Allergiker graut es davor, wenn die ersten Sträucher blühen. Dann beginnt die Zeit angeschwollener Lider, juckender Augen und laufender Nasen. Was viele nicht wissen: Auch Tieren geht es nicht besser. Etwa jeder zehnte Hund reagiert allergisch auf Pollenflug, schätzt Tina Hölscher, Tierärztin bei der Tierschutzorganisation Aktion Tier.
Dabei gäbe es eine große Bandbreite am Ausmaß der Symptomatik. Der eine habe eine nur leicht gerötete Bindehaut, der andere zeigt schlimmen Augen- und Nasenausfluss und leidet dabei unter starkem Juckreiz. „Tritt die Symptomatik moderat auf, bedarf es keiner Therapie“, so die Tierärztin. Tiere, die hingegen stark betroffen sind, bräuchten allerdings Hilfe. „Erleichterung bringt immer, die Menge des allergieauslösenden Stoffes zu reduzieren“, erklärt Tina Hölscher. So sollte der Tierbesitzer die Augenpartie mit einem sauberen, feuchten Waschlappen und klarem Wasser reinigen. Kamillentee oder ähnliches ist in diesem Zusammenhang nicht empfehlenswert, da dieser zwar desinfizierende Wirkung hat, aber die Schleimhäute zusätzlich reizt.
Pollen auswaschen, Fell kürzen
Hunde mit langem Fell dürfen am ganzen Körper abgewaschen werden. Das spült die in den Haaren festhängenden Pollen heraus. Beim Bad oder Duschen im Freien sollte aber auf eine annehmbare Umgebungstemperatur herrschen. Unterbleibt das Ausspülen, werden die Allergene im Fell mit in Wohnung und Körbchen getragen und das Tier leidet nicht nur außerhalb, sondern auch innerhalb der vier Wände. Zum Waschen können auch spezielle Tiershampoos für Allergiker zum Einsatz kommen. Das Scheren des Hundes kann die Maßnahmen unterstützen. In extrem heftigen Fällen bliebe nur der Gang in die Tierarztpraxis. Denn manchmal helfe nur noch die Verabreichung von Augensalben, Tabletten oder Spritzen, um die Symptome auszumerzen oder zu lindern. (Quelle: APA)