Mondioring

Von Gerald Pötz

Allgemeines
Anmelden
Der Hundeführer betritt den Platz auf Anweisung des Ringhelfers (Commissaire en Ring). Er begibt sich mit dem frei bei Fuss folgenden Hund, ohne Leine, Halsband oder Maulkorb an den Richtertisch und meldet sich an. Der Hundeführer teilt dem Richter die geplante Länge und Höhe der Sprünge in der zu springenden Reihenfolge mit und ob er seinen Hund auf Distanz abruft oder pfeift. Dann zieht er aus mehreren Umschlägen, in denen die Art des ersten Angriffes in der Flucht beschrieben ist, einen heraus und gibt ihn, ohne zu öffnen, dem Richter. Dieser ist dann bis unmittelbar nach dem Start des Hundes zum Angriff der einzige, der weiss, ob es sich um einen Angriff mit Beissen oder einen abgebrochenen Angriff handeln wird (Vorgehensweise siehe Beschreibung der Angriffe im nächsten WUFF). Dann nimmt der Hundeführer aus einem anderen Behälter ein Stück Holz (nummeriert) für die Übung „Suchen eines Gegenstandes“ und steckt es in eine seiner leeren Taschen.

Aufstellen zum Übungsbeginn
Der Hundeführer darf nach dieser Anmeldung den Prüfungsplatz nicht mehr verlassen, sondern muß warten, bis er vom Ringhelfer zur Arbeit aufgefordert wird.
Auf ein Zeichen des Richters stellt sich der HF an den Start. Er hat nun 30 Sekunden Zeit, seinen Hund in Position zu bringen, gelingt ihm dies innerhalb dieser Zeit nicht, gilt die Übung annulliert. Zum Aufstellen des Hundes hat der Hundeführer 1 Kommando zur Verfügung („Sitz“, „Platz“ oder „Steh“, je nach Übung). Ein weiteres, fakultatives Kommando zum Fixieren des Hundes ist erlaubt (z. B. „Bleib“). Jegliches weitere Kommando zum Aufstellen oder Fixieren des Hundes gilt als Doppelkommando und wird mit Abzug von 1 Punkt pro Kommando bestraft. Bei mehr als 5 zusätzlichen Kommandos ist die Übung zu annullieren, selbst wenn die erlaubte Zeit von 30 Sekunden noch nicht abgelaufen ist.
Sobald HF und Hund in Position sind, gibt der Richter das Signal zum Beginn der Übung und der HF gibt das entsprechende Kommando, wobei auch der Hund beim Namen genannt werden darf. Jedes nicht konforme Kommando ist zu bestrafen.

Hörzeichen zum Abrufen am Ende der Übungen
Es gibt 2 Arten von Abrufen:
a) auf Distanz = abrufen. Das Abrufen auf Distanz kann mittels Stimme oder Pfeife erfolgen. Dies muss der Hundeführer bereits beim Anmelden bekannt geben und auch während der ganzen Prüfung beibehalten. Bei Nichteinhalten erfolgt Punkteabzug.
b) in der Nähe (1 Meter) = bei Fuss nehmen. Jedes Abrufen in der Nähe muss stimmlich erfolgen. Egal ob Stimme oder Pfeife verwendet wird, muss das jeweilige Hörzeichen kurz und zusammenhängend gegeben werden. Ist dies nicht der Fall, gilt es als Doppelkommando und wird als solches bestraft. Ein einziges Hörzeichen zum Abrufen ist erlaubt. Jedes zusätzliche Kommando ist zu bestrafen (siehe Hinweis in der Beschreibung jeder Arbeit). Bei mehreren, zusätzlichen Kommandos erfolgt ein Punktabzug im „Allgemeinen Verhalten“.
Desgleichen verliert der Hund, wenn er 5 Sekunden nach Ende der Übung nicht ablässt (egal ob Hörzeichen zum Ablassen gegeben wurde), die 10 Punkte für den Rückweg unter Vorbehalt eines Punkteabzuges im „Allgemeinen Verhalten“ (siehe nächsten Absatz). Ebenso gibt es minus 10 Punkte (für das Ablassen), wenn der Hund nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit zurück „bei Fuss“ ist. In der Klasse I ist es dem HF gestattet, seinen Hund entweder beim Ablassen abzurufen oder ihn den Helfer bewachen zu lassen. Auf jeden Fall muss er die Art und Weise dem Richter bereits beim Anmelden mitteilen.

