Nema Problema – Urlaub mit Hund in Kroatien

Von Elisabeth Polgar

Die klassische Urlaubszeit ist für viele vorbei, doch nach dem Urlaub ist ­immer auch zugleich wieder vor dem Urlaub, so Elisabeth Polgar, die schon seit ­vielen Jahren immer wieder in WUFF über ihre ­Reisen mit ihren beiden ­Hunden ­berichtet. ­Diesmal von ­einem 3-wöchigen ­Urlaub mit dem Campingbus in Kroatien. Tipps zu ­Campingplätzen und ­spezifische ­Informationen für das ­gemeinsame Reisen von Zwei- und ­Vierbeinern sowie zugehörige Links kennzeichnen die Berichte der beliebten Reiseautorin.

Drei Wochen hatten wir Zeit und ließen uns einfach treiben. Auf dem Weg in den Süden ver­bringen wir eine Nacht in der steier­märkischen Hauptstadt Graz. Der Besuch auf deren Wahrzeichen, dem Schlossberg, darf natürlich nicht fehlen. Die Nacht verbringen wir auf dem Stellplatz in Unterschwarza (siehe 1 unter WUFF-Information). Am nächsten Morgen geht es dann los in den Süden!

Eine Freundin erwartet uns mit ihrem Hund bereits auf dem Campingplatz Stupice in Premantura (2). Der Cam­pingplatz ist recht groß, einfach, aber sauber. Wir richten uns neben ihrem Platz ein und haben hier für die kommenden 3 Nächte unser Zuhause.
Das in der Nähe gelegene Naturschutzgebiet Kamenjak (3) ist wirklich wunderschön. Etwas störend ist für mich allerdings, dass man dort mit dem Auto bis direkt zu den Badeplätzen fahren darf und dort auch Grillplätze sind, wodurch natürlich sehr viel Trubel entsteht. Abseits dieser Plätze ist es aber traumhaft schön und still! Unzählige Möglichkeiten für Spaziergänge und kleine Badebuchten lassen hier wohl kaum noch Wünsche offen.

Nach drei Tagen packen wir unsere Sachen zusammen und fahren nach Pula (4), um das berühmte Amphitheater zu besichtigen, das vor über 2.000 Jahren vom römischen Kaiser Augustus errichtet wurde. Wir schaffen das auch gerade noch vor dem plötzlichen heftigen Gewitter.

In Brestova nehmen wir die Fähre zur Insel Cres und fahren dann die Insel entlang bis Osor, wo eine Drehbrücke die Insel Cres mit der Insel Losinj verbindet. Die Drehbrücke wird immer wieder geöffnet, um Boote durch den Kanal zu lassen. Knapp vor Mali Losinj liegt der Campingplatz Poljana (5). Eigentlich wollen wir dort nur ein paar Tage bleiben, aber schließlich werden es zehn!

Auf der Insel Losinj
Auf dem Campingplatz haben wir nette Nachbarn, traumhaft schönes Wetter, herrliche Aussicht – beste Voraussetzungen, um den Urlaub zu genießen. Vom Campingplatz führt eine recht neue Küstenpromenade direkt ins Zentrum von Mali Losinj – Gehzeit ca. 50 Minuten. Von der Badebucht des Campingplatzes aus erreicht man in ca. 40 Minuten auf einem „inoffiziellen“ Weg, der über dem Meer im felsigen Gelände führt, den Yachthafen. Hier kommt man auch wieder auf die Küstenpromenade und kann dann weiter ins Zentrum oder zurück zum Campingplatz gehen.

Wir besuchen Veli Losinj und fahren mit dem Auto bis „ans Ende der Insel“, von wo aus man mit einem Boot auf die Insel Ilovik fahren kann. Die Straße ist zwar asphaltiert, aber stellenweise sehr schmal und steil. Der Ausblick auf das Meer und die anderen Inseln ist aber oftmals atemberaubend schön! Auf der Strecke liegt auch Svt. Ivan – eine kleine Kirche, hoch über Veli Losinj.

Besuch auf der Insel Cres
Ein Tagesausflug führt uns nach Valun, Cres und Osor. Valun ist ein kleines Dorf im Nordwesten der Insel Cres. Autos müssen auf einem eigenen Parkplatz ­abgestellt werden und nur zu Fuß erreicht man den Ort über eine kurze steile Straße, die in 2 Kurven zum Meer hinabführt. Eine Kirche, zwei kleine Geschäfte, einen Bankomaten, einen Postkasten, vier oder fünf kleine Lokale und einen Campingplatz, der aber ausschließlich Zeltcampern vorbehalten ist, entdecken wir dort. Zudem viele Möwen und das Rauschen des Meeres – die wenigen Touristen scheinen hier auch etwas ruhiger zu sein. Wir genießen diese Idylle gut 2 Stunden lang, bevor wir dem aufziehenden Gewitter davon fahren.

Die gleichnamige Inselhauptstadt Cres ist nun unser neues Ziel. Der Parkplatz befindet sich gleich neben der Altstadt, kostet 8 Kuna pro Stunde und wird bewacht. Wir bummeln zum kleinen alten Hafen, schauen in die Auslagen der Geschäfte. Ein vor einem ­Restaurant stehender Kellner lädt uns, wie im Süden üblich, ein, ins Restaurant zu kommen, wir wollen aber noch weiter gehen. Auch hier wird nun der ­Himmel wieder sehr dunkel, und als es zu regnen beginnt, setzen wir uns doch an einen der Tische im Feral (6). Unsere Frage nach einem veganen Gericht lässt den Kellner kurz nachdenken, und aus einigen Angeboten wählen wir dann Polentaschnitten auf gegrilltem Gemüse mit Salat. Es schmeckt wunderbar und wir warten das Ende des Regens ab.

Später machen wir noch einen ­kleinen Bummel durch die engen Gassen, die hinauf zu einem alten Wehrturm führen, bewundern die Reste der alten Stadtmauer, die beiden Stadttore und die abgetretenen, teilweise spiegel­glatten Pflastersteine aus lang vergangenen Zeiten. Vor einem Obst- und Gemüsegeschäft können wir nicht widerstehen und kaufen fast schon zu viel Obst ein, Obst, wie man es nur im Süden ­bekommt!

Nun geht es wieder in den Süden der Insel. Osor (7), eine kleine, ehemals sehr wichtige Stadt, wirkt fast wie ein lebendiges Museum. Weniger als 100 Menschen leben heute angeblich in diesem schön gepflegten, sauberen Ort, der durch die schon erwähnte Dreh­brücke die Inseln Cres und Losinj verbindet. Wir lassen uns treiben, genießen die Sonnenstrahlen, welche zwischen immer wiederkehrenden Gewitterwolken auf uns fallen, und sind mit unserem Rundgang eben zu Ende, als dicke schwere Regentropfen auf die Erde fallen. Schnell sind wir in unserem Auto und kommen gerade zurecht, als die Brücke geöffnet wird und die Boote durch den Kanal gelassen werden. So können wir auch da noch zusehen, bevor wir zu unserem Campingplatz zurückfahren.

Die Promenade zwischen Mali Losinj und Veli Losinj führt eine Bucht entlang, mit Blick aufs türkisgrüne bis azurblaue Meer, kahle Felsen und üppige Pflanzen. Ein entspannender Spaziergang mit ­Bademöglichkeiten und dem ver­lockenden Wissen, dass man am Hafen von Veli Losinj in den kleinen Lokalen sehr gut essen kann.
Den einladend gedeckten Tischen des Riba können wir nicht widerstehen, und unsere Freude über die Tofugerichte, die standardmäßig auf der Speisekarte ­stehen, ist groß, das Essen ein Gedicht und wir fühlen uns wie im Paradies.

Auf der Insel Krk
Nachdem nun schon zwei Wochen des Urlaubs vergangen sind, müssen wir uns langsam mit der Heimreise beschäftigen und entscheiden uns für einen kurzen Aufenthalt auf der Insel Krk. In Merag nehmen wir die Fähre nach Valbiska und sind danach nicht nur auf einer ­anderen Insel, sondern auch in einer völlig anderen Landschaft. Hohe, kahle Berge und Laubbäume, Bäche und kleine Brücken bieten ein völlig anderes Bild als die Landschaft von Cres.

