Nonverbale Kommunikation wirkt auf mehreren Ebenen mit nicht zu unterschätzendem Effekt. Parallel zur Sprache kann sie unseren Worten Nachdruck verleihen, genauso gut aber auch deren Wirkung abschwächen, ja, sogar boykottieren. Da unsere menschliche Sprache dem Hund nicht in die Wiege gelegt und somit für ihn schwer und nur eingeschränkt zu erlernen ist, liegt es nahe, darüber nachzudenken, der nonverbalen Kommunikation den Vorzug zu geben oder ihr sogar Exklusivität einzuräumen. Der (weitgehende) Verzicht auf Sprache hat in der Praxis jedoch noch einen sehr wirkungsvollen Nebeneffekt: Wir Menschen fokussieren uns dann intensiv auf uns und unseren tierischen Gefährten, was er definitiv registriert und honoriert.
Sprache bildet nur eine Facette im großen Spektrum der Signale des Informationsaustausches. Isoliert gibt es sie kaum. Selbst wenn man einen Passanten nach der Uhrzeit fragt und dieser nur die reine Zeitangabe liefert, registriert man, zumindest unterbewusst, ob er entspannt, in Eile, genervt oder freundlich auf die Frage reagiert, ob es sich um einen Mann, eine Frau oder ein Kind handelt und, und, und.
Je intensiver eine Beziehung zum Gesprächspartner bereits besteht, desto weniger wichtig ist das einzelne gesagte Wort, denn es ist in vielfältiger Weise in Erfahrungswerte eingebettet. Ein und dieselbe Bemerkung wird beim ungeliebten Nachbarn als Kritik empfunden, beim Freund als Witz aufgefasst oder verliert beim Fremden möglicherweise völlig an Bedeutung.