Hundehaltung – NÖ Sicherheitsgipfel: Gesetzesänderung angedacht

Von Monica Sterle

Maulkorbpflicht an öffentlichen Orten diskutiert – Änderung bei Ausbildung von Hundehaltern und Datenbank zur Registrierung auffälliger Hunde geplant

St. Pölten (APA) – Bei einem Hunde-Sicherheitsgipfel am Mittwoch im Landhaus St. Pölten sind nach Beißattacken auf Kleinkinder Maßnahmen für mehr Qualität und Sicherheit in der Hundehaltung diskutiert worden. Angedacht sind laut Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) u.a. Änderungen bei Ausbildung von Hundehaltern, eine Maulkorbpflicht an öffentlichen Plätzen sowie eine Datenbank zur Registrierung auffälliger Hunde.

An dem von Waldhäusl initiierten Gipfel nahmen u.a. Experten von Tierärztekammer, Tierschutzombudsstelle, Kynologenverband und Wirtschaftskammer sowie aus dem juristischen Bereich und ein Hundepsychologe teil. Hundehalter müssten in die Pflicht genommen werden, sagte der für Tierschutz zuständige Landesrat. „Wir werden bei der Ausbildung und Sachkunde noch sehr viel nachschärfen müssen“, sagte Waldhäusl nach dem Gipfel zur APA. Es könne soweit gehen, dass jemand vor der Anschaffung die entsprechende Qualifikation vorweisen muss, dass er mit dem Hund umgehen kann.

Eingeführt werden soll ein „NÖ Hundepass“ inklusive Lichtbild, der die Teilnahme an gewissen Ausbildungsmodulen hinsichtlich korrekter Tierhaltung belege. In Diskussion seien jährliche Überprüfungen zur Gesundheit des Hundes durch Tierärzte.

Wenn man Bisse verhindern will, sei eine Maulkorbpflicht an öffentlichen Plätzen und bei Menschenansammlungen die einzige Möglichkeit, so Waldhäusl. „Die Gemeinden sollen selbst festlegen, in welchen Bereichen diese zum Tragen kommen wird.“ Derzeit sind in Niederösterreich an öffentlichen Orten Maulkorb und Leine für auffällige Hunde und jene mit erhöhtem Gefährdungspotenzial vorgeschrieben, sonst reicht Leine oder Maulkorb. Weiters sollen bundesweit in einer Datenbank auffällige Hunde und solche mit einem hohen Aggressionspotenzial gesammelt werden. Registriert werden sollen laut einer Aussendung Auffälligkeiten von Hunden bzw. auch seitens der Behörde verhängte Tierhalteverbote. „100-prozentige Sicherheit kann es leider nicht geben, aber seitens der Politik müssen so gut wie alle Maßnahmen zum Zurückdrängen von Hundeattacken ausgeschöpft werden“, sagte der Landesrat.

„Wir werden keinen Schnellschuss machen“, betonte Waldhäusl. Die diskutierten Punkte sollen von der Fachabteilung geprüft werden, dann sind politische Verhandlungen mit den Parteien geplant. Mit Beginn des nächsten Jahres soll eine Änderung vorgenommen werden, kündigte der Landesrat an.

 

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