Unser Ziel ist der Campingplatz ­Zablace (8) in Baska (9). Ein sehr großer Platz mit eigenem Hundestrand, der im ­Gegensatz zu vielen anderen Hunde­stränden wirklich schön ist. Grundsätzlich ist der gesamte Badestrand aber eher schmal und die Badegäste liegen dicht aneinander. Eine Fußgängerzone beginnt gleich neben dem Camping- und Hotel-Areal und führt an unzähligen Hotels, Restaurants und Souvenir­ständen vorbei in die Altstadt und an den Hafen von Baska. Wir begnügen uns mit einem Rundgang, bewundern die engen Gassen und die Berglandschaft rundum und kaufen Geschenke für unsere Enkeltöchter.
Abends spazieren wir den Bach neben dem Campingplatz entlang. Da ­können Piccolina und Timo auch ab und zu ins Wasser. Der Weg führt in den nächsten Ort und in weiterer Folge zu einem ­Kloster. Da es aber viel zu heiß ist, haben wir diesen Besuch auf einen anderen Urlaub verschoben …

So schön die Landschaft um Baska auch ist, die nächtlichen Stürme haben auch ihre Tücken. So muss man abends wirklich alles gut verstauen und auch die Fenster darf man nicht allzu weit offen lassen, wenn man nicht riskieren will, dass sie plötzlich durch die Luft fliegen. Dementsprechend heiß ist es dann auch beim Schlafen!

Am Tag der Abreise machen wir noch einen Abstecher nach Krk (10) und ­besichtigen die gut erhaltene Stadt. ­Viele Touristen spazieren durch die engen Gassen und über die Plätze, unzählige kleine Geschäfte und Restaurants laden zum Kaufen und Verweilen ein. Wir mischen uns darunter und genießen die Atmosphäre. Nach zwei Stunden ist es Timo aber eindeutig ­anzusehen – er hat genug und wir gehen zum Parkplatz zurück.

Da wir uns von Kroatien aber noch immer nicht so richtig trennen können, fahren wir über die lange Brücke von Krk auf das Festland und dann immer die Küstenstraße entlang und auch ein Stück durch Rijeka, bevor es wieder zum anfangs erwähnten Stellplatz in Unterschwarza bei Graz geht (1). Hier lassen wir vor der endgültigen Heimreise unseren Urlaub ausklingen. In Sulztal an der Weinstraße treffen wir beim Bioweingut Otto Knaus (11) Freunde, wo wir bei einer herrlichen Brettljause von unserem Urlaub er­zählen können.

WUFF – Information

Links zu den Websites
Die Websites der im Artikel erwähnten Stell- und Campingplätze sowie interessanter Orte.
(1) Stellplatz in Unterschwarza: www.dorfheuriger.eu/index.php/stellplaetze.html
(2) Campingplatz Stupice in ­Premantura: www.camping.hr/de/campingplatze/stupice
(3) Naturschutzgebiet Kamenjak: https://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Kamenjak
(4) Pula: https://de.wikipedia.org/wiki/Pula
(5) Campingplatz Poljana: www.campingpoljana.com/de-kroatien/
(6) Restaurant Feral:
www.tripadvisor.at/Restaurant_Review-g1175203-d3224629-Reviews-Buffet_Feral-Cres_Cres_Island_Kvarner_Bay_Islands_Primorje_Gorski_Kotar_County.html
(7) Osor: https://de.wikipedia.org/wiki/Osor_(Mali_Lo%C5%A1inj)
(8) Zablace: www.camping-adriatic.com/de/zablace-camp-baska
(9) Baska: https://de.wikipedia.org/wiki/Ba%C5%A1ka_(Kroatien)
(10) Krk: https://de.wikipedia.org/wiki/Krk_(Stadt)
(11) Bioweingut Otto Knaus: www.biowein-knaus.at

Pdf zu diesem Artikel: urlaub_kroatien

 

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