Experten warnen Besitzer von Welpen, die jungen Hunde zu lange und zu intensiv mit Gleichaltrigen spielen zu lassen. „Welpengruppen oder Hundeschulen, wo teilweise eine Stunde getobt wird, sind total kontraproduktiv“, sagt Hundetrainer André Vogt. Neueste Studien hätten gezeigt, dass drei bis vier Minuten Sozialkontakt und intensives Spielen positiv seien. „Danach geht die Kurve ziemlich schnell nach unten, das muss man berücksichtigen“, so Vogt.
Mit Welpen Hundewiesen meiden
Er rät auch davon ab, mit den Welpen auf eine Hundewiese zu gehen: Hier würden die Begegnungen zu unkontrolliert ablaufen. Zudem herrsche eine Reizüberflutung für den Nachwuchs und er würde nur lernen, den Radius zu vergrößern und sich mit sich selbst zu beschäftigen. „Viel wichtiger ist es aber gerade am Anfang, dass der Welpe eine gute Beziehung zu seinem Besitzer aufbaut“, sagt der 39-Jährige.
Auch Hunde-Verhaltenstherapeutin Judith Böhnke favorisiert eher wenige und ausgewählte Sozialkontakte. Reine Spielgruppen seien nicht zu empfehlen. „Dort lernen die Welpen dann nur, dass es, sobald sie andere Hunde sehen, immer direkt hoch hergeht und gleich das wilde Gerenne beginnt.“ Sinnvoller sei es, solche Welpengruppen aufzusuchen, in denen ein Entspannungstraining integriert werde. „So erfahren die Welpen, dass sie nach der Aufregung auch wieder runterfahren müssen und das auch genießen können.“ Beispielsweise, indem sie sich massieren lassen, während andere Welpen spielen dürfen. Auf diese Weise würden die Hunde von klein auf eine gute Selbstregulation lernen. (Quelle: APA)