Nelly – vierbeiniges Überraschungspaket – Ein Leserporträt von Larissa Sommer

Von Larissa Sommer

Schon in ganz jungen Jahren stand für mich fest, dass ich einmal einen Hund haben möchte. Ich war viele Jahre lang ehrenamtlich im Tierschutz tätig und konnte dadurch schon die unterschiedlichsten Hundecharaktere kennenlernen. Dann war es endlich so weit.

Als mein Berufsleben eine überraschende Wende nahm, hatte ich plötzlich die Möglichkeit, einen Hund zu halten. So stand für mich nun eindeutig fest, mir einen langjährigen Traum zu erfüllen. Das war vor knapp einem Jahr, „Überraschungspaket" Nelly zog bei mir und meiner Familie – Kater Maunzi, Kaninchen Felix und Stupsi – ein. Überraschungspaket deshalb, weil keiner genau wusste, welche Rassen in ihr vereint sind. Sie war von allen Welpen eindeutig der agilste, sodass meine Entscheidung wohlüberlegt, aber sehr schnell feststand, da wir später einmal Agility machen möchten.

Warum der Name Nelly?
Wie schon oben erwähnt war ich als Volontärin im Tierschutz tätig und habe viele Hunde kennen und ­lieben gelernt. Es musste definitiv ein Name sein, der noch nicht an einen Tierheimhund vergeben war, denn hinter jedem Hundenamen steckt eine eigene Persönlichkeit und ich wollte auf keinem Fall meine Nelly mit einem anderen Hund vergleichen. In 8 Jahren Tierschutz ist mir keine Nelly untergekommen und deshalb ist diese Frage leicht zu beant­worten.

Nelly stammt aus dem tiefsten Waldviertel im nördlichen Niederösterreich und aus Erzählungen wusste man, dass ihr Vater ein Österreichischer Pinscher sein könnte. Mit ihrem Einzug ging mein größter Wunsch in Erfüllung und ich strahle noch immer, weil ich so stolz auf mein Hundebaby bin. Ab der zehnten Woche begann ich mit Nelly die Hundeschule zu besuchen, um ihr eine gute Sozialisierung und Erziehung zu ermöglichen. Sie lebte sich sehr schnell ein und ich sehe in ihr mehr als einen Hund. Für mich ist sie eine Seelenverwandte, die ich lange gesucht und schlussendlich gefunden habe. Einige Wochen später verwandelte sich Klein-Nelly richtig, ihr Fell wurde von Kurzhaar zum mittellangen Haar und um einiges dunkler. Die ­Spekulationen um die möglichen Rassen, die in ihr vereint sein könnten, nahmen zu. Einige ­Hundeschulkollegen und Freunde waren eindeutig der Meinung, dass es sich um einen Schäferhundmischling handeln muss, da die Fellfarbe stark daran erinnert. Meine Antwort jedoch auf die Frage, welche Rasse sie sei, war stets die gleiche: Ich nannte meine Nelly einfach ein Überraschungspaket. Ich wusste weder, wie groß noch wie schwer sie werden würde, da ihre Hundemutter ebenfalls eine bunte Mischung ist. Mit der Zeit bildete sie eine unheimlich große Liebe zu Stofftieren aus und man findet sie eigentlich nie ohne ein Kuscheltier in ihrem Körbchen vor.

Was Nelly überhaupt nicht mag, sind zu kurze Spaziergänge sowie Tierarztbesuche. Sie hat einen ausgie­bigen Bewegungsdrang und liebt lange auspowernde Spaziergänge, bei denen sie möglichst viele Artgenossen zum Herumtollen trifft. Ansonsten ist sie ein sehr unkomplizierter Hund und ich möchte ihre Gesellschaft nicht missen. Am 25. Mai wird sie ein Jahr und ich kann sagen, dass sie ein richtiges Powerpaket ist. Auch aufgrund ihres vielseitigen Charakters lässt sich erahnen, welche Rassen mitgemischt haben könnten. Einerseits hat sie die Wachsamkeit des Österreichischen Pinschers, verteidigt mit Leib und Seele „Haus und Hof", andererseits ist sie klug wie ein Border Collie, wachsam und konzentriert im Training wie der Malinois, und zu guter Letzt läuft sie so schnell wie ein Windhund. Für mich persönlich ist jedoch nicht so wichtig, welche Hunderassen in ihr stecken, sie ist und bleibt mein kleines Überraschungspaket.

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