Katerina Jacob – "Ein Leben ohne Hunde ist kein Leben!"

Von Volker Grohskopf

Katerina Jacob ist seit Jahren eine der bekanntesten Fernseh­gesichter im deutschsprachigen Raum. Als ­Kriminalkommissarin aus „Der Bulle von Tölz" kennt sie jeder. In ihrer Freizeit verbringt die gebürtige Münchnerin jede freie Minute mit ihren Hunden. Derzeit schwingt der quirlige Publikumsliebling in der siebten ­Staffel der ORF-Erfolgsshow „Dancing Stars" das Tanzbein – ­allerdings nicht freiwillig, wie sie im WUFF-Interview verrät.

Zehn Jahre lang ermittelte ­Katerina Jacob an der Seite von Ottfried Fischer alias Benno Berghammer im „Bullen". Als Sabrina Lorenz spielte sie sich mit ihrer kessen Art in die Herzen der Fernsehzuschauer und verpasste den Kriminalfällen eine weibliche Note. 2005 gab sie ihren Ausstieg aus der Erfolgsserie bekannt, um sich neuen Projekten zu widmen.

Ihre größte Leidenschaft neben der Schauspielerei gilt Kanada, wo sie seit 2003 in der Nähe von Vancouver ihre eigene Schauspielschule betreibt. Ihre Hunde „Tante Frieda", ­„Buddy" und „Fipsi" hat sie nicht immer dabei: „Sie verbringen dann die Zeit bei meiner Mutter, die selbst auch noch ­eigene Hunde hat und die ganze ­Bande natürlich nach Strich und Faden verwöhnt. Wenn ich allerdings einen längeren Aufenthalt in Kanada plane, dann nehm‘ ich meine Lieblinge ­natürlich mit, denn fit für die Reise sind sie ja", erzählt die bekennende Hunde­närrin.

Talent liegt ihr im Blut

Katerina Jacob wuchs in einer Schauspielerfamilie auf. Bereits in jungen Jahren verfolgte sie ehrgeizig das Ziel, in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten. Sie schmiss prompt die Schule, um Schauspielerin zu werden. Katerinas Eltern, die berühmte Ellen Schwiers und der erfolgreiche Regisseur Peter Jacob, waren davon nicht so begeistert, erkannten aber auch schnell das Talent der Tochter und ermöglichten ihr das Studium am Lee Strasberg-Institut in New York. Ihr frühes Fernsehdebüt gab Katerina bereits mit fünfzehn ­Jahren an der Seite ihrer Mutter in dem TV-Drei­teiler „Der rote Schal". Schnell bekam die talentierte Münchnerin weitere Rollenangebote und spielte kurz darauf in ihrem ersten Kinofilm die Titelrolle „Grete Minde – Der Wald ist voller Wölfe" . Damit gelang ihr schließlich der Durchbruch zur renommierten Schauspielerin.

Als beliebter Fernsehstar wirkte die Bayerin in unzähligen ­Produktionen mit. Unter anderem war sie bei ­„Derrick", in der „­Schwarzwaldklinik" und in „Oh Gott, Herr Pfarrer" zu sehen. Aus der SAT 1-Erfolgskrimi­nalserie „Der Bulle von Tölz" war ­Katerina Jacob für die Zuschauer genauso wenig wegzudenken wie ihr be­rühmter Kommissar Ottfried Fischer, dessen gewiefte Kollegin sie zehn Jahre spielte. Neben Gastrollen in Serien wie „Klinik unter Palmen" spielt der Publikumsliebling die taffe Karrierefrau, in „Alle meine ­Töchter" beispielsweise die abgeklärte ­Gynäkologin, in „Samt und Seide" die erfolgreiche Managerin, und auch im „Landarzt" war sie ein fester Bestandteil.

Sie einzig auf das Filmfach zu reduzieren, wäre jedoch falsch. Regelmäßig ist die quirlige Brünette auch auf der Bühne zu sehen. Im Jahr 2003 war sie mit Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung" auf Tournee, kurz danach gastierte Katerina Jacob erfolgreich mit ihrem ersten Soloprogramm „Die Mysterien der Liebe oder Das unheimliche Phänomen des ­Testosterons" in zahlreichen deutschen und österreichischen Städten. ­„Drehen kann jeder", so die sympa­thische Schauspielerin, „Theater­spielen nicht. Da trennt sich die Spreu vom Weizen."

… und jetzt tanzt sie einen Tango

Inwieweit Katerina Jacob auch auf dem Tanzparkett der aktuellen ORF-Show „Dancing Stars" ihr Publikum vom Hocker reißen wird, steht derzeit allerdings noch in den Sternen. Klar ist, getanzt hat sie immer gerne: „In meiner Jugend habe ich sogar ­weiterführende Kurse in einer Tanzschule belegt. Doch leider hatte ich immer Männer um mich, die grauen­volle Tänzer waren. Jetzt kann ich tanzen und tue auch noch etwas für meine Fitness." Allerdings erfüllt sie sich mit der Teilnahme an „Dancing Stars" aufgrund einer verlorenen Wette auch einen Herzenswunsch, denn sie tanzt für einen guten Zweck. „Daran sind Freunde von mir schuld. Wir haben gewettet, welcher der längste Fluss der Welt ist. Ich war sicher, dass es der Amazonas ist. Es ist aber leider der Nil! Und da Wettschulden bekanntlich Ehrenschulden sind und man daran nicht verdienen sollte, spende ich meinen Reingewinn der Daniel-Jacob-Stiftung in Salzburg. Eine Stiftung, die nach meinem verstorbenen Bruder benannt ist und Medizinstudenten fördert." Daher hat sie sich für die Show auch vorgenommen, Spaß zu haben und ihr Publikum zu unterhalten. „Ich lerne immer gerne dazu und freue mich am meisten auf Slowfox, Tango und Jive."

Ihre Vielseitigkeit stellte Katerina Jacob schon immer unter Beweis. 1977 studierte sie beispielsweise auch Malerei an der Münchner Hochschule für bildende Künste. „Ja, die Malerei war auch ein Herzenswunsch von mir. Aber die damalige akademische Kunstauffassung war mir irgendwie zu eng," erinnert sich das Multitalent. Daher kehrte sie der bildenden Kunst zunächst den Rücken und wurde eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen im deutschsprachigen Raum. Ausgezeichnet wurde sie u.a. mit dem Bambi und dem deutschen Filmpreis. Erst in Kanada nahm sie 1998 die Malerei wieder auf, mit der Folge, dass schon bald namhafte kanadische Galerien ihre Werke mit riesigem Erfolg ausstellten.

Hunde verdienen unsere Liebe

Die Hundegeschichte der Katerina Jacob beginnt nicht gerade harmonisch: „Nie wollte ich Rüden und keines­falls weiße Hunde. Und was habe ich jetzt? Beides!", lacht die vielseitige Künstlerin, die sich ein Leben ohne Hunde einfach nicht vorstellen kann: „Ich bin schon seit meiner Kindheit sehr tierlieb, daher spielen Vierbeiner und im Speziellen meine Schnauzis eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben. Lange Zeit habe ich als begeisterte Westernreiterin in einem alten Bauernhof sogar mit sechs Pferden, einigen Katzen und natürlich jeder Menge Hunde gelebt – alles Mögliche war bei mir vertreten, quer durchs Gemüsebeet. Pferde habe ich jetzt allerdings keine mehr – derzeit halten mich meine Tante Frieda, Buddy und Fipsi ganz schön auf Trab."

Sie allesamt hat die vorbildliche Tierschützerin aus äußerst schlechten Verhältnissen gerettet: die mittlerweile 17-jährige Mischlingshündin „Tante Frieda" ist auf einem Auge blind, sonst aber topfit. Sie war erst ein paar Tage alt, als sie Katerina Jacob in einer Mülltonne fand und sofort adoptierte. Seitdem sind die beiden ein Herz und eine Seele. Buddy, der neunjährige Labrador- Mischling hätte sein Dasein als Kettenhund fristen sollen. „Ich habe von diesem erbärmlichen Hundeleben gehört und ihn vor ca. 8 Jahren aus diesem Elend befreit. Seither ist Buddy der glücklichste Hund auf Gottes Erden. Ja, und mein Fipsi ist der Jüngste im Bunde. Er ist ein waschechter Mallorquiner." Auf sein Schicksal wurde Katerina von Freunden aufmerksam gemacht. Fipsi wurde auf der beliebten Urlauberinsel einfach über den Zaun eines Tier­heimes geworfen, ohne Nachricht, ohne Angabe von Gründen. Dass dies sein Glück war, wusste der kleine Fipsi allerdings damals noch nicht.

„Fipsi war total abgemagert und ließ niemanden an sich ran. Er war ­völlig verängstigt, flüchtete vor jedem ­Herannahenden und saß dort verzweifelt hinter verrostetem Gitter. Es war furchtbar", erinnert sich die prominente Hundeliebhaberin. „Die Zwinger hatten keine intakte Hütte stehen, in der sich die Hunde zurückziehen konnten oder Schutz vor der Witterung fanden! Die meisten waren mindestens doppelt und dreifach belegt! Es war laut, es hat ­gestunken, es war feucht und kalt – und ­einsam!" Aber Katerina Jacob gelang es, sich ihm behutsam zu nähern und in ­stundenlanger Kleinarbeit das Vertrauen des Hundes für sich zu ge­winnen.

„Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, mich um diese verstoßenen Hunde zu sorgen. Sie alle brauchen das Gefühl, dass sich jemand um sie kümmert! Sie brauchen Streichel­einheiten für den Körper sowie auch für die geschundene Seele! Sie ­brauchen den Zuspruch, das Gefühl, dass Menschen auch ganz lieb zu ihnen sein können." Und dieses Gefühl vermittelte Katerina Jacob ihren Schützlingen von der ersten ­Sekunde an. Mit ein Grund, dass sich Tante Frieda, Buddy und Fipsi so schnell in ihrem neues Zuhause einlebten und ihrem Frauchen Tag für Tag viel ­Freude bereiten.

„Menschen, die niemals mit ­Hunden zusammenleben, versäumen mit Sicherheit etwas: sie bereichern ­einfach den Charakter eines Menschen. Man kann viel aus den Verhaltensmustern von Hunden lernen und hat auch etwas, wofür man Sorge ­tragen muss und das einem Kraft gibt." Fazit: Hunde gehören für ­Katerina Jacob zu einem vollkommenen Leben, weil sie sie einfach glücklich machen! Wen wundert’s?

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