Der Weg zum Öko-Vierbeiner
Bei näherer Betrachtung zeigt sich: Viel des ökologischen Pfotenabdrucks ist von Mensch gemacht. Abschaffen müssen aber selbst Umweltverbesserer ihren Hund deshalb nicht. Denn dessen Klimabilanz schonend zu halten ist gar nicht so schwer.
Ungewollt und von ihren Haltern meist verkannt unterlaufen Hunde allgemeine Klimaschutz-Bemühungen – und dies gleich aus mehreren Gründen. Was der Vierbeiner frisst, wo er Gassi geht oder womit er spielt, alles ist von Bedeutung. „Ein Hund muss vor allem zum Lebensstil passen“, sagt Dr. Matthias Buchert, Leiter der Abteilung Ressourcen und Mobilität beim deutschen Öko-Institut. „Tut er das nicht, fällt seine Ökobilanz rasch sehr schlecht aus.“ Der Vierbeiner wird ungewollt zum Klimasünder.
Ökologischer Pfotenabdruck
„Die sozialen Aspekte von Hunden sind unbestritten und wir wollen die Vierbeiner natürlich auch nicht abschaffen. Aber der Hund hat sicherlich eine Relevanz in unserer Klimabilanz“, meint Buchert. Doch vielleicht wären Herrchen und Frauchen ohne Hund gar eine noch größere Umweltschleuder? „Eventuell gingen Hundehalter, wenn sie keinen Hund hätten, in ihrer Freizeit einem Hobby nach, das weitaus umweltschädlicher ist“, gibt Buchert einen ersten Einblick in die komplexe Thematik.
Bisher ist die Ökobilanz von Hunden weltweit ein missachteter Faktor im Klimaschutz. Nachhaltigkeitsforscher passen bei diesem Thema ebenso wie Greenpeace, die Organisation möchte sich aufgrund der mangelnden Faktenlage nicht dazu äußern. Das hat seine Gründe. „Die Ökobilanz von Hunden kann man nicht so einfach und schon gar nicht generell festlegen, da einer Berechnung zu viele unterschiedliche Faktoren zugrunde liegen“, erklärt Buchert. Von den großen drei Bereichen, mit denen wir die Umwelt und das Klima beeinflussen, gelten zumindest zwei auch für Hunde: „Wohnen, Mobilität und Landwirtschaft, also unsere Ernährungskette von Getreide bis zu Fleisch, sind die Hauptfaktoren. Auch beim Hund müssen die letzteren zwei im Detail in Betracht gezogen werden, um den ökologischen Fußabdruck der Vierbeiner zu berechnen.“
Der ökologische Fußabdruck gibt Aufschluss darüber, wie viel Fläche benötigt wird, um den Lebensstil beizubehalten. Das gilt natürlich auch für den Hund. Die CO2-Kohlendioxid-Bilanz, sprich der „ökologische Fußabdruck“ von Hunden scheint zumindest in puncto Futter relativ schlecht auszusehen. In Umwelt-Statistiken wird Hundefutter bislang trotzdem nicht berücksichtigt.
Fünf Hunde so viel wie ein Mensch?
Bereits vor knapp zehn Jahren hatten die neuseeländischen Experten für nachhaltiges Wohnen, Brenda und Robert Vale von der Victoria Universität, in ihrem recht aufreißerisch titulierten Buch „Time to eat the dog“ den Hund an den Klima-Pranger gestellt. Hunde von der Größe eines Schäferhundes belasten die Umwelt doppelt so stark wie ein 4,6 Liter Land Cruiser Geländewagen, der jährlich 10.000 Kilometer fährt, gaben die Forscher bekannt. Zur Umweltsau wird der Hund laut den Autoren vor allem durch das Fleisch, das er frisst. Laut ihrer Kalkulation sind das bei einem großen Hund der besagten Rasse oder Größe pro Jahr stolze 164 Kilogramm Frischfleisch und 95 Kilogramm Getreideprodukte. Bedenkt man, dass die Produktion eines Kilos Hähnchenfleisch einer Fläche von 43,3 Quadratmetern bedarf und die eines Kilos Getreide 13,4 Quadratmeter, so braucht ein Hund jährlich 8.400 Quadratmeter produktive Fläche, errechneten die Forscher. Für die Vales ausreichend, um der Nachhaltigkeit wegen anstelle eines Hundes besser Hühner oder Hasen als Haustiere zu halten.
Vergleicht man Vales Horrorszenarien jedoch mit uns Menschen, erscheinen selbst die größten Hunde fast genügsam. Laut Global Footprint Network sowie Bundeszentrale für Politische Bildung beanspruchte ein Deutscher 2012 etwa 52.000 Quadratmeter oder 5,2 globale Hektar Fläche. Von Buchert bekommen die Vierbeiner dann noch zusätzlich Rückendeckung: „Im Hundefutter werden meist Fleischkomponenten verwendet, die normalerweise nicht für den menschlichen Verzehr gedacht sind. Wir müssen davon ausgehen, dass Schlachthöfe für die Steaks der fleischessenden Bevölkerung betrieben werden und nicht für unsere Haustiere.“ Beim Blick durch die wissenschaftliche Brille erscheint die Fleischlage pragmatisch durchdacht. „Rein theoretisch erfolgt sogar eine bessere Verwertung, da gerade Nebenprodukte oft fürs Hundefutter genutzt werden.“ Fürs Hundefutter selber würde nicht eine Kuh mehr auf die Wiese gestellt und nachher geschlachtet, so der Fachmann.
Doch geht der Trend zu einer Humanisierung der Hundeernährung und somit zu Premium-Produkten mit hochwertigen Fleischquellen. „Sollten die Schlachttiere für den Bedarf des Hundes und nicht des Menschen gedacht sein, sieht die Bilanz des Hundefutters natürlich ganz anders aus“, meint Buchert. Der Meinung, dass man neuerdings vermehrt Fleisch im Hundefutter findet, welches ebenso gut auf Halters Teller hätte landen können, ist zumindest der Geograf Gregory S. Okin von der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Als er den Fleischkonsum von Hunden und Katzen untersuchte, kam er zu erstaunlichen Ergebnissen, die vergangenes Jahr in der Fachzeitschrift PlosOne veröffentlicht wurden: Die rund 163 Millionen Hunde und Katzen in den USA konsumieren im Jahr so viel wie 60 Millionen Amerikaner, berechnete der Forscher.
In den USA leben etwa 78 Millionen Hunde und 86 Millionen Katzen. Ein solch enormer Fleischkonsum bleibt natürlich nicht ohne Folgen. „Aufgrund ihrer Ernährung macht die Futterversorgung von Hunden und Katzen in Bezug auf Landnutzung, den Verbrauch von Wasser, fossiler Brennstoffe, Phosphat und Bioziden 25 bis 30 Prozent der Umweltwirkung aus Tierproduktion aus“, schreibt Okin. Indirekt sei der Konsum von Hunde- und Katzenprodukten für die Emission von bis zu 64 Millionen Tonnen CO2 jährlich verantwortlich. Dies entspreche dem jährlichen CO2-Ausstoß von fast 13 Millionen Autos, so Okin.
„Eine wirklich interessante Arbeit“, kommentiert Buchert die Studie Okins. Der Experte hat jedoch seine Bedenken, inwiefern wir davon profitieren können. „Daten aus den USA sind kaum auf Deutschland oder Mitteleuropa übertragbar. Ein Land wie die USA hat eine andere Kultur und auch andere Entfernungen, die zurückgelegt werden müssen.“ Eine 1:1 Übertragung sei ohne Weiteres daher nicht möglich.
CO2-Verursacher Hund
Gut, dass Jahre zuvor die „grüne“ Internet-Plattform Utopia errechnen ließ, wie viel CO2-Ausstoß ein Hund in Deutschland verursacht. Vor genau zehn Jahren ermittelten Klimaexperten von ClimatePartner die CO2-Werte eines unserer Vierbeiner. Demnach verursache ein acht Kilogramm schwerer Dackel, der täglich 1.000 Gramm Nassfutter und 200 Gramm Trockenfutter vertilgt, knapp 1.700 Kilogramm CO2-Ausstoß. Auch der durch ihn verursachte Müll ist nicht ohne. 365 leere Dosen Hundefutter sowie 36 Pappschachteln Trockenfutter, errechneten die Experten, sorgen zusammen mit rund 300 Kotbeuteln für einen weiteren jährlichen CO2-Ausstoß von 130 Kilogramm. Wird der Dackel zudem noch einmal pro Monat mit jeweils 60 Liter warmem Wasser geduscht, kommen 20 Kilogramm pro Jahr hinzu. Der gesamte CO2-Ausstoß eines Dackels liegt laut Utopia pro Jahr somit bei ungefähr 1.850 Kilogramm. Allerdings kommen bei dieser Berechnung Zweifel auf: Die angegebene Menge von einem Kilogramm Nassfutter täglich für einen Dackel scheint extrem hoch. Die Empfehlungen verschiedener Hersteller variieren eher zwischen 300 und 600 Gramm pro Tag. Auch braucht ein Hund solcher Größe nicht zusätzlich noch 200 Gramm Trockenfutter. Stimmen die Zahlen, so würden sie wohl eher auf einen großen Hund zutreffen.
