Signale richtig deuten: Neue Ratgeber zum Thema Kinder und Tiere

Von Monica Sterle

Schwanzwedeln muss nicht Freundlichkeit bedeuteten – Verein „Tierschutz macht Schule“ präsentierte spielerische Wissensvermittlung

Wien (APA) – Die Welt von Kindern und Tieren bleibt eine Welt voller Missverständnisse. So hält sich etwa das Gerücht hartnäckig, ein schwanzwedelnder Hund sei grundsätzlich freundlich. Er ist aufgeregt, was zwar positiv sein kann, aber nicht muss, erläuterten Experten am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien anlässlich der Vorstellung von zwei neuen Broschüren, die spielerisch Wissen vermitteln sollen.

Auch in der Schule werde nicht selten noch gefährliches Halbwissen weitergegeben. Der Verein „Tierschutz macht Schule“ hat in den aktuellen Ratgebern kurzweilig und jeweils altersgerecht Sicherheitstipps für ein besseres Zusammenleben von Kind und Hund zusammengestellt. Darüber hinaus wurden eigene Unterlagen für Schüler mit nicht-deutscher Muttersprache mit viel bildgestütztem Material verfasst.

„Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Kinder, die gemeinsam mit Hunden aufwachsen, mehr Empathie und Verantwortungsgefühl entwickeln“ erläuterte Moderation Dagmar Schratter, Tiergarten-Direktorin und Vereins-Präsidentin. Allerdings könne es durchaus zu Konflikten kommen, von denen viele vermeidbar sind. Dass man etwa die sprichwörtlichen schlafende Hunde nicht wecken soll, ergebe durchaus Sinn. Nicht nur, weil man so eine Gefahrenquelle vermeidet, sondern auch, weil auf diesem Wege von klein auf erlernt werden kann, auch einmal die eigenen Bedürfnisse zurückzunehmen,

Ein Schlüssel ist das Erkennen und Deuten von eindeutigen Signalen, so Gesundheitsministerin Pamela Rendi-Wagner (SPÖ). So sollte der Nachwuchs etwa nicht auf fremde Tiere losstürmen, um sie zu streicheln – meist zeigt der Vierbeiner sein Unbehagen, erkannt wird es aber oft nicht. „Wenn wir Tiere schützen, schützen wir auch uns selbst“, so die Ministerin. Ihr Ressort unterstützt den Verein von Anfang an. Sie kann sich auch vorstellen, die Thematik fester im Lehrplan zu verankern und will diesbezüglich auf Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) zugehen.

Hundeexpertin Gudrun Braun verwies auf kompakte Zusammenfassung: „Kind und Hund, aber sicher“ liste auf 19 Seiten alles Wesentliche auf. „Ein ganz dünnes Heftchen – aber wenn ich das alles weiß, bin ich auf der sicheren Seite.“ Die Unterrichtsmaterialien richten sich an diverse Altersgruppen und können fächerübergreifend verwendet werden.

(S E R V I C E – Nähere Informationen und gratis Broschüren und Materialien unter http://www.tierschutzmachtschule.at)

 

Das könnte Sie auch interessieren: