Warnung vor falschen Erwartungen bei Hundewelpen: „Es sind Babys!“
Lochen/Wien (OTS) – Die sehr liebe Mischlingshündin Rosi wurde leider in den Tierschutzhof der PFOTENHILFE in Lochen (OÖ/Sbg. Grenzregion) abgeschoben. Schnell hat Leiterin Johanna Stadler gesehen, dass sie hochschwanger war. Mittlerweile hat Rosi fünf entzückende Babys zur Welt gebracht, die sie liebevoll versorgt. Ab Mai werden sie zur Adoption freigegeben. Da dann erfahrungsgemäß die Telefone heiß laufen, warnt die Tierschutzorganisation PFOTENHILFE vor überzogenen Erwartungen an Hundewelpen.
Stadler: „Die Leute haben anscheinend eine falsche Vorstellung davon, was ein Welpe ist. Sie denken, dem kann man noch leicht was beibringen, der lernt schnell zu folgen und etwa ‚Fuß‘ zu gehen. Wenn er dann nicht auf Anhieb ‚funktioniert‘, wird wegen Überforderung oft zu gewaltsamen Erziehungsmethoden gegriffen. Ein weiteres Problem ist, dass Welpen niemals stubenrein sind. Nachdem diese das Absetzen ihrer Ausscheidungen noch nicht so unter Kontrolle haben, muss man bei den kleinsten Zeichen reagieren – besonders nachts. Was dem Hund nicht hilft, ihm aber sehr in seiner Entwicklung schadet, ist Bestrafung durch Schläge oder die Nase in die eigenen Ausscheidungen tauchen.“
Im Tierschutzhof PFOTENHILFE wird am häufigsten nach Welpen gefragt, während erwachsene Hunde oft jahrelang auf einen Platz warten oder nie abgeholt werden. „In Wirklichkeit müssen die Menschen etwas lernen“, so Stadler weiter, „nämlich, dass ein Hund ein intelligentes Wesen mit eigenem Willen und starkem Charakter ist. Und vor allem, dass ein Welpe ein Baby ist – und niemand würde von einem Menschenbaby beispielsweise verlangen, dass es von Geburt an sauber ist.“
Worauf es also ankommt ist Geduld und Aufmerksamkeit. Ein Hund ist kein Spielzeug, das man nur verwendet, wenn man Lust hat und dann wieder ins Eck stellt. Er hat sehr ähnliche Bedürfnisse wie wir: Hunger, Durst, Schlaf aber darüber hinaus vor allem Zuwendung, Liebe, Beschäftigung und Bewegung. Hunde sind dafür sehr dankbar und lieben ihre menschlichen Partner oder ihr familiäres menschliches Rudel bedingungslos. Deshalb müssen sie auch unbedingt wie Familienmitglieder behandelt werden und nicht wie eine Maschine, die nur der Bewachung des Hauses dient und funktionieren muss, wenn sie gebraucht wird, aber sonst abgeschaltet und ins Eck gestellt wird.
„Geben sie auch erwachsenen und älteren Hunden eine Chance. Einen Hund aufzunehmen muss in erster Linie dem Hund etwas bringen, eine Bereicherung für unser Leben bringt er sowieso automatisch – egal ob alt oder jung“, so Stadler abschließend.
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