Das Lager Graz-Liebenau (ST) war in der Zeit des Nationalsozialismus das größte Zwangsarbeiterlager in Graz mit bis zu 5.000 Insassen. 1947 wurden 53 Personen exhumiert, die dort starben, weitere werden vermutet. Heute befinden sich dort u. a. Wohnbauten, Schrebergärten, Grünflächen und ein Kindergarten. Die Gedenkinitiative Graz Liebenau lässt einen Knochen-Spürhund nach möglichen Gräbern suchen. An sieben Stellen soll der Vierbeiner bereits Geruchsspuren erschnuppert haben.
Dietmar-H. Kroepel aus Otterfing in Bayern hat mit seinem Knochen-Spürhund im Auftrag der Gedenkinitiative im Sommer 2021 erste Untersuchungen auf dem Areal durchgeführt. Der „Knochenjäger“ wird in Deutschland erfolgreich bei archäologischen Grabungen und „Cold Case“-Fällen eingesetzt. Er ist in der Lage, tiefliegende Knochen, die schon seit Jahren verschüttet sind, zu erschnüffeln und damit auch zeitlich weit zurückliegende Grabstellen zu markieren.
„Er riecht die Ausscheidungen der Bakterien an menschlichen Knochen, die sie grundlegend von tierischen Knochen unterscheiden“, schilderte Kroepel gegenüber der APA. (Text: APA | Foto: Marcel Pail/krone.at)