Zum Vergleich: Die Pro-Kopf-Werte in Deutschland lagen 2016 laut dem Global Carbon Atlas bei 9.800 Kilogramm.
Die Zahlen geben Buchert trotzdem zu denken. „Das ist eine ordentliche Summe. Allerdings haben wir beim Öko-Institut keine eigenen Vergleichswerte.“ Buchert lässt Kritik verlauten. „Eine detaillierte Bilanzberechnung würde über ein Jahr laufen.“ Ohne zu wissen, wie ClimatePartner im Detail zu diesen Zahlen kam, möchte er daher lieber keine Ruckschlüsse ziehen. „Daher kann ich nur aus Erfahrung und mit ‚wissenschaftlichem Menschenverstand‘ eine Bewertung der Thematik vornehmen.“
Das Fleisch macht‘s
Sagt folglich der wissenschaftliche Menschenverstand, dass wir morgens beim Öffnen der Dose Hundefutter gleich gegen eine ganze Reihe von „Klimaschutz-Regeln“ verstoßen? Gut möglich. Letztlich kommen laut den Vales ja fünf große Hunde auf den ökologischen Fußabdruck eines Menschen – und eventuell fünf große Hunde auf den CO2-Ausstoß eines Menschen.
Wie dem auch letztlich sei, nebst Karnivoren stehen Omnivoren wie der Hund definitiv auf Kriegsfuß mit dem Klima: Geophysiker und Lebensmittelwissenschaftler Kurt Schmidinger von der Universität Wien zeigte vor kurzem in einer Studie, dass die Klimabilanz von Fleisch wesentlich schlechter ist als angenommen. Auch er zog den Vergleich zum Faktor Mobilität. Schmidingers Berechnungen nach verursacht ein Kilogramm brasilianisches Rindfleisch ebenso viel Treibhausgas-Emissionen wie eine Autofahrt von 1.600 Kilometern in einem Mittelklassewagen. Schuld sei der hohe Flächenverbrauch der Nutztierhaltung.
Wie steht es dann um Biofleisch, vielleicht Schwein oder Geflügel aus der Umgebung? Wiederkäuer produzieren ja bekanntlich bei der Verdauung besonders viel Methan. Schmidingers Studie gibt auch hier kein grünes Licht: Zwar seien die Emissionen bei der Bio-Tierhaltung teils besser. Teils seien sie allerdings auch schlechter als die Massentierhaltung. Denn: „Besser ist sie im Bereich von Lachgasemissionen aus dem Kunstdüngereinsatz. Schlechter ist sie dadurch, dass die Tiere länger brauchen, um Gewicht zuzulegen und dadurch auch mehr Methan freisetzen. Und, ja, auch der Flächenverbrauch ist größer. Die Klimabilanz von Biofleisch ist letztlich auch nicht gut“, sagte Schmidinger im Interview mit dem Magazin Geo.
Bei Bio ist auch Buchert skeptisch. „Zuerst gehen wir ja einmal davon aus, dass bei „Bio“ gewisse Standards eingehalten werden. Wer es sich leisten kann, kann das natürlich machen.“ Ob es der Klimabilanz hilft, sei allerdings fraglich. „Ich denke, dass es eher bei anderen Umweltkategorien Vorteile bietet. Der Klimaaspekt ist zwar wichtig, sollte aber auch nicht der einzige Aspekt sein, nach dem gehandelt wird.“
Für ein besseres Klima füttern
Also lieber zurück zum alten Fertigfutter aus Fleischnebenprodukten? Nicht unbedingt. Als Allesfresser müssen Hunde letztlich nicht jeden Tag Fleisch fressen. Anstelle von industriell gefertigtem Hundefutter kann auch Bio-Frischkost aus der Dose hin und wieder in den Napf wandern. Eine ausgewogene vegetarische oder vegane Diät an bestimmten Tagen tut der Gesundheit des Vierbeiners ebenfalls sicherlich keinen Abbruch. Ginge es nach der Tierschutzorganisation PETA, müsste man seinen fleischfressenden Liebling sowieso komplett auf Pflanzenkost umstellen. Oder zumindest vegetarisch ernähren, wie von Dr. Andrew Knight, Professor für Tierschutz und -ethik an der Universität Winchester, vorgeschlagen. Das käme ganz klar dem Klima zu Gute. Laut Schmidinger sind pflanzliche Produkte mit hohem Proteingehalt, wie zum Beispiel Tofu, in der Klimabilanz um zwei oder gar drei Faktoren besser als Geflügelfleisch aus einem Nachbarland.
