Nach Allergien gegen Pollen und Hausstaubmilben sind solche gegen Hunde und Katzen die dritthäufigsten. Durchschnittlich sind in Europa 27% der Allergiker (auch) gegen Hunde allergisch (Heinzerling 2009). Wie erkennt man nun eine Hunde(haar)allergie? Wie sicher ist die Diagnose? Was tun, wenn man davon betroffen ist, und was tun, wenn eine Weggabe des Hundes schlichtweg nicht in Frage kommt?
Hypoallergene Hunde?
Bestimmten Hunderassen wie etwa dem Pudel oder dem portugiesischen Wasserhund oder auch manchen sog. Designer-Mischlingshunden wird nachgesagt, sie würden bei Menschen keine Allergien auslösen. Vor allem in den 1990er Jahren verbreiteten sich solche Berichte von angeblich hypoallergenen Hunden vor allem in Zusammenhang mit dem Aufkommen sogenannter Designerdogs. Als Grund dafür wurde häufig angegeben, dass diese Hunde nicht haaren würden. Nur – wie man mittlerweile weiß, sind es nicht unbedingt die Haare des Hundes, welche bei dafür disponierten Menschen Allergien auslösen, sondern vielmehr bestimmte Proteine. Es sind also allergen wirkende Eiweißstoffe, wie sie sich bspw. in Hautschuppen, im Speichel, aber auch im Urin des Hundes finden. Und Hautschuppen hat nun mal jeder Hund, egal welcher Rasse oder welchen Fell- bzw. Haartyps. So ist es also nicht verwunderlich, dass Studien, welche mutmaßlich hypoallergene Hunderassen im Vergleich zu anderen untersuchten, keinen Unterschied in der Verbreitung von Allergenen nachweisen konnten. Das heißt, es gibt also kaum wissenschaftliche Evidenz dafür, bestimmte Hunderassen als nicht-allergen oder hypoallergen zu bezeichnen (Nicholas 2011, Vredegoor 2012).