Bedrohte Arten zu schützen ist eine Mammutaufgabe. Bei der Suche nach kleinen, seltenen und gut versteckten Arten kommen selbst BiologInnen und modernste Technik an ihre Grenzen. Was sie nicht sehen, können Naturschutzhunde aufspüren.
Watson kennt ihren Auftrag genau. Im Trabschritt zieht die schwarze Flat-Coated-Retriever Hündin ihre Kreise, die Nase konzentriert über dem stoppeligen Weizenfeld. Das Surren der über einhundert Meter hohen Windkraftanlagen scheint sie nicht zu beeindrucken. Ein Hase sprintet direkt vor ihr los. Die Hündin bleibt stehen und blickt zu ihrer Hundeführerin. Eine kurze Handbewegung schickt sie wieder zurück in die Suche nach dem Geruch von Aas. Das Team sucht nach toten Vögeln und Fledermäusen, die einem Zusammenstoß mit den Rotoren der Windräder zum Opfer gefallen sein könnten.
Die Biologin Dr. Bea Maas und Watson sind für den Verein der Naturschutzhunde in Österreich im Einsatz. Zusammen mit sechs weiteren Teams suchen sie für diesen Auftrag Windkraftanlagen ab, alle zwei Wochen, für ein Jahr. »Da kommen viele wertvolle Informationen für den Artenschutz und die vorgeschriebenen Umweltverträglichkeitsprüfungen zusammen«, erklärt Maas, während sie ihre Hündin zwischen den Sucheinheiten mit Wasser versorgt.