Jedoch: Würden wir wirklich solche Massen konventionell anbauen, wäre der Umwelteinfluss auf Böden, Urwälder und Gewässer immens. Zwar hat die Herstellung von Fleisch einen erheblich höheren Verbrauch an Energie, Landfläche und Wasser und somit größere Auswirkungen auf die Umwelt und den Treibhausgasausstoß als pflanzliche Nahrung. Doch ist eine solche Komplett-Umstellung nicht einfach zu kalkulieren, gibt Buchert zu bedenken. „Wenn Fleischprodukte durch andere Landwirtschaftsprodukte ersetzt werden, wird die Ökobilanz meist sehr schwierig. Ökobilanzen im Ernährungsbereich erfordern komplizierte Berechnungen, denn es geht um Faktoren wie Landnutzungsänderung und Produktionsketten aller Inhaltsstoffe. Daher würde ich nicht sagen, dass die Änderung der Proteinquelle beim Hund vom Aspekt des Klimaschutzes aus der Stein der Weisheit ist.“ Nicht vergessen dürfe man zudem den unkalkulierbaren Faktor Mensch. „Die Bilanz des Hundefutters variiert nicht nur nach Größe des Hundes, sondern auch entsprechend der Futterpräferenz des Halters einfach sehr stark.“
Weniger ist besser
Trotzdem kann ein Hundehalter bei der Fütterung seines Lieblings Treibhausgase sehr einfach einsparen: „Soweit möglich, sollten Hundehalter auch beim Futter auf die Ökobilanz achten“, rät Buchert. „Dafür sollte der Hund vor allem angemessen ernährt und nicht überfüttert werden. Gerade in Industrieländern ist dies ein gängiges und gravierendes Problem.“ Buchert fordert daher Hundehalter zur Selbstdisziplin zum Wohle des Hundes auf. „Das spart Geld und letztlich definitiv auch an Treibhausgasen.“
Die Ökobilanz des Vierbeiners können Hundehalter zudem in puncto Accessoires einfach verbessern. Wie beim Thema Futter, sollten Halter auch bei Leine und Hundebett auf die Herkunft achten. Zwar gibt es visionäre second-hand-, Bio-, Recycling-Marken und nachhaltige Produkte auch für Hunde. Doch schlägt die Realität mit aller Härte umweltschädlich zu: Die meisten Hundebesitzer bevorzugen Massenware aus Billiglohnländern. Daher rät Buchert Hundehaltern vor allem dazu, den Eigenkonsum an Gebrauchsartikeln zu hinterfragen. „Diese Artikel spielen zwar nur eine kleine Rolle bei der Klimabilanz, aber man sollte trotzdem aufs Equipment achten. Was braucht der Hund wirklich an Spielzeug? Würde er nicht viel lieber spazieren gehen und herumlaufen?“ Käme man den Bedürfnissen des Hundes nach, könne die Menge an Spielzeug entsprechend gut begrenzt werden, so der Experte.
Nicht ganz so einfach gestaltet sich das bei Kotbeuteln. Täglich rund 20 Millionen Kot-Haufen in Deutschland und Österreich bringen die schwierige Frage auf, Tausende Tonnen Kot täglich auf bestmögliche Weise zu entsorgen. Weggeräumt werden sie heute meist in kleinen Plastikbeuteln, welche in der Müllverbrennungsanlage landen. Denn Plastikbeutel mit Hundekot sind nicht recyclebar. Ein geschätztes knappes Fünftel der Hundehalter trägt die Geruchsbombe erst gar nicht bis zum nächsten Mülleimer. Das Tütchen landet im Gebüsch, im Meer oder wird dreist an einen Zaun gebunden. Zur Lösung dieses Problems gibt es mittlerweile biologisch abbaubare Kotbeutel. Für umweltbewusste Hundehalter hat Buchert allerdings eine schlechte Nachricht: Er bezweifelt den Sinn der biologisch abbaubaren Kotbeutel. „In die Biotonne darf man sie nämlich nicht werfen.“ Also landen sie letztlich auf der Müllhalde.
