Frage: Mein Hund entfernt sich bei Spaziergängen viel zu weit von mir, sodaß ich keine Kontrolle mehr über ihn habe. Was kann ich tun?
Antwort: Dieses Problem ist bei jüngeren Hunden oftmals relativ schnell zu lösen, bei älteren dauert es etwas länger. Meistens ist es unserem Hund zu langweilig, mit uns „nur eine Runde“ zu drehen. Wir Menschen nutzen den Spaziergang mit dem Hund, um an der frischen Luft zu sein, um sich mit anderen Hundebesitzern zu unterhalten, um vom Alltag abzuschalten und natürlich auch weil es nun einmal sein muss.
Aus dem Blickwinkel des Hundes sieht das aber völlig anders aus. Natürlich möchte auch er an die frische Luft – um seinen Bedürfnissen wie Schnüffeln, Laufen, Entleeren usw. nachzukommen. Aber auch, um etwas zu erleben!
Lassen wir unseren Hund draußen tun, was er möchte, so merkt er sehr schnell, dass er sich auch ohne uns sehr gut amüsieren kann.
Um dem vorzubauen, legt man öfters Spielphasen ein und zeigt dadurch seinem Hund: Mit mir gemeinsam ist jeder Spaziergang interessant. Dies können Apportierspiele, Futterspiele, gemeinsame Spurensuche u.ä. sein. Je abwechslungsreicher, desto besser. Umso eher ist unser Hund zu motivieren, bei uns zu bleiben.
Die Art der Beschäftigung hängt ganz von unserem Vierbeiner ab. Terrier lieben meist Buddelspiele, Windhunde eher Rennspiele, Retriever apportieren sehr gerne usw. – aber: keine Regel ohne Ausnahme und bei Mischlingen ist man sowieso aufs Ausprobieren angewiesen.
Einen passionierten Hetzjäger werde ich mit diesen Spielen nicht "bekehren", aber bei allen anderen Hunden wirkt es sehr gut. Immer erst alleine üben, dann auch die Spiele einbauen, wenn andere Hunde mit ihren Haltern dabei sind. Möchte sich Mensch auch mal in Ruhe mit den anderen unterhalten, gehört der Hund an eine lange Schleppleine – am besten kombiniert mit einem gepolsterten Geschirr oder zumindest einem 2-3cm breiten Leder- oder Kunststoffhalsband.
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Die Verhaltenstrainerin
Bereits seit frühester Kindheit war Elke Bertz von Raubtieren, hauptsächlich Wölfen, fasziniert. Ihren ersten Hund hat sie aus dem Tierheim. Er entpuppte sich als völlig verhaltensgestört, hat Elke aber beigebracht, Hundesprache zu lernen. Derzeit leben mit Elke 2 schwarze Labradors, die 12-jährige Natasha, im Ruhestand und der 6-jährige Gary, der als Therapiehund „arbeitet“ – allerdings für Hunde, nicht für Menschen. Seit 1997 betreibt Elke Bertz eine tierpsychologische Praxis. Ihre Mitarbeiterin Ute kam vom Pferd auf den Hund. Ely, 5jähriger Chessy-Mix und Shiva, 3jährige Weimaranerin, beides echte Problemfälle (sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen), werden ebenfalls als Hunde-Therapeuten ausgebildet und auch bereits eingesetzt. Ute lernte die Hundesprache ganz besonders differenziert durch ihren mittlerweile 16jährigen Epagneul-breton-Mix Bobo, der sich bedingt durch seine Epilepsie, nach jedem Anfall zu einem anderen Hund veränderte.
Info: Elke Bertz, Westring 62, D-67550 Worms,
Tel. +49-(0)6242-912432, Fax -912434.
Email: elke.bertz@t-online.de
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Buchinfo
Viele Anregungen für Spiele mit dem Hund enthalten beispielsweise die beiden folgenden Bücher:
• Spielschule für Hunde, C. del Amo
• Der große Spiele-Spass für Hunde,
Durst-Benning & Kusch