Wohl dem Hund, der genau den zu ihm „passenden" Menschen bekommt, der ihn bewusst ausgewählt und die Konsequenzen bedacht hat, der auf ihn eingeht, auf ihn Rücksicht nimmt und seine individuellen hundlichen Bedürfnisse beachtet und respektiert! Armer Alaskan Malamute oder Samojede, der zu einem Menschen muss, der nur im äußersten Süden seine Freizeit genießen kann und ihn dann mitschleppt, auch an den Strand, auch wenn der Hund gar nicht möchte und lieber an einem schattigen Plätzchen auf kühlen Fliesen bliebe! Erbärmlich, wenn dann ein Hundehalter – Eis schleckend – durch die Gegend radelt und seinen Schäferhund oder schwarzen Labrador in der Mittagshitze auf dem heißen Asphalt hinter sich her schleift, dass dem armen Tier die hechelnde Zunge bis auf den Boden herabhängt und die empfindlichen Sohlen seiner Pfoten immer wieder den aufgeheizten Asphalt berühren müssen! – Da kann man dann nur „High Noon" sagen und den Tierschutz rufen!
Unverständlich auch, dass so mancher Mensch kein rechtes Gefühl für die Bedürfnisse seines Hundes entwickelt oder einfach nicht darüber nachdenkt! Manchmal fehlt es allerdings auch am notwendigen Sachwissen, wie z.B. ein Hund am besten durch die heiße Jahreszeit zu bringen ist, gleich welcher Rasse er angehört! Noch immer ist das Vorurteil nicht auszurotten, dass ein langhaariger Hund im Sommer mehr leide als ein kurzhaariger, was so allgemein nicht stimmt. (Siehe Kasten)
Patentrezept „Haare ab"?
Und so meinen viele Menschen, dass sie durch eine Radikalschur ihrem Wuschel im Sommer einen Gefallen täten, denn sie selber hängen ja ihren Winterpelz im Frühling in den Kleiderschrank! Dabei vergessen sie aber, dass das Fell der langhaarigen Hunde einen so genannten „Thermoeffekt" hat, vergleichbar der Hülle einer Thermoskanne, die den Inhalt warm, aber auch kühl halten kann. Diese natürliche „Klimaanlage" aber kann nur funktionieren, wenn das Fell gepflegt ist, so dass die Luft die Haut erreichen kann. Ein verfilztes und verdrecktes Fell allerdings kann diese Funktion nicht mehr erfüllen und wird besonders im Sommer dem Hund zur Qual und lädt auch noch das Ungeziefer ein. Dass eine solche Pflege, vor der mancher zurückschreckt, gar nicht so schwer ist, können Sie unserem Pflege-Service entnehmen, wo es um den „Schlimmsten aller Wuschel" geht, den üppig behaarten Bobtail.
Unbeschwerter Sommer für Hund und Halter!
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Hund eine wunderschöne Zeit, sei er nun Wuschel oder Kurzhaar. Wir wissen, dass Sie auf die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners eingehen werden. Sie werden ihn nicht in der Hitze überanstrengen und lieber mit ihm in der Morgen- oder Abendkühle ins Freie gehen. Sie gönnen ihm Ruhe an einem kühlen, zugfreien Platz und haben ihm vielleicht schon den wärmenden Teppichboden gegen kühle Fliesen ausgetauscht. Sie lassen ihn nicht im heißen Auto zurück und gönnen ihm ein erfrischendes Bad im seichten Wasser. Sie achten auf seine „schlanke Linie", setzen ihn nicht der prallen Sonne aus und kühlen ihn bei extremer Hitze durch Besprühen mit Wasser oder Abdecken mit einem feuchten Tuch. Sie pflegen sein Fell regelmäßig, damit die Luft an die Haut herankommt, und dünnen nach Bedarf seine Unterwolle aus. Und sie sorgen dafür, dass er immer reichlich frisches, nicht zu kaltes Trinkwasser hat.
Machen Sie sich nichts draus, wenn Sie gefragt werden, warum man Ihren Hund im Sommer so selten sieht! Genießen Sie lieber die gemeinsamen Nachtspaziergänge mit Ihrem Hund unterm Sternenhimmel und atmen Sie den Duft der Sommerblüten ein! Ihr Hund wird es Ihnen danken! – Der nächste Winter kommt bestimmt!
>>> WUFF – INFORMATION
Langhaarige Hunde im Sommer:
Das sagt der Tierarzt
Wir haben den Wiener Tierarzt Dr. Gasperl zum Thema befragt. Dr. Gasperl: „Langhaarige Hunde generell scheren? Nein, aber es ist nicht verboten. Hunde haben keine Schweißdrüsen, nur an den Sohlenballen – zur Markierung ihres Weges. Die Temperaturregulation erfolgt durch Hecheln, also über Zunge, Schleimhäute und Lunge. Will ein Hundebesitzer z.B. seinen Bobtail scheren, werde ich nicht widersprechen, sondern darauf aufmerksam machen, dass er nun in der Sonne vorsichtig sein muss. Sonnenbrand ist bei kurzhaarigen Tieren gefährlich, vor allem bei heller Haut. Auch Hitzeschlag und Sonnenstich kommen fast nur bei kurzem Fell vor.
Natürlich gibt es im Sommer, bei Hitze einiges zu beachten: Ein Auto in der Sonne kann in 10 Minuten mehr als 50 Grad erreichen! Tödlich für jeden Hund, ob Kurz- oder Langhaar. Manche Hunde sind den ganzen Tag alleine in der Wohnung, wo es oft im Sommer auch unerträglich warm sein kann. Während Frauchen oder Herrchen in der prallen Sonne liegen, hat es der Hund lieber schattig. Sonnenschutz, Trinkwasser oder auch Bademöglichkeit sind wichtig. Nicht jeder Hund mag jedoch schwimmen, deshalb nie dazu zwingen oder gar ins Wasser werfen! Aber in seichtes Wasser gehen zur Abkühlung, das wollen auch wasserscheue Hunde. Für ausgesprochene Wasserratten aber besteht eine große Gefahr bei Schwimmbecken: Die springen vom Rand aus hinein und können dann über die Kante aus dem Wasser nicht mehr heraus, so dass Ertrinken nach Erschöpfung droht, falls niemand es beobachtet.
Die normale Körpertemperatur beträgt bei kleinen Hunden bis 39, bei großen bis 38,5 Grad Celsius. Bei Hitzeschlag steigt sie über 40 Grad an!
Erste Hilfe in diesem Fall: Kühlen mit nassen Handtüchern, sofort zum Tierarzt!"