Huskys sind Urhunde aus dem hohen Norden mit einem ursprünglichen und instinktiven Verhalten, das in der heutigen Zeit nur noch wenige Hunderassen besitzen. Daher haben Huskys auch besondere Ansprüche, denen mancher Hundehalter nicht gerecht werden kann. Martin Eigentler lebt seit rund 15 Jahren mit einem Rudel nordischer Hunde (Siberian Huskys, Inuit Dogs, Yukon Huskys) in den Kitzbüheler Alpen und kann ein Lied von überforderten Hundehaltern singen.
In letzter Zeit bekomme ich immer häufiger Anfragen von Menschen, die Probleme mit ihren Huskys haben und die Hunde unbedingt bei mir abgeben möchten. Obwohl mein Herz für diese Hunde schlägt, sind mir leider die Hände gebunden, da ich bereits eigene Hunde habe. Zwar versuche ich immer wieder als Vermittler aufzutreten und die Hunde bestmöglich unterzubringen, jedoch ist das auf Dauer auch keine Lösung. Das Problem müsste an der Wurzel angepackt werden. Einerseits gehören Züchter stärker in die Pflicht genommen, da es nicht sein kann, dass nordische Hunde als „wohnungstauglich“ beschrieben und verkauft werden, und andererseits müssen Welpenkäufer bestmöglich informiert werden.
In den Bann gezogen
Ihre Ursprünglichkeit und das wölfische Aussehen haben einen besonderen Reiz und geben diesen Hunden ihre enorme Ausstrahlung, die auf Menschen eine ganz spezielle Wirkung hat. Ja, man kann fast sagen, diese Hunde ziehen einen in ihren Bann und lassen einen nicht mehr los. Viele Menschen geraten beim Anblick nordischer Hunde ins Schwärmen und träumen davon, selbst einen Husky zu halten, um einen Hauch Wildnis in den eigenen vier Wänden zu verspüren.
Und wie es in der heutigen Zeit so ist, gibt es jede Menge geschäftstüchtiger Züchter, die ohne viele Hemmungen Welpen „produzieren“ und diese an gutgläubige, aber oft ahnungslose Menschen für teures Geld verkaufen. Ohne die Leute darüber aufzuklären, welch spezielle Hunde das sind und welche besonderen Bedürfnisse diese Hunde haben. Ja, es wird sogar von Züchtern immer wieder behauptet, dass ihre Tiere absolut wohnungstaugliche Haushunde sind, die mit ein paar schönen Spaziergängen gut ausgelastet seien.
Vom Traum zum Alptraum
Dass dies nicht so ist, müssen immer mehr frischgebackene Huskyhalter erkennen. Ab einem gewissen Alter, meist ab dem 8. oder 9. Lebensmonat, sind die Hunde kaum noch auszulasten. Durch das Auslastungsproblem entstehen mit dem Hund aber auch weitere Probleme mit der Familie, den Nachbarn usw. Der Hund wird für einen immer lästiger und bald steht man vor der schlimmen Entscheidung, den Hund abzugeben. Dabei hat doch alles mit einem so schönen Traum begonnen. Leider wurde dieser Traum innerhalb weniger Monate zum Alptraum für Mensch und Tier.
Es tut mir jedes Mal wieder im Herzen weh, wenn ich die traurigen Geschichten abgegebener Hunde höre. Leider ist es mir nicht möglich, all diesen Hunden ein neues Zuhause zu geben. Was ich den Menschen aber ganz besonders ans Herz legen möchte, ist, dass sie sich bestmöglich über diese Hunde informieren und ehrlich zu sich selbst sind. Nur die wenigsten Menschen sind tatsächlich in der Lage, einem Schlittenhund ein artgerechtes Leben zu bieten.
Informieren, aber richtig!
Suchen Sie die Informationen nicht bei Züchtern, die oft vom Welpenverkauf leben. Lassen Sie sich nicht vom Titel „Hobbyzüchter“ in die Irre führen. Die besten und
ehrlichsten Informationen findet man bei Menschen,
die seit vielen Jahren mit Huskys leben, die diese
ausschließlich im Rudel halten und die kein Interesse am Welpenverkauf haben.
Jeder Hund hat es verdient, ein glückliches und seiner Art entsprechendes Leben zu führen. Nur glückliche Hunde machen auch uns Menschen glücklich.
Aus diesem Grund habe ich ein Seminarprogramm entwickelt, das künftigen Welpenkäufern die Augen öffnen soll, aber auch Huskybesitzern den Umgang mit ihren Hunden erleichtern wird. Man muss keinen eigenen Husky halten, um diesen Tieren nahe zu sein. Jeder Interessent kann sich bei mir informieren, meine Hunde kennenlernen oder an meinen Seminaren teilnehmen.D
■ Infos unter www.husky.co.at