Hundehalterin beim Queren einer Weide von Kühen zu Tode getrampelt

Von Monica Sterle

In Erl in Tirol (Bezirk Kufstein) ist eine Frau durch den Angriff von Kühen zu Tode gekommen. Zwei rund 70 Jahre alte Frauen aus Kirchdorf (Bezirk Kitzbühel) wollten mit ihren Hunden eine eingezäunte Weide bei der Kranzhornalm queren.

Auf der Weide befanden sich zehn Mutterkühe mit acht Kälbern. Plötzlich stürmten mehrere Kühe auf die beiden Frauen zu und stießen sie nieder. Während eine von ihnen unverletzt blieb, erlitt die zweite tödliche Verletzungen, als die Kühe über sie trampelten. Ein Gast und die Hüttenwirtin der Kranzhornalm leisteten sofort Erste Hilfe. Kurz danach landete ein Notarzthubschrauber mit einer Rettungsmannschaft. Doch die Reanimationsversuche blieben erfolglos, die Frau erlag noch an der Unfallstelle ihren Verletzungen. Die andere Frau war über die Weide vorausgegangen, wurde dabei ebenfalls von einer Kuh attackiert und ­umgestoßen, blieb jedoch unverletzt. Sie erlitt ­einen Schock.

Mit diesem Unfall lebt eine schon seit Jahren geführte Debatte auf, als im Sommer 2014 eine deutsche Urlauberin von einer Kuhherde tödlich verletzt worden war. Erst vor kurzem hatte dazu ein Prozess stattgefunden, bei dem die Hinterbliebenen rund 360.000 Euro Schadenersatz von dem Bauern forderten, auf dessen Weide das Unglück damals passierte. Diese Weide war im Gegensatz zum aktuellen Unfall nicht eingezäunt. Es kann allerdings auch schwer verlangt werden, alle Weiden einzuzäunen, so die Bauern. Der Prozess betreffend den Vorfall aus 2014 wurde auf Oktober 2017 vertagt.

Der österreichische Hundehalterverband wies in einer Aussendung neuerlich Hundehalter darauf hin, beim Überqueren von Weiden mit Kühen größtmöglichen Abstand zu halten. Hunde stellen für Mutterkühe eine Bedrohung ihrer Kälber dar, weshalb die sonst gutmütigen Tiere mit Angriff reagieren. Wenn möglich sollte bei der Wanderung ein Umweg in Kauf genommen werden, um den Sichtkontakt der Kühe zum Hund zu vermeiden.

 

Das könnte Sie auch interessieren: