Unter anderem Schulungen, tirolweite Regelung bei Leine und Maulkorb und Informationsbroschüre
Innsbruck (APA) – Nach den jüngsten Vorfällen mit gefährlichen Hunden arbeitet das Land Tirol an einem Maßnahmenpaket für Hundehalter. Es gehe insbesondere um Aufklärung, etwa in Form von Schulungen für Hundehalter und eine tirolweite Leinen- und Maulkorbregelung, teilte die zuständige Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) am Montag mit. Dem Modell der Listenhunde stehe sie allerdings skeptisch gegenüber.
Neo-Hundehalter sollen künftig einen verpflichtenden Sachkundenachweis zur Hundehaltung bei der Anmeldung eines Hundes bei der Gemeinde erbringen. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer sollen deshalb Schulungen organisiert werden. Diese sollen von zertifizierten und gut ausgebildeten Hundetrainern durchgeführt werden, hieß es.
Zudem sollen bestimmte Bereiche, in denen Leinenzwang und/oder Maulkorbpflicht gelten, im Landespolizeigesetz definiert werden und dann für alle Gemeinden Tirols gelten. „An öffentlichen Orten und sensiblen Einrichtungen, etwa in Verkehrsmitteln, im Bereich von Kinderspielplätzen, Schulen und bei Veranstaltungen, sollen Hunde an der Leine beziehungsweise auch ergänzend mit Maulkorb geführt werden“, so Zoller-Frischauf. Weitere Bereiche können nach Bedarf von der jeweiligen Gemeinde per Verordnung ausgewiesen werden. Auch die bereits bestehende Broschüre „Damit dein Hund allen Freude macht“ soll neu aufgelegt werden.
Das Modell der Listenhunde sehe sie jedoch kritisch, meinte die Landesrätin. „Die meisten Bisse erfolgen laut Statistik von Hunderassen, die nicht auf solchen Listen stehen. Der erwünschte Sicherheitszuwachs tritt durch Rasselisten nicht ein“, erklärte Zoller-Frischauf. Außerdem bestehe die Gefahr, dass neue Rassen gezüchtet werden oder auf Rassen mit ähnlichen Eigenschaften ausgewichen wird, um die Liste zu umgehen.