Im Rahmen eines Forschungsprojektes bietet „Parasitus Ex e. V., Verein zur Grundlagenforschung von Infektionskrankheiten bei Tieren“ in Kooperation mit der Universität Zürich Hundebesitzern einen kostenlosen Leishmaniose-Test für ihre Vierbeiner an. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass der Hund aus einem Gebiet stammt, in dem Leishmaniose typischerweise vorkommt, z. B. den Anrainerstaaten des Mittelmeeres, oder dorthin in den Urlaub mitgenommen wurde und jetzt im deutschsprachigen Raum lebt (s.u.).
„Wir erhoffen uns durch diese Studie Informationen darüber, ob die zunehmende Einfuhr leishmaniosekranker Hunde aus Spanien und anderen endemischen Gebieten ein Risiko für die hiesige Menschen- und Tierpopulation bedeutet“, so Dr. Torsten Naucke, Vorsitzender des Vereins Parasitus Ex e. V. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit mit der Universität Zürich die zur Zeit immer noch schwierige und aufwändige Diagnose und Behandlung von Leishmaniose verbessern helfen.
Kostenfreie Blutanalyse
In die Studie eingeschlossen ist eine Blutuntersuchung zur leishmanienspezifischen IgG-Bestimmung mittels ELISA, einem Verfahren, das zuverlässig eine vorhandene Leishmaniose auch bei asymptomatischen Hunden diagnostizieren soll und derzeit in Deutschland und Österreich nicht angeboten wird. Für die teilnehmenden Hundebesitzer ist diese Analyse kostenfrei und bietet die Möglichkeit, eine aufgrund unterschiedlicher Titer-Ergebnisse bisher zweifelhafte Diagnose zu überprüfen bzw. den Erfolg einer Leishmaniose-Behandlung zu kontrollieren.
Voraussetzungen zur Studien-Teilnahme
Die Voraussetzungen für die Teilnahme sind folgende: der Hund
– lebt derzeit im deutschsprachigen Raum, also in der Schweiz, Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Luxemburg,
– stammt entweder aus einem Land, in dem Leishmaniose-
Erreger vorkommen,
– oder wurde dorthin auf eine Reise mitgenommen,
– oder er war zwar nie im Ausland, aber es gibt einen ernsthaften Leishmaniose-Verdacht Ihres Tierarztes.
Zur Untersuchung wird eine Blutprobe benötigt, die in einer Tierarztpraxis Ihrer Wahl abgenommen werden kann und zusammen mit einem Fragebogen über die Vorgeschichte des Hundes ins Labor geschickt wird. Die Kosten für die Blutentnahme, Versand- und sonstige eventuell entstehende Kosten trägt der Hundebesitzer selbst. Die aufwändige Blutanalyse an der Universität Zürich ist hingegen kostenfrei.
Weitere Informationen
Informationen über die Teilnahme erhalten Sie auf der Internetseite von Parasitus Ex e. V. <www.parasitus.com>. Dort finden Sie auch geeignete Ansprechpartner für den Fall einer Erkrankung. Interessenten, die keinen Internet-Zugang besitzen, können die Unterlagen gegen Einsendung eines adressierten, und ausreichend frankierten A5-Rückumschlages (für alle drei Länder Inlandsporto für ca. 75 g) anfordern bei:
– Parasitus Ex e. V., Stichwort: Studie Leish2003,
c./o. Claudia Schwarz, Parkstr. 1, D-73760 Ostfildern
>>> WUFF – HINTERGRUND
Gefährliche Zoonose
Leishmaniose ist als Zoonose eine parasitäre Erkrankung, die sowohl Mensch als auch Tier befallen kann. Die europäische Form ist für Erwachsene mit einem gesunden Immunsystem in der Regel nicht bedrohlich, kann aber für Kinder und immungeschwächte Personen ein erhebliches Risiko darstellen. Leishmaniose wird von Sandmücken übertragen. Hunde erkranken meist schwer, wobei die Zeit von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit Wochen bis Jahre dauern kann. Die Anfangssymptome wie Müdigkeit und Lahmheiten werden häufig mißgedeutet und zunächst symptomatisch behandelt.
Damit geht wertvolle Zeit verloren, denn gerade im Anfangsstadium kann das Leben des Tieres häufig noch gerettet werden. Leishmaniose schädigt die inneren Organe wie Leber, Milz und Nieren sowie das Knochenmark. Häufigste Todesursache bei Hunden im fortgeschrittenen Stadium ist akutes Nierenversagen.