Morbus Alzheimer beim Hund – Die Krankheit des Vergessens

Von Dr. Hans Mosser

Zunehmende Verwirrtheit, neu auftretende Angst in früher ­angstfreien Situationen und andere Verhaltensänderungen des alten Hundes können Symptome einer Demenz sein, Folge des ­Verlustes der Fähigkeiten von Gedächtnis und Lernen. Zusammen mit ­typischen Strukturveränderungen des Gehirns entspricht das dem Morbus Alzheimer des Menschen. Je nach Studie sollen ­zwischen 14 und 60% der Hunde höheren Alters betroffen sein. WUFF-Herausgeber und Mediziner Dr. Hans Mosser über das ­Wichtigste rund um eine Alzheimer-ähnliche Erkrankung bei Hunden.

Der Alterungsprozess beim Menschen unterliegt großen individuellen Schwankungen, sowohl was die körperlichen als auch die geistig-kognitiven bzw. intellektuellen Fähigkeiten betrifft. ­Normales Altern ist jedenfalls noch keine Krankheit! Erst wenn die kognitiven Fähigkeiten über das altersübliche Ausmaß hinaus und zudem auch rasch fortschreitend abnehmen, kann eine Demenz vorliegen.

In vergleichbarer Weise gilt dies auch für alte Hunde. Eine Demenz bei ­Hunden wird zumeist als Canines ­Kognitives Dysfunktionssyndrom (üblicherweise abgekürzt CCD für Canine Cognitive Dysfunction) bezeichnet.

Demenzen können durch verschiedene Erkrankungen verursacht sein. Rund 60% der Demenzen beim Menschen sind Folge einer Alz­heimer-Erkrankung. Um eine Demenz jedoch als Morbus Alzheimer zu diagnostizieren, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Einerseits das Auftreten typischer klinischer Erscheinungen einer Demenz, also ein bestimmtes Verhalten bzw. eine Verhaltensänderung, verursacht durch die Verminderung kognitiver Fähigkeiten wie Gedächtnis und Lernen, und andererseits ganz charakteristische Veränderungen in der Struktur des Gehirns. Dazu gehören vor allem ­typische Ablagerungen von Beta-Amyloid im Hirngewebe (sog. Plaques) und in den Blutgefäßen des Gehirns, sowie andere Veränderungen (siehe Kasten). Beta-Amyloid ist ein winziges Eiweißmolekül aus nur zwei Aminosäuren, das im normalen menschlichen (und hundlichen) Stoffwechsel entsteht und sogar für den Nervenstoffwechsel nötig ist, sich aber normalerweise nicht im Hirngewebe ablagert. Warum es bei der Alzheimerschen Erkrankung zu solchen Beta-Amyloid-Ablagerungen kommt, ist unklar und seit Jahren Gegenstand intensiver Forschung.

Da man nun die für die Diagnose einer Alzheimerschen Erkrankung erforderlichen strukturellen Hirnveränderungen naturgemäß erst durch die Obduktion des Gehirns feststellen kann, ist eine 100%-ig sichere Diagnose also erst nach dem Tod möglich. Dennoch kann durch verschiedene psychologische Tests sowie den Ausschluss anderer Ursachen der Demenz die Diagnose eines Morbus Alzheimer mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit gestellt werden.

Kurz zusammengefasst ist ­Morbus Alzheimer also charakterisiert durch eine fortschreitende Demenz (Gedächtnisverlust) und typische Strukturveränderungen im Gehirn.

Alzheimer-Pathologie auch beim Hund
Interessant ist nun, dass sich auch in obduzierten Gehirnen von Hunden, die Zeichen einer Demenz, also eines Caninen Kognitiven Dysfunktionssyndroms (CCD) aufwiesen, typische strukturelle Veränderungen finden, wie sie auch im Gehirn bei an ­Morbus Alzheimer erkrankten Menschen nachweisbar sind. Zudem korrelieren das Ausmaß und die Lokalisation der Amyloid-Plaques in Gehirnen von an CCD erkrankten Hunden mit dem Grad ihres kognitiven Defizits, wie es anhand von Halter-Fragebögen und/oder verschiedenen Gedächtnis- und Lerntests beurteilt werden kann (Head 2013, Cotman 2008, Rofina 2006, Colle 2000, Cummings 1996).

Und so wie beim Menschen tritt die Erkrankung auch beim Hund mit zunehmendem Alter häufiger auf. Beim Menschen meist zw. 65 und 85 Jahren (danach sinkt die ­Häufigkeit wieder). Wann nun aber ein Hund als alt bezeichnet wird, hängt aufgrund der großen Variabilität der Lebens­erwartung von Hunden von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Tatsachen, ob es sich um einen Rassehund oder einen Mischling ­handelt, sowie die Größe des ­Hundes. Im Fall eines Rassehundes hängt die Lebenserwartung zudem vom Inzuchtausmaß der Rasse ab. Zumeist aber werden in den Studien Hunde ab einem Alter von 8-9 Jahren als „alt" klassizifiert. Dabei dient als klassisches Beispiel der Beagle, bei dem ein Alter zwischen 5 und 9 Jahren ver­glichen wird mit einem Menschenalter zwischen 40 und 60 Jahren, während Beagles ab 9 Jahren Menschen ab 66 Jahren entsprechen sollen (Head 2013).

Laborhunde vs. Heimtiere
Bei wissenschaftlichen Studien über das Canine Kognitive Dysfunktionssyndrom (CCD) gibt es grundsätzlich zwei Zugänge. Einerseits werden Hundepopulationen untersucht, die in veterinärmedizinischen bzw. univer­sitären Einrichtungen gehalten werden (sog. „Laborhunde", meist handelt es sich dabei um Beagles), und anderer­seits handelt es sich um Hunde, die mit ihren Frauchen und Herrchen ganz normal zuhause leben. In beiden Fällen werden mit den untersuchten Hunden Tests bezüglich ihrer kognitiven Fähigkeiten gemacht, vor allem zu Gedächtnis und Lernfähigkeit. Da aber nach meiner persönlichen Einschätzung solche Hunde, die in einer ­normalen Umgebung mit ihren Menschen leben, eher der Realität entsprechen, gerade auch, was die kognitive Entwicklung sowie intellektuelle Herausforderungen betrifft, als in speziellen Einrichtungen gehaltene Tiere, bin ich bei Forschungsergebnissen von Studien mit Laborhunden sehr skeptisch. So wie bei psychologischen Untersuchungen von Menschen das Berücksichtigen der sozialen Komponente stets dazugehört, würde dies bei psychologischen Tests von Laborhunden nur eingeschränkt möglich sein.

Zur Häufigkeit
Studien kommen zu dem Ergebnis, dass das CCD bei Haushunden deutlich häufiger ist, als viele Hundehalter vermuten. Demnach würde die Demenz-Erkrankung bei alten Hunden – je nach Studie und Alter des Hundes – mit einer Häufigkeit zwischen 14 und 60% vertreten sein. Eine Studie stellte fest, dass in einer Hundepopulation bei einer Häufigkeit der CCD von 14,2% jedoch nur 1,9% eine diesbezügliche Diagnose durch den Tierarzt erhalten haben. Das würde dafür sprechen, dass die Häufigkeit des CCD auch von Tierärzten stark unterschätzt werde (Salvin 2010, Azkona 2009, Neilson 2001). 

