Während des Irakkrieges, als US-Truppen im Nordirak mit kurdischen Kämpfern zusammentrafen, die sie gegen das Regime von Saddam Hussein unterstützten, saßen Sergeant Russel Joyce und andere US-Soldaten häufig zu Besprechungen mit den Kurden zusammen. Dem Sergeant fiel immer wieder ein herumstreunender, recht magerer Deutscher Schäferhund auf, dem 2 Frontzähne fehlten, und den die Kurden „Tariq Aziz“ nannten – nach dem damaligen Irakischen Premierminister.
Joyce, im Zivilberuf Hundetrainer, hatte plötzlich die Idee eines Wachhundes zur Begleitung und Sicherheit seiner Mannschaft. So fragte er die kurdischen Kämpfer, ob er „Tariq Aziz“ haben dürfte. Und tatsächlich, die Kurden willigten ein. „Ich witzelte mit den Kurden noch herum und sagte ihnen, dass ich ihn Fluffy nennen würde. Denn der Name eines Mitglieds von Saddams Regime schien mir natürlich nicht passend für ihn“. So banal begann der Deutsche Schäferhund aus dem Nordirak seine Karriere als Wach- und Kriegshund im Dienst der US-Air Force, eine Aufgabe, die er nach nur zwei Wochen Training übernahm.
Im Irakkrieg gemeinsam viel durchgemacht
„Wenn wir auf unseren Patrouillen mit einem Hund unterwegs sind, auf dessen feine Sinne wir uns verlassen können, dann erhöht dies die Wirksamkeit unseres Einsatzes und kann darüber hinaus auch unser Leben retten,“ sagte Joyce. „Fluffy war öfters im Fadenkreuz strahlengelenkter Raketen und wurde häufiger beschossen als jeder andere meiner Truppe. Der Hund erwies sich als wertvolles Mitglied meines Teams. Und er bedeutet mir sehr viel, da wir gemeinsam sehr viel mitgemacht haben“.
Als Sergeant Russell Joyce zurück in die Heimat berufen wurde, musste Fluffy zunächst im Irak bleiben. Joyce, der seinen Hund gerne nachholen wollte, mobilisierte durch Zeitungsberichte die Öffentlichkeit, sodass durch die zahllosen Briefe und E-Mails Joyces militärische Vorgesetzte dem Druck nicht länger standhalten wollten und beschlossen, Fluffy mit seinem Herrchen in den USA wiederzuvereinen.
Fluffy in Militärmaschine zu Herrchen
Bei seinem Flug in die USA mit einer Militärmaschine vom Typ C-17 Globemaster III wurde Fluffy von Major Jim Pompano begleitet, der ebenfalls zurück an die Air Force Basis in Travis, Kalifornien, berufen wurde. Er erhielt den Befehl, sich während des Fluges um Fluffy zu kümmern. Pompano: „Es ging alles ganz einfach. Zuerst erledigten wir den ganzen Schreibkram für die Immigration, und dann flog ich mit dem Hund nach Hause. Start und Landung waren nicht so ganz sein Ding, aber sonst war er während des ganzen Fluges recht vergnügt.“
„Ich glaube, dass dies ein Geschenk ganz Amerikas an mich und an Fluffy ist, dass dies möglich wurde!“, sagte der sonst recht harte Sergeant Russel Joyce. Fluffy kann nun ein neues Leben als ganz normaler Familienhund beginnen.
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