Nach dem tödlichen Biss eines Rottweilers, dem ein Kleinkind in Wien zum Opfer gefallen ist, hat sich Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) am 2.10.18 für eine generelle Beißkorbpflicht in Niederösterreich ausgesprochen. Nur dadurch sei größtmöglicher Schutz gegeben. Seinen Vorstoß will Waldhäusl auch beim von Ministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) initiierten Runden Tisch vorbringen.
Der Landesrat verwies in einer Aussendung auf laut offiziellen Zahlen 3.600 Hundebisse im vergangenen Jahr in Österreich. 17 Prozent aller dahin gehenden Angriffe würden Kinder unter 14 Jahren betreffen. Entsprechende Maßnahmen seien notwendig. „In Niederösterreich greifen wir daher jetzt durch“, kündigte der Landesrat an.“ Ich denke an eine generelle Beißkorbpflicht, nur dadurch kann das größtmögliche Maß an Sicherheit erreicht werden.“
Weder die in Diskussion stehenden Alkoholkontrollen der Halter noch ein Hundeführerschein könnten einen Hundebiss verhindern. „Größtmöglicher Schutz ist eben nur durch einen Beißkorb gegeben.“
Derzeit lauten die gesetzlichen Bestimmungen in Niederösterreich, dass dem Hund in bestimmten Bereichen entweder eine Leine oder ein Beißkorb angelegt werden muss. Künftig sollen es Leine und Beißkorb sein, so Waldhäusl.
Der Österreichische Hundehalterverband weist darauf hin, dass ein genereller Beißkorb- und Leinenzwang für alle Hunde defakto einem Hundehalteverbot gleichkommt. Denn eine Hundehaltung ohne Freilauf ist nicht artgerecht und widerspricht außerdem dem geltenden Tierschutzgesetz, gegen das man z.B. verstößt, wenn man seinen Hund „einer Bewegungseinschränkung aussetzt“.
Das Hundemagazin WUFF zum Thema: „Es ist nicht einzusehen und auch nicht akzeptabel, dass alle Hundehalter für das Versagen einiger weniger geradestehen müssen. Es ist an der Zeit, beim Individuum Hund (und seinem Halter) anzusetzen und nicht bei Rassen, Größen oder Fellarten (Stichwort kurzhaarig, gestromt …). Das Versagen ist vielmehr bei den verantwortlichen Politikern zu suchen, deren „Rasselisten“ bisher keinen Biss verhindert haben, und sich als untauglich erwiesen haben.“
Zur Person Gottfried Waldhäusl