Obwohl, wie erwähnt, aus der wissenschaftlichen Literatur zur Demenz bei Hunden klar hervorgeht, dass sowohl die klinischen Symptome als auch die pathologischen Hirnveränderungen bei Hunden denen bei Menschen entsprechen, die an Alzheimer-Demenz leiden, wird es meist vermieden, von einem Morbus Alzheimer bei Hunden zu sprechen. Andererseits aber wird das Canine Kognitive Dysfunktionssyndrom (CCD) oft als „canine Entsprechung der Alzheimer-Erkrankung" (Rofina 2006) oder „canines Modell der Alzheimer-Erkrankung" (Davis 2014, Bosch 2012) bezeichnet. Die Zögerlichkeit, den Namen Alzheimer auch bei der hundlichen Demenz zu verwenden, wenn alle Merkmale dem Morbus Alzheimer entsprechen, ist ein interessantes Phänomen, auf das hier nicht näher eingegangen werden kann. Doch wird die Ursache wohl eher in philosophischen als in medizinischen Gründen zu finden sein.

Symptome kognitiver Dysfunktion
Die klinischen Symptome eines an CCD erkrankten Hundes vom – sagen wir – Alzheimertyp sind Folge des Nachlassens von Gedächtnis, Lernfähigkeit, Wahrnehmung und Aufmerksamkeit und damit äußerst ­vielgestaltig (siehe Kasten) (Landsberg 2005). Doch haben ­Wissenschaftler der Universität Kopenhagen aus der Vielzahl der ­klinischen Symptome in einer Studie an 94 völlig unterschiedlichen Hunden mit einem Alter von über 8 Jahren vier Schlüsselsymptome (Fast 2013) herausgefunden. Diese sind:

1. Veränderungen des Schlafrhythmus (Schlaf am Tag und Ruhelosigkeit in der Nacht),
2. veränderte Interaktion ­(veränderter Umgang mit Menschen und ­anderen Tieren),
3. Zeichen von Desorientierung im eigenen Haushalt und
4. Angst.

Gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus
Ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus wird in vielen Studien als Zeichen eines CCD beschrieben, dasselbe gilt auch für die Alzheimer-Erkrankung beim Menschen (Osella 2007, Takeuchi 2002, Volicer 2001). 

Verminderte soziale Interaktion und Zeichen der Desorientierung (ziel­loses, verwirrt scheinendes Verhalten, wie bspw. sinnloses Herumwandern, Trugbilder oder Halluzinationen) sind ebenfalls wichtige Symptome bei Hunden mit CCD und sind auch für Menschen mit M. Alzheimer typisch, dies sogar in einem Frühstadium (Guariglia 2009, Holtzer 2003).

Angst
Neu auftretende Angst vor an sich bekannten Gegenständen und/oder Situationen ist in der wissenschaft­lichen Literatur bislang kaum als ­Zeichen eines CCD beschrieben worden. Erst die schon erwähnte dänische Studie wies erstmals nach, dass 46% von an CCD erkrankten Hunden Zeichen von Angst im Vergleich zu einer Gruppe kognitiv gesunder Hunde zeigen (Fast 2013). Tritt dieses Symptom auf, sei der Einsatz von angstlösenden Medikamenten zu erwägen, so die Wissenschaftler. Zudem seien die Hundehalter darüber aufzuklären, dass schon die geringsten Veränderungen in der täglichen Routine für einen an CCD erkrankten Hund von schwerwiegender Bedeutung und Angst auslösend sein können. Der Grund liegt in der durch die Krankheit erhöhten Sensibilität für Veränderungen kombiniert mit einer verminderten Lernfähigkeit, wodurch sich der Hund an Veränderungen nicht mehr anpassen kann. Neu auftretende Angst wird übrigens auch als eine Frühveränderung des Morbus Alzheimer beim Menschen angesehen (Gallagher 2011).

Interessant ist, dass die Zunahme der beschriebenen Symptome mit einer Zunahme der Ablagerungen von Beta-Amyloid in der Hirnrinde und im Hippocampus korreliert, ein ziemlich eindeutiger Hinweis auf Morbus Alzheimer (Colle 2000, Rofina 2006). 

