Die Forscher hoffen, den Geruchssinn des Hundes so trainieren zu können, dass der Hund Krebs „riechen“ kann. Derzeit ist man auf der Suche nach einer Finanzierung dieses wissenschaftlichen Projektes. Dr. Barabara Sommerville von der Abteilung für klinische Veterinärmedizin der Universität Cambridge: „Wenn durch Krebs eine Veränderung im Geruch des Menschen bewirkt wird, müssten Hunde dies erkennen und anzeigen können. Da haben wir keine Zweifel“.
Manche Gewebsproben könnten überflüssig werden
Dr. Sommerville weiter: „Derzeit sind beispielsweise die laborchemischen Früherkennungstests für Prostatakrebs aus Blutproben ein gewisses Problem, da sie viele falsch positive oder falsch negative Ergebnisse aufweisen. Das führt manchmal zu unnötig durchgeführten Entnahmen von Gewebsproben (Biopsien). Unsere Forschungstheorie basiert auf der Tatsache, dass der hundliche Geruchssinn derart ausgeprägt ist, dass er jegliche Geruchsveränderung erkennen kann. Es gibt nachgewiesene Fälle, wo Hunde spontan ihren Besitzer auf Veränderungen bei einem Muttermal bzw. Hautpigmentfleck aufmerksam gemacht haben, was sich dann als Melanom herausgestellt hat“.
Hunde erkennen körperliche Veränderungen ihrer Besitzer
Charlie Clarricoates, erfahrener Hundetrainer, soll bei dem Experiment eine wichtige Rolle spielen. Er ist zur Zeit dabei, drei Hunde auszubilden. Tan, einen 2-j. schwarzen Labrador, dann Chip, einen 4-j. Deutschen Schäferhund und Bliss, einen 7-j. Golden Retriever. Clarricoates: „Hunde finden bereits Verwendung bei Menschen, die an Epilepsie leiden, wobei der Hund seinem Besitzer rechtzeitig einen Anfall ankündigt. Das ist nur möglich durch die enorme Fähigkeit des Hundes, sowohl durch seine Nase, wie auch die entsprechende Repräsentation in seinem Gehirn. Dadurch kann er Veränderungen im hormonellen System oder in der Körpertemperatur seines Halters erkennen. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass Hunde auch in der Krebsfrüherkennung einsetzbar sein werden. Wir wissen noch nicht, was es ist, das die Hunde riechen. Wir wissen nur, dass beispielsweise die Harnprobe eines Patienten mit Krebs für einen Hund anders riecht. Krebszellen produzieren offensichtlich durch einen veränderten Stoffwechsel Substanzen mit einem anderen Geruch als gesunde Zellen.“ Der Hundetrainer und die veterinärmedizinischen Forscher glauben, dass sie in etwa 6 Monaten die drei Hunde soweit ausgebildet haben könnten, zunächst Prostatakrebs zu „erriechen“.