Oldies but Goldies: Mini, eine zwölfjährige Mischlingshündin aus Ungarn

Von Martina Bartl

Hunde-Omas und -Opas sind etwas ganz Besonderes. Wir holen die grauen Schnauzen vor den Vorhang und stellen jeden Monat einen Hunde-Oldie vor. Unser vierter Oldie ist Mini, eine zwölfjährige Mischlingshündin.

Mini ist ein Tierschutzhund aus Ungarn und ist mit drei Jahren zu ihrer Halterin Biggi Kases gekommen. »Sie ist das Beste, das mir passieren konnte«, schwärmt die Niederösterreicherin von ihrer mittlerweile zwölfjährigen Hündin. »Anfangs war sie sehr ängstlich, aber mit viel Geduld, Ideenreichtum und Liebe konnte ich ihr Vertrauen geben. Mini freut sich über jeden Menschen und über jeden Hund. Sie hat sich zu einem großartigen Hund entwickelt und hat einen wunderbaren Charakter«, erzählt Biggi Kases begeistert.

Keine Angst vor Männern mehr

Zu den Lieblingsbeschäftigungen von Biggi Kases und Mini gehören lange Spaziergänge und Wanderungen durch die Wälder: »Mini darf frei laufen. Wenn sie ein Reh oder einen Hasen sieht, bleibt sie sofort stehen. Das habe ich fast ein Jahr lang mit ihr und einer Schleppleine geübt, ohne Leckerlis, nur mit sehr viel Lob und mit dem Wort „Steh“.« Auch an Minis großer Angst vor Männern hat die Halterin mit viel Geduld und Einfallsreichtum gearbeitet und konnte sie ihr schlussendlich nicht nur nehmen, sondern hat sie sogar in eine wahre Männerfreundin verwandelt: »Die Angst vor Männern konnte ich ihr nehmen, indem ich – ich weiß nicht wie viele – Männer gefragt habe, ob ich sie am Arm streicheln darf. Nach einigen Monaten hatte sie keine Angst mehr. Im Gegenteil, mittlerweile liebt sie Männer. Einmal haben wir eine Gruppe von Feuerwehrleuten getroffen. Sie standen in einem Kreis. Plötzlich ist Mini in die Mitte gelaufen und von einem zum anderen gegangen, um sich Streicheleinheiten zu holen. Das war wirklich sehr berührend«, beschreibt Biggi Kases einen ihrer schönsten Momente mit Mini.

»Sogar den Postboten liebt sie. Wenn er kommt und sie liegt im Garten, dann legt sie sich auf den Rücken damit er sie am Bäuchlein krault. Ich habe ihr die Angst mit viel Geduld vor fast allem genommen. Ich kann sie mit dem Handstaubsauger absaugen, sie geht bei jedem lauten Lastwagen ruhig vorbei und vertraut mir vollkommen. Nur Düsenjäger mag sie nicht, ich weiß nicht warum. Aber auch das haben wir in den Griff bekommen, indem ich immer auf den Himmel gezeigt und gelacht habe. Es war mir völlig egal, wenn ich mich dadurch auch ein bisserl zum Deppen gemacht habe. Aber es hat geholfen und das zählt ja am Ende«, erzählt Minis Frauchen lachend.

Die verbleibende Zeit geniessen

Leider sind die gemeinsamen Tage von Biggi und Mini gezählt, denn bei der Hündin wurde Nasendrüsenkrebs diagnostiziert: »Der Tumor wächst und man kann, außer Schmerzmittel geben, nicht mehr machen. Wir haben nicht mehr viel Zeit zusammen, das tut weh, aber ich lasse es Mini nicht spüren. Wir gehen weiter in ihre geliebten Wälder und machen alles so wie immer. Wir genießen jetzt die Monate, die uns noch bleiben.«

Steckbrief

Name: Mini
Geschlecht: Hündin
Alter: 12 Jahre
Rasse: Mischling
Lieblingsfutter: Vivaldi Dosenfutter
Vorlieben: Mit Frauchen durch die Wälder wandern, schmusen, im Vorhaus auf der Kommode liegen und schauen, was draußen so passiert.

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