Medizinisch nicht erklärbare Inkontinenz (Urinieren und/oder Kotabsetzen) in der Wohnung wird häufig ebenfalls als ein Zeichen von CCD berichtet, in der dänischen Studie trat dies bei 30% der erkrankten Hunde auf. Bei dementen Menschen ist dies hingegen ein häufigeres Problem (Ravetz 1999). 

Da die einzelnen Symptome auch andere Ursachen als ein CCD haben können, ist vor einer solchen Diagnose eine genaue tierärztliche Abklärung erforderlich. Das heißt, die Diagnose einer CCD kann ausschließlich der Tierarzt stellen, mit dem Sie dann ja auch über Vorschläge zu therapeutischen Möglichkeiten und damit zur Verbesserung der Situation sprechen können. Auch im Internet finden Sie viele Ressourcen, wie Sie mit einer CCD Ihres vierbeinigen Gefährten umgehen können.

Therapie
Aufgrund der weltweiten Verbreitung der Alzheimer-Erkrankung wird intensiv über Ursache, Prävention und ­Therapie geforscht, unter anderem auch bei Hunden. So weisen Studien darauf hin, dass eine auf mehreren Säulen gegründete Therapie gute Erfolge habe. Erwähnt werden vor allem drei Säulen:

1. Schaffen kognitiver Herausforderungen,
2. Ernährung (u.a. Antioxidanzien), und
3. medikamentöse Behandlung (versch. Medikamente, sog. Anti­dementiva, sowie auch eine Immuntherapie).

Man sollte seinen an Demenz erkrankten Hund daher nicht einfach sich selbst überlassen oder gar rasch einschläfern. Vielmehr sollten sich Frauchen oder Herrchen jetzt vermehrt mit ihrem vierbeinigen Gefährten beschäftigen und ihm geeignete Beschäftigungsmöglichkeiten, sowohl geistige als auch körperliche Herausforderungen anbieten (Davis 2014).

Auch die Ernährung spielt eine Rolle, wobei verschiedene Antioxidanzien von Bedeutung sein sollen. Sie ­sollen die Nervenzellen vor schädlichen Radikalen schützen, die beim Morbus Alzheimer vermehrt auftreten. Ihr Tierarzt weiß sicher mehr darüber. Schließlich können auch Medikamente zum Einsatz kommen, u.a. sind auch zunehmend Immuntherapien in der Diskussion (Davis 2014, Bosch 2013, Dowling 2012). Mit diesen kombiniert anzuwendenden Maßnahmen kann die Erkrankung zwar nicht geheilt, jedoch ihr Fortschreiten verlangsamt und Folgeerscheinungen wie Angst, gesteigerte Aggressivität oder Schlafstörungen können verbessert werden und damit insgesamt die Lebens­qualität.

Lebenserwartung
In der erwähnten dänischen Studie (Fast 2013) wurde auch die Lebenserwartung von Hunden mit CCD untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass die Erkrankung die Lebenserwartung nicht verkürze. Von 37 an CCD erkrankten Hunden seien „nur" 6 euthanisiert worden, obwohl der Halter eines solchen Hundes natürlich mit gewissen Belastungen konfrontiert ist. Im Vergleich zur allgemeinen Hundepopulation würden die in der Studie untersuchten Hunde sogar länger leben! Die Wissenschaftler schließen daraus, dass die vermehrte Beschäftigung des Halters mit seinem Hund im Rahmen der Langzeitstudie und die damit verbundene tierärztliche Beratung zu einer Verstärkung der Mensch-Hund-Bindung geführt habe. Dadurch würden diese ­Halter ihre Hunde länger haben als der Durchschnitt.

Fazit
Hunde können an einer Demenzform erkranken, die der des Morbus Alzheimer entspricht. Das haben zahlreiche Studien ausgewiesen. Es kann daher nicht grundsätzlich falsch sein, von einer caninen Alzheimerschen Erkrankung zu sprechen. Die Symptome der Erkrankung beim Hund sind vielgestaltig, vier Schlüsselsymptome wurden aufgezählt und erklärt, ebenso wie Möglichkeiten, das Fortschreiten der Demenz zu verlangsamen. Dass gemeinsam ertragene Schwierigkeiten die Vertrautheit und Bindung verstärken, gilt nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Mensch und Hund. Dass es leicht ist, wird damit nicht gesagt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Entscheidung, wann es für einen Hund Zeit ist, zu gehen, müssen wir für ihn treffen. Das gilt außerdem für jeden Hund bzw. Hundehalter. Zumeist wird sie ohnehin nicht leichtfertig getroffen und der Zweifel, ob es vielleicht zu früh oder ob es zu spät war, wird uns meist immer begleiten.

In den nächsten Ausgaben von WUFF werden Hundehalter über ­Erfahrungen mit ihren an Demenz erkrankten ­Hunden berichten und darüber, wie sie damit umgehen.

Hintergrund
Hirnveränderungen beim Morbus Alzheimer

■ Atrophie (Verdünnung) der ­Hirnrinde
■ Untergang von Nervenzellen mit Abnahme des Hirnvolumens
■ Verlust der Neurogenese
■ Ablagerungen von Beta-Amyloid (Plaques)
■ Auftreten neurofibrillärer Bündel (sog. Alzheimer-Fibrillen)
■ Gefäßveränderungen (Beta-Amyloid-Ablagerungen in den Wänden der Blutgefäße)
■ Oxidativer Stress

Hintergrund
Alois Alzheimer und die Krankheit des Vergessens

Die Krankheit des Vergessens – so nannte der deutsche Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer eine Erkrankung, die später seinen Namen tragen sollte.
„Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde" – das war der Titel des damals sensationellen Vortrages, den am 3. November 1906 der aus Marktbreit am Main (Bayern) stammende Psychiater und Neuropathologe Alois Alzheimer bei der „37. Versammlung Südwestdeutscher Irrenärzte" in Tübingen hielt, eine Erkrankung, die nur wenige Jahre später bereits mit seinem Namen bezeichnet wurde.
Alois Alzheimer beschrieb in seinem Vortrag das Krankheitsbild sowie die Hirnveränderungen seiner Patientin Auguste D., die er mehrere Jahre in der psychiatrischen Klinik in München begleitete. Bei Auguste D. hatte im Alter von 50 Jahren eine auffällige Gedächtnisschwäche begonnen, die ständig zunahm und schließlich zu dem Krankheitsbild führte, das wir heute als Demenz bezeichnen. Alzheimer selbst gab der Krankheit damals den Namen „Die Krankheit des Vergessens".
Als die Frau mit 55 Jahren starb, obduzierte Alzheimer ihr Gehirn und fand mehrere pathologische Veränderungen, darunter eine Verdünnung der Hirnrinde, sowie Plaques und Veränderungen der Neurofibrillen. Nur wenige Jahre später wurde der klinische Befund einer Demenz, assoziiert mit diesen Veränderungen im Gehirn, als Morbus Alzheimer bezeichnet.
Alois Alzheimer war aufgrund der Heirat mit einer reichen Frau, der Witwe eines Frankfurter Bankiers und Diamantenhändlers, finanziell unabhängig und konnte sich so voll auf seine Arbeit konzentrieren. Er selbst starb relativ früh, im Alter von 51 Jahren, vermutlich an den Folgen einer Herzmuskelentzündung.

Hintergrund
Symptome hundlicher Demenz

Die wesentlichen Symptome eines an CCD erkrankten Hundes leiten sich ab aus dem Nachlassen oder Verlust der Fähigkeiten von Gedächtnis und Lernen.

■ Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus (Hund in der Nacht oft wach, wandert herum)
■ Veränderte soziale Interaktion (Hund erkennt alte Bekannte nicht mehr, freut sich nicht mehr bei Situationen, bei denen er früher besonders freudig reagierte wie bspw. Besuch, Begrüßung, Gassigehen usw.)
■ Desorientierung und Verwirrtheit
■ Angst (v.a. neu aufgetretene Angst in früher angstfreien Situationen)
■ Verlust der Stubenreinheit (Inkontinenz)
■ Fressunlust
■ Ganz allgemein: Verlust erlernter Fähigkeiten
■ Aktivitätsverminderung

Literatur
Die im Artikel zitierten Quellen in chronologischer Reihenfolge:

– B. Cummings et al., Beta-amyloid accumulation correlates with cognitive dysfunction in the aged canine. Neurobiol Learn Mem 1996;66:11-23
– R. Ravetz, Psychiatric disorders associated with Alzheimer‘s disease. J Am Osteopath Assoc 1999;99:S13-S16
– Konrad und Ulrike Maurer: Alzheimer. Das Leben eines Arztes und die Karriere einer Krankheit. Piper 2000, ISBN 978-3492232203
– M. Colle et al., Vascular and parenchymal Abeta deposition in the aging dog: correlation with behaviour. Neurobiol Aging 2000;21:695-704
– J. Neilson et al., Prevalence of behavioral changes associated with age-related cognitive impairment in dogs. J Am Vet Assoc 2001;218:1787-1791
– L. Volicer et al., Sundowning and circadian rhythms in Alzheimer‘s disease. Am J Psychiatry 2001;158:704-711
– T. Takeuchi et al., Age-related changes in sleep-wake rhythm in dog. Behav Brain Res 2002;136:193-199
– R. Holtzer et al., Psychopathological features in Alzheimer‘s disease: course and relationship with cognitive status. J Am Geriatr Soc 2003;51:953-960
– G. Landsberg, Behavior problems in geriatric dogs, Vet Clin North Am Small Anim Pract 2005;35:675-698
– J. Rofina et al., Cognitive disturbances in old dogs suffering from the canine counterpart of Alzheimer‘s disease. Brain Research 2006;1069:216-226
– M. Osella et al., Canine cognitive dysfunction syndrome: prevalence, clinical signs and treatment with a neuroprotective nutraceutical. Appl Anim Behav Sci 2007;105:297-310
– C. Cotman, E. Head, The canine model of human aging and disease, J Alzheimers Dis 2008;15:685-707
– G. Azkona et al., Prevalence and risk factors of behavioral changes associated with age-related cognitive impairment in geriatric dogs. J Small Anim Pract 2009;50:87-91
– C. Guariglia et al., Topographical disorientation in Alzheimer‘s disease. Arq Neuropsiquiatr 2009;67:967-972
– H.E. Salvin et al., Under Diagnosis of canine cognitive dysfunction: a cross-sectional survey of older companion dogs. Vet J 2010;184:277-281
– D. Gallagher et al., Anxiety and behavioural disturbance as markers of prodromal Alzheimer‘s disease in patients with mild cognitive impairment. Int J Geriatr Psychiatry 2011;26:166-172
– M. Bosch et al., Dogs with cognitive dysfunction syndrome: a natural model of Alzheimer‘s disease. Curr Alzheimer Res 2012;9:298-314
– L. Dowling et al., Antioxidants in the canine model of human aging. Biochimica et Biophysica Acta. 2012;1822:685-689
– R. Fast et al., An observational study with long-term follow-up of canine cognitive dysfunction: Clinical ­characteristics, survival, and risk factors. J Vet Intern Med 2013;27:822-829
– E. Head, A canine model of human aging and Alzheimer´s disease. Biochimica et Biophysica Acta 2013;1832:1384-1389
– M. Bosch et al., Rapid improvement if canine cognitive dysfunction with immunotherapy designed for Alzheimer‘s disease.
– P. Davis, E. Head, Prevention approaches in a preclinical canine model of Alzheimer`s disease: benefits and challenges, Frontiers in Pharmacology 2014;47

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