Rund 40 Vierbeiner zur Vergabe freigegeben – Interessenten können sich am Mittwoch telefonisch melden
Eisenstadt (APA) – Die im Oktober bei Nickelsdorf im Burgenland einem Tierschmuggler abgenommenen Welpen suchen nach dem Ende der Quarantäne nun neue Besitzer. Rund 40 Vierbeiner sind derzeit zur Vergabe freigegeben, sagte der Leiter des Tierschutzhauses Sonnenhof in Eisenstadt, Wolfgang Böck, am Dienstag zur APA. Wer einen Welpen bei sich aufnehmen will, kann Mittwochvormittag telefonisch das Interesse bekunden.
Seit die Abnahme der Tiere im Oktober des Vorjahres bekannt wurde, habe man „extrem viele“ – mindestens Hunderte – Anfragen bekommen. Bei den Welpen handelt es sich um Chihuahua, Yorkshire Terrier, Französische Bulldoggen, Malteser und Zwergspitze. Noch heute, Dienstag, sollen Fotos auf der Homepage des Tierschutzhauses (http://www.sonnentiere.at/) veröffentlicht werden. „Die Leute können dann einmal schauen – was für eine Rasse oder was für ein Hund würde mich interessieren“, erzählte Böck.
Morgen, Mittwoch, ab 10.00 Uhr wird dann mindestens eine Mitarbeiterin ausschließlich damit beschäftigt sein, die Telefonate an- und die Interessenten aufzunehmen. „Man hört oft gleich ein bisschen heraus, wie sind die Vorstellungen, passt das oder passt das nicht“, deshalb erfolge der Erstkontakt telefonisch und nicht per E-Mail, erläuterte der Leiter des Tierschutzhauses.
„Die Leute, bei denen wir beim Telefonat auf einen grünen Zweig kommen, werden dann zu einem Vergabegespräch eingeladen“, beschrieb Böck das Vergabeverfahren. Anhand eines standardisierten Fragebogens werden mit den Interessenten die wichtigsten Fragen erörtert. Auch auf die Besonderheiten des jeweiligen Tieres wird dabei eingegangen.
Gibt es für einen Welpen mehrere Bewerber, muss eine Auswahl getroffen werden. Auch aus dem Ausland kämen Anrufe. Doch auch hier gelte: Wer sich für einen Welpen interessiert, wird zu einem Gespräch gebeten. „Katalogbestellungen“ und dass jemand sich einen Hund per Tiertransport schicken lässt seien ausgeschlossen, betonte Böck.
Sollten sich genügend Interessenten finden und es möglich sein, wolle man in den nächsten zwei bis drei Wochen den Großteil vergeben. „Die gehören hinaus in die freie Welt, sie sollen auch etwas Neues kennenlernen in dem Alter.“ Auf die Mitarbeiter komme eine Fülle von Gesprächsterminen zu. Jede freie Kapazität werde dazu verwendet.
Wie viele Leute wirklich konkret ihr Interesse bekunden, lasse sich noch nicht abschätzen. Um den Vergabeprozess möglichst objektiv zu gestalten, werden die Gespräche protokolliert. Die Protokolle können die Interessenten lesen und unterschreiben.
Insgesamt sollen in nächster Zeit an die 55 Welpen abgegeben werden. Bei einer Gruppe Jack Russell-Mischlinge, die etwas später als die im Oktober in Nickelsdorf beschlagnahmten 47 Tiere abgenommen wurden, erwarte man die Freigabe in den kommenden Tagen.
Was die Vorgeschichte hinsichtlich der Zucht betrifft, könne das Tierschutzhaus im Gegensatz zu einem Hundezüchter keine Gewähr übernehmen. Man könne etwa nicht sagen, ob es – etwa bedingt durch eine zu frühe Trennung von der Mutter – vielleicht irgendwann einmal zu Verhaltensauffälligkeiten kommen könnte. „Dieses Risiko muss man eingehen, wenn man einen Welpen aus dem Tierschutz nimmt“, meinte Böck. Das wüssten aber auch die Interessenten. Die Welpen sind grundimmunisiert und werden vor der Übergabe an die neuen Besitzer noch einmal tierärztlich untersucht: „Grundsätzlich geht es allen soweit gut“, beschrieb er den Zustand der kleinen Vierbeiner.