Ob der Kotbeutel nun kompostierbar sei oder nicht, mache nur einen Unterschied, wenn man die Angewohnheit habe, die vollen Beutel einfach ins Gebüsch zu schmeißen. „Wer sie brav in den Abfall wirft, kann auch normale Beutel verwenden, denn biologisch abbaubare Beutel bestehen letztlich zu einem großen Teil aus Kunststoff und sind in der Herstellung oft aufwändiger.“ Beim Vergleich Kotbeutel mit Hundefutter sei das Klima-Ergebnis sowieso eindeutig: „Die vielen kleinen Beutelchen machen die Ökobilanz eines Hundes garantiert nicht fett.“ Wer besonders umweltbewusst handeln möchte, geht am besten mit seinem Hund in die freie Natur – ohne Auto versteht sich. „Mitten im Wald kann man einen Haufen auch einfach liegen lassen“, meint Buchert.
CO2-Pfotenabdruck verringern
Am schnellsten und effektivsten kann man die Klimabilanz seines Vierbeiners auf altbekannte Art verbessern: „Weniger Autofahren nur wegen dem Hund“, rät der Fachmann für Ressourcen und Mobilität. „Der eine Hundehalter wohnt am Stadtrand und geht immer zu Fuß mit seinem Hund Gassi. Der andere wohnt in der Stadt und geht in den Park. Wieder andere wohnen zentral und fahren erst mit dem Auto irgendwohin, um mit dem Hund ausgiebig dort spazieren zu gehen. Schon ändert sich der Fußabdruck – teils sogar gewaltig.“ Gerade der letzteren Gruppe von Hundehaltern empfiehlt Buchert ein Lastenfahrrad zu benutzen. „Wenn man schon nicht direkt am Waldrand wohnt, dann kann man zumindest mit dem Lastenfahrrad den Hund dorthin transportieren.“ Mit solch zwei- oder dreirädrigen Fahrrad-Spezialkonstruktionen können selbst große Hunde einfach von A nach B transportiert werden. „Mittlerweile gibt es sie sogar mit Elektroantrieb. Da verbraucht man noch immer viel weniger Strom als ein Auto“, weiß Buchert. Für kleine Hunde reicht oft schon ein Körbchen am Lenker, mit denen mittlerweile sogar Hunde bis zu 15 Kilogramm mitgenommen werden können.
Fazit
Wer in puncto Hund etwas fürs Klima tun möchte, muss letztlich je nach Hund und Lebenslage individuell entscheiden. Dabei sollte man eines nicht vergessen, meint Buchert: „Zwischen einem kleinen, mittleren und großen Hund liegen Größenordnungen im Erfolg, die Klimabilanz schonend zu halten.“
Tipps für einen besseren Pfotenabdruck
• Kotbeutel gehören immer in den Abfalleimer: Selbst mit OK compost HOME zertifizierte Beutel brauchen Jahre bis sie in freier Natur vollkommen zersetzt sind.
• Verwenden Sie umweltfreundliche Pflege- und Reinigungsprodukte
• Überfüttern Sie Ihren Liebling nicht. Füttern Sie nur so viel, wie Ihr Haustier wirklich braucht. Eine angemessene Fütterung verhindert nicht nur eventuelles Übergewicht, es verringert auch den ökologischen Pfotenabdruck.
• Überdenken Sie jeden Kauf: Ist ein neues oder zweites Halsband wirklich nötig? Braucht der Hund mehr als ein Hundebett? Tut es nicht vielleicht auch ein ausrangiertes Polster?
• Darüber, ob man Hunde vegetarisch oder sogar vegan ernähren kann, gehen die Meinungen auseinander. Vorausgesetzt, die Bedürfnisse des Hundes werden gedeckt und regelmäßig kontrolliert, ist es sicherlich möglich. Hier ist jeder Hundebesitzer gefordert mit Blick auf das Wohl des Vierbeiners selbst zu recherchieren.
• Etwas besser als konventionell erzeugtes Fleisch aus fernen Landen ist Fleisch aus Bio-Produktion. Am besten aus einer Produktion in geografischer Nähe.
• Wenn ein neuer Hund ins Haus kommt: Vielleicht tut es auch ein kleinerer Vierbeiner?
Pdf zu diesem Artikel: oeko_vierbeiner