Allgemeines Verhalten
Wenn der Richter der Meinung ist, dass die Ausführung einer oder mehrerer Arbeiten zu wünschen übrig lässt, bestimmt er einen Punkteabzug von bis zu 10% der erreichten Punktzahl in der jeweiligen Übung. Wenn sich ein Hundeführer vor, während oder nach seiner Prüfung nicht korrekt verhält, handelt der Richter gleichermassen. Die Höhe des Abzuges liegt in seinem Ermessen. Während seiner Prüfung ist dem HF jegliche Intervention bei der Jury untersagt, es sei denn, um eine Verletzung des Hundes oder seiner selbst zu melden. Bei Missachtung erfolgt ein Abzug von 10 Punkten im „Allgemeinen Verhalten“ und im Wiederholungsfalle der Ausschluss von der Prüfung.
Der Punkteabzug im „Allgemeinen Verhalten“ wird von der Totalsumme der erreichten Punkte abgezogen. Bei einem gravierenden Zwischenfall kann der Richter den Ausschluss des Konkurrenten anordnen, sein Leistungsheft einziehen und dies seiner nationalen zuständigen Kommission mit einem begründeten Rapport mitteilen.

Schutzdiensthelfer
Es ist dem Helfer verboten, den Hund mit dem Stock zu schlagen. Bei Benutzung des Revolvers muss er in einem Winkel von ca. 45° in die Luft schiessen. Vor Beginn der jeweiligen Angriffe plaziert er sich in einer Distanz von 10 – 20 Meter vor dem Hund in der Mitte des Platzes.

Unterordnung
1. Folgen frei bei Fuss
Der Richter oder Ringhelfer zeigt dem HF die Strecke, die er mit seinem Hund abgehen soll. Sie enthält 3 Richtungsänderungen in Form eines rechten oder spitzen Winkels, eine Kehrtwendung und 2 x Anhalten auf Signal des Richters.

2. Abwesenheit des Führers
Der Hund wird an einem vom Richter bestimmten Ort in der Position „Platz“ für die Klassen I und II abgelegt. In der Klasse III wird die Position (sitzend oder liegend) ausgelost. Der Richter kann – je nach Geländeverhältnissen oder Umfeld – den Ort für diese Übung während der Prüfung wechseln. Der Hundeführer ist während 1 Minute abwesend, gerechnet ab dem Zeitpunkt, sobald er sich im Versteck befindet. Er darf sich weder auf dem Weg ins Versteck, noch beim Betreten des Versteckes zum Hund umdrehen. Während seiner Abwesenheit findet ein Ablenkungsversuch statt, bei welchem sich der Hund gleichgültig zu verhalten hat, sich nicht bewegen oder seine Position ändern darf. Das Maß der Ablenkung ist der jeweiligen Klasse angepasst. Es darf sich hierbei nie um eine Aggression oder Provokation handeln und muss in mindestens 10 Meter Entfernung zum Hund stattfinden. Eine Einmischung des Helfers ist nicht erlaubt.

3. Voraussenden
Der Hund muss hinter der Startlinie auf einem zentralen Punkt, der mit einer Senkrechten markiert ist, plaziert werden. Auf Zeichen des Richters kommandiert der HF seinen Hund „voraus“. Der Hund hat sich in gerader Richtung zu entfernen und die in 20 m Entfernung, parallel zur Startlinie verlaufende Markierung zu überlaufen. Diese Linie ist 20 m lang und wird von 2 Begrenzungen (oder 2 Fähnchen) markiert. Für die Klassen II und III verläuft diese Linie 30 bzw. 40 m parallel zur Startlinie. Von den Begrenzungen jeweils 5 m nach innen verlaufen je eine 1 m lange, senkrechte Linie, welche die optimale Zone zur Überquerung markieren. Sobald der Hund die entsprechende, parallel verlaufende Linie überquert hat, ruft oder pfeift der Hundeführer seinen Hund „bei Fuss“.

4. Positionen
Diese Übung erfolgt ebenerdig. Hund und Hundeführer müssen sich unbedingt auf die Distanz von 5, 10 und 15 m sehen können. Je nach Anweisung des Richters ist der Hund sitzend, liegend oder stehend zu positionieren. In der Kl. I wird jede Position 1 Mal ausgeführt. In den Kl. II und III wird jede der 3 Positionen 2 Mal eingenommen, wie vom Ringhelfer zugeflüstert.

5. Futterverweigerung
In den Klassen II + III werden 6 verschiedene Futterstücke, gemäß Weisung des Richters, auf dem Platz verteilt. In der Kl. I werden keine Futterstücke ausgelegt. In der Kl. I wird lediglich 1 Futterstück, in den Kl. II und III 2 Futterstücke (separat oder auf einmal) während der Unterordnung auf Zeichen des Richters zugeworfen. Für alle Konkurrenten gleich. Es ist untersagt, Futter auf weniger als 5 m Distanz zu dem vom Hund zu suchenden Gegenstand zu legen. Ebenfalls innerhalb des 2 m-Kreises beim Bewachen darf kein Futter gelegt werden.

6. Apportieren eines Gegenstandes
Der Gegenstand muss auf mindestens 5 m Distanz vom Hund geworfen werden. Die Übung muss innerhalb 15 Sekunden ausgeführt werden. Ein einziges Kommando zum Apportieren ist erlaubt. Der Gegenstand selbst wird vor der Prüfung aus einer bestehenden Liste ausgelost (Hantel, Kegel, Sandsack, Plastikflasche, kleine Tasche, Reifen eines Kinderwagens, etc.). Der Hund muß den höchstens 1 kg schweren Gegenstand gut aufnehmen können.

7. Revieren nach einem Gegenstand
Zeit: 1 Min. Der HF steckt beim Anmelden ein unberührtes, kleines Holz in seine Tasche und meldet dem Richter dessen Nummer. Alle HF tragen das Holz während der selben Zeitspanne mit sich. Der Hundeführer plaziert seinen Hund an der ihm zugewiesenen Stelle und legt dann, in einer Distanz von 30 m und auf Sicht des Hundes, das Holz in ein fiktives Quadrat von 1 x 1 m. Während der Hundeführer sich wieder zu seinem Hund begibt, werden weitere, nicht nummerierte, gleich aussehende Gegenstände vom Ringhelfer in die Nähe (mind. 25 cm) seines Holzes innerhalb des Quadrates gelegt (3 oder 4 Gegenstände je nach Klasse II, III) (Diese Gegenstände sind 10 cm lang und 2 cm im Durchmesser). Auf Signal des Richters schickt der HF seinen Hund mit dem Kommando „Such und Bring“ (cherche et apporte). Erlaubt ist ein Hörzeichen. Der HF kann den Hund vor dem Kommando an seinen Händen riechen lassen, damit er den Sinn der Übung versteht.



>>> WUFF – INFORMATION


Mondio Club Austria: Tel. 02626/ 58 81 oder 0664/ 485 19 56
Im Internet zum Thema:
www.datacomm.ch/rene_sagarra
www.malinois.net
Hunde-Homepages allgemein:
www.oershs.here.de
www.wuff.at

 

Das könnte Sie auch interessieren: