: 488), die meisten davon in Graz, da hier die Dichte an Tierhaltern am höchsten ist. Tierschutzlandesrat Anton Lang (SPÖ) betonte bei der Pressekonferenz, dass er die Steiermark „zum Tierschutzland Nummer eins machen“ wolle. Schon jetzt würde man im Vergleich zu anderen Bundesländern bei den finanziellen Mitteln gut ausgestattet sein. Die steirische Tierschutzombudsstelle wurde 2005 eingerichtet und wird seit 2010 von Fiala-Köck geleitet.

 

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