Warum ist Österreich anders? Eine Frage, die sich ob der unvorstellbaren Greueltaten in Deutschland unweigerlich aufdrängt. Angesichts der Endlösungspraktiken in „Hunde-Auffanglagern“ wie Hamburg-Harburg, die medial totgeschwiegen werden, können wir uns glücklich wähnen, in einem Land zu leben, das derlei Mechanismen nicht zuläßt. Doch wir dürfen die Augen nicht verschließen und jenen Wahnsinn akzeptieren, der sich jenseits unserer Grenzen abspielt. Tierärzte, die im Akkord Todesspritzen verabreichen, ohne dabei Skrupel zu empfinden, Politiker, die derlei Ausrottungsaktionen initiieren und unterstützen, hilflose Tierhalter, die praktisch „enteignet“ werden, ohne sich dagegen zur Wehr setzen zu können. Kommen uns solche Praktiken nicht bekannt vor?
Gemütlich – oder rasche Reaktion?
Anders bei uns. Liegt das nur an der sprichwörtlich österreichischen Gemütlichkeit, der heimischen „Nichts wird so heiß gegessen wie gekocht“-Mentalität? Oder haben in Österreich einfach jene rascher reagiert, die den Kurs noch korrigieren konnten? Es stand auf Messers Schneide, wie es so schön heißt. Die Hysterie-Welle drohte jeden Tag überzuschwappen. Doch Österreichs mächtigste Tageszeitung hat sich von der Hundehatz der deutschen Boulevardpresse nicht beeinflussen lassen und damit mitgeholfen, das Ruder rechtzeitig herumzureissen.
Mensch-Tier-Forum
Ebenfalls in letzter Sekunde ist es auch gelungen, mit der von WUFF initiierten Gründung des Mensch-Tier-Forums die anerkanntesten Experten und Institutionen unseres Landes zu einer gemeinsamen und starken Plattform zu vereinen.
Die Bundeskammer der Tierärzte, die Vereinigung österreichischer Kleintierpraktiker, die Veterinärmedizinische Universität Wien, das Konrad Lorenz Institut, der Österreichische Kynologenverband und viele andere setzten sich gemeinsam an einen Tisch, um ein ausgearbeitetes Empfehlungsprogramm zum Thema „Gefährliche Hunde“ zu erarbeiten. Das 6-Punkte-Programm des Mensch-Tier-Forum wurde noch im August an alle maßgeblichen Politiker verschickt und offiziell VP-Klubobmann Andreas Khol als Zuständiger für die Regierungspartei übergeben. Bereits zu diesem Zeitpunkt versprach Khol, daß es in Österreich keinerlei Maßnahmen wie Rasseverbote oder dergleichen geben werde.
An dieser Stelle wollen wir uns aber auch bei allen Mitwirkenden des Mensch-Tier-Forums bedanken, die durch ihr Engagement maßgebend zum österreichweiten Erfolg dieser Aktion beigetragen haben (siehe WUFF Homepage unter www.wuff.at).
Weiterhin Vorsicht
Trotzdem dürfen wir die Hände noch nicht in den Schoß legen. Solange der Hundeterror in Deutschland kein Ende gefunden hat, müssen wir jenen Mut machen, die sich auflehnen gegen Rassenwahn und bürokratische Todesurteile. Jeder einzelne kann seinen Beitrag dazu leisten, Protestbriefe oder e-mails an die deutsche Botschaft, deutsche Politiker und deutsche Medien schicken. Jede noch so kleine Art der Unterstützung ist wichtig in einer Zeit, wo ein Hundeleben nicht mehr wert ist als ein Behördenschrieb. Jetzt zählt das Gesetz des Handelns. Wir sind gefordert, auch wenn es anders ist – bei uns in Österreich.