Skandal: Bullshit aus der Parteizentrale

Von dogodu-Redaktion

Die im salzburgischen Fuschl lebende Engländerin Catherine Walker, Besitzerin eines Leonbergers und eines Neufundländers, ist eine engagierte Hundefreundin. Mit großer Sorge beobachtete sie die zunehmende Radikalisierung der Medienhetze in Deutschland und schrieb daher dem deutschen Bundeskanzler an gerhard.schroeder@spd.de (die Übersetzung Ihres im Original englischen e-mails im Kasten).

Bullshit aus dem SPD-Hauptquartier
Frau Walker musste nicht lange auf eine Antwort warten, welche allerdings so kurz wie unfreundlich war: „Bullshit! Mit freundlichen Grüßen, SPD-Bürgerservice“. Catherine, die eine solche Antwort als Schlag ins Gesicht eines Bürgers und Hundefreundes ansah, schickte ihr mail ebenso wie diese Antwort an die britischen und deutschen Botschaften in Wien und teilte mit, sie fühle sich durch diese Antwort des deutschen Bundeskanzlers insultiert. Zunächst: Keine Reaktion.
Erst nachdem Catherine weitere Personen, u.a. auch Nick Mays, Chefredakteur der britischen Hundezeitung „Our Dogs“, von der „bullshit-Antwort“ informierte und sich diese an das SPD-Hauptquartier wandten, kam wieder etwas Leben in die Sache. Doch wer glaubt, daß sich das SPD-Bürgerservice als konkreter Absender des mails entschuldigte, täuscht sich. Im Gegenteil, jetzt erst begann ein weiteres Verwirrspiel.

Verwirrspiel
Einerseits kamen mails von Herrn Treichel (SPD Bürgerservice), der das „bullshit-mail“ als Fälschung bezeichnete. Andererseits erhielten mehrere Personen, darunter auch Catherine Walker, von Frau Winkelmann, ebenfalls aus dem SPD-Bürgerservice, eine Art Entschuldigung. Man entschuldige sich für das unakzeptierbare anonyme mail und man habe den Urheber noch nicht ausforschen können. Dieser doppelte mail-Verkehr mit entweder Bezeichnung des Walker-mails als Fälschung oder Entschuldigung fand im Juli statt. Aufgrund dieser unbefriedigenden Erklärung und dem Umstand, daß sich Frau Walker durch Bezeichnung ihres mails als Fälschung im Ruf geschädigt fühlt, ging die Sache mit zahlreichen mails über verschiedene Stellen weiter.

Kanzler zur Diskussion gestellt
Am 22. August wandte sich der deutsche Presse-Informations-Dienst an Bundeskanzler Gerhard Schröder mit dem Ersuchen um Stellungnahme zum „Bullshit-mail“. Mittlerweile konnte nämlich der Ursprung dieses „e-mails“ am Computer der SPD identifiziert werden. Als Antwort kam aber trotzdem wieder lapidar, das e-mail sei eine Fälschung. In der Pressemitteilung des Presse-Informations-Dienstes vom 23. August wurde die „bullshit-Antwort“ aus dem SPD-Hauptquartier dann folgendermaßen kommentiert: „Eine derartige, verabscheuungswürdige Verhaltensweise seitens oder doch im Auftrage des deutschen Bundeskanzlers, Gerhard Schröder, muß zwingend zur öffentlichen Diskussion gestellt werde.“

Falsche Fälschung?
Bei der Recherche dieses Berichtes hat dann auch WUFF am 30. August um eine Stellungnahme des SPD-Hauptquartiers ersucht und bekam einen Tag später die Antwort: „Die Geschichte ist nicht wahr. Die Meldung ist eine Fälschung.“ Absender des e-mails wieder Herr Treichel. In einem Fax konfrontierte WUFF Treichels Kollegin Frau Winkelmann, die sich ja bereits für das mail entschuldigt hatte und ersuchte um neuerliche Stellungnahme, insbesondere warum Herr Treichel weiterhin von einer Fälschung spreche. In einem Telefonat Frau Winkelmanns mit WUFF-Herausgeber Dr. Mosser betonte sie, daß ihr die ganze Angelegenheit sehr leid täte, daß man wisse, daß das mail von einem Server des SPD-Hauptquartiers stamme, an welchem 5 Computer hängen. Welcher Mitarbeiter das mail geschrieben habe, könne man dennoch nicht mehr feststellen. Jedenfalls sei dies auch nicht der Stil der SPD. Man möge aber verstehen, daß in dieser Zeit das SPD-Bürgerservice mit tausenden von mails von Hundefreunden überschwemmt worden sei und vielleicht einer die Nerven verloren habe. Sie selbst empfinde die diversen Hundeverordnungen der Länder als zu drastisch, zumal sie selbst einmal einen Hund gehabt hätte. Sie hoffe, daß die Verordnungen aber noch verbessert würden.
Wie auch immer, die Entschuldigung von Frau Winkelmann für das „bullshit-email“ wird gerne angenommen. Warum aber ein Herr Treichel aus dem SPD-Hauptquartier weiterhin (zuletzt am 6. 9.) die „bullshit-mail“ als Fälschung bezeichnet, bleibt unklar. Oder will Treichel in Wirklichkeit vielleicht, daß das Thema noch länger am Kochen bleibt, um jemand anderem im SPD-Bürgerservice damit zu schaden? Vielleicht seiner Kollegin Winkelmann?



>>> WUFF – INFORMATION


Sehr geehrter Bundeskanzler Schröder:
Als englische Hundefreundin, die in Österreich lebt, schreibe ich Ihnen, um Sie zu bitten, dem Schlachten von unschuldigen Hunden, wie es derzeit in Deutschland passiert, Einhalt zu gebieten. Jede vernünftige Person weiß, daß es keine gefährlichen Rassen geben kann, lediglich gefährliche Hunde. Die derzeitige Reaktion der Öffentlichkeit wie auch der Regierung ähnelt dem früheren Holocaust. Sie haben die Macht, den Ruf der Deutschen als empfindsames und vernünftiges, anstatt barbarisches und grausames Volk, wiederherzustellen. Bitte helfen Sie den Familienhunden und behandeln Sie die Situation auf eine vernünftige Art und Weise.
Mit besten Grüßen,
Catherine Walker



>>> WUFF – INFORMATION


Was ist wirklich gefährlich?
von Catherine Walker, Fuschl bei Salzburg

Ich bin traurig, daß eine Demokratie, die hart dafür gearbeitet hat, die Fehler einer früheren, fehlgeleiteten Zeit zu korrigieren, nicht erkennt, daß sie wieder denselben Fehler macht. Man publiziert eine Liste von Unerwünschten und schaut dann zu, wie Menschen ihr Zuhause verlieren, ihre Gesundheit und ihre Haustiere.
Wir Hundebesitzer wissen, daß der Begriff „gefährliche Rassen“ ein Unsinn ist. Wir Briten wissen, daß der Staffordshire Bullterrier zu den zwanzig häufigsten Hunderassen in England gehört. 250.000 Hunde dieser Rasse nennt man dort „Babysitter-Hunde“, weil sie so gut mit Kindern verträglich sind. Wie kann man diese Rasse nur als „gefährlich“ bezeichnen?

DAS ist gefährlich!
Was tatsächlich gefährlich ist, ist eine Regierung, die es zuläßt, daß Verbrecher die Straße beherrschen. Es ist gefährlich, wenn lokale Behörden einem Verbrecher, der für jeden Hundekampf 2.000 DM kassiert, eine Strafe von 1.600 DM auferlegen, wenn sein Hund ein behindertes Mädchen attackiert. Es ist gefährlich, wenn eine Behörde es zuläßt, daß ein Hundebesitzer seinen Hund mißbraucht, bevor dieser nach zwei Jahren ein Kind tötet. Das ist es, was gefährlich ist!
Sprechen wir es hier klar aus, damit es in Österreich keinen Zweifel gibt. Es gibt keine gefährlichen Hunderassen, daher benötigen wir auch keine legislativen Maßnahmen, um gefährliche Hunderassen zu kontrollieren. Was wir hingegen benötigen, sind legislative Maßnahmen in Bezug auf gefährliche Hunde jedweder Rasse.

Ein Freund für’s Leben
Wir müssen unsere Hunde in Schulen mitnehmen und dort zeigen, daß jeder Hund freundlich sein kann, aber unsere Kinder auch lehren, daß ein Hund kein Kuscheltier ist. Mit der nötigen Achtung und bei richtiger Pflege kann er für das Kind ein Freund für’s Leben sein, unabhängig von der Rasse.
Wir müssen die Öffentlichkeit aufklären, daß ein gefährlicher Hund ein mißbrauchter Hund ist. Kein Hund wird ohne Grund aggressiv. Österreich hat mit seiner §15a-Tierschutz-Verordnung einen richtungsweisenden Weg eingeschlagen. Jetzt muß Österreich der Welt auch zeigen, daß das Problem „gefährlicher Hund“ nichts zu tun hat mit Hunderassen, sondern mit Hundehaltern.“



>>> WUFF STELLT VOR


Engagierte Hundefrau

Catherine Walker, eine britische Mathematiklehrerin, ist mit einem Deutschen verheiratet und lebt und arbeitet in Salzburg. Ihre Hunde sind ein 2jähriger Leonberger (Elphin) und ein 6jähriger Neufundländer (Baggins), den sie vor 2 Jahren von Newfi-in-Not genommen hat.

Hunde „im Blut“
Catherine hat drei Söhne, von denen einer Hundepsychologe ist und den einzigen Rottweiler mit SCH III in England hat. Ihr zweiter Sohn holt sich die Hunde immer aus dem Tierheim, weil er der Meinung ist, daß man besser einem Hund aus dem Tierheim eine Chance gibt, als einen Welpen zu kaufen. Der jüngste Sohn hörte auf den Rat seiner Mutter und erwarb einen Golden Retriever Welpen von einem renommierten